Ceratizit Innovation Podcast

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum CERATICIT Innovation Podcast. Schön, dass ihr auch heute wieder

00:00:13: mit dabei seid. Unser Thema heute - Zukunft der Zersparnung Trends und Perspektiven. Ja,

00:00:21: jahrzehntelang war die Zersparnung eng mit der Automobilindustrie verbunden, doch mit dem

00:00:26: Aufstieg der Elektromobilität verschwinden viele traditionelle Bauteile von Verbrennungsmotoren. Auch

00:00:32: im Bereich der Nutzfahrzeuge und Busse wird intensiv an alternativen Antrieben geforscht.

00:00:38: Verliert die Zersparnung in Zukunft immer mehr an Bedeutung? Oder gibt es auch weiterhin Branchen,

00:00:44: die auf präzise gefertigte Komponenten angewiesen sind? Und welche Herausforderungen halten neue

00:00:50: Werkstoffe für die Zersparnungstechnik bereit? In dieser Episode wollen wir diesen Fragen auf den

00:00:57: Grund gehen und über die Perspektiven in der Zersparnung sprechen. Und mit wem könnte ich

00:01:02: dieses Thema besser besprechen, als mit Dr. Uwe Schleinkofer, dem Director R&D bei CERATICIT.

00:01:10: Ich freue mich aufs Gespräch und euch viel Spaß beim Zuhören. Uwe, hallo und herzlich willkommen,

00:01:17: ich freue mich, dich diesmal live in Kämmten erleben zu dürfen. Ja, grüß dich. Wir sitzen uns

00:01:24: gegenüber, könnten uns theoretisch anfassen. Wir haben uns schon Witze erzählt, dürfen wir an der

00:01:28: Stelle verraten. Also der Ton ist gesetzt für die heutige Podcast Episode, obwohl man ja sagen

00:01:33: muss aktuell so global galaktisch, spannende Zeiten, oder? Ja, das ist richtig, aber schön ist

00:01:40: man trotzdem lacht. Das ist die richtige Einstellung. Ich habe es ja schon kurz angeteasst in der

00:01:45: Anmoderation. Wir haben ein spannendes Thema. Die nächste Frage zahlt eigentlich direkt darauf ein.

00:01:49: Wie bist du heute nach Kämmten gekommen, elektrisch oder mit dem Verbrenner? Mit dem Auto

00:01:53: und es war ein Diesel. Ah, mit dem Verbrenner. Wie stehst du zur Elektromobilität? Hat das Zukunft

00:02:00: oder werden wir dennächst eher mit Wasserstoff fahren? Ach Gott, ja, gute Frage. Ich glaube immer

00:02:05: noch an die Elektromobilität. Es wird wahrscheinlich kommen, weil einfach die Infrastruktur auch

00:02:10: langsam aufgebaut wird in die Richtung und ja, sich auch Lösungen abzeichnen, hinsichtlich

00:02:15: Reichweite und so weiter. Ich war da recht bald dran. Ich habe da 2017 schon einen Vortrag gehalten

00:02:21: über Elektromobilität und habe damals schon gesagt, es wird kommen. Können wir uns nachher noch

00:02:25: drüber unterhalten. Ja, im Moment ist da so eine leichte Deli zu sehen, hinsichtlich Nachhaltigkeit,

00:02:30: aber die wird wahrscheinlich auch wieder verschwinden, weil einfach die Zeichen dementsprechend

00:02:37: ein bisschen anders gestellt sind. Gehen wir gleich noch mal ins Detail und natürlich wollen wir das

00:02:42: Ganze in Bezug auf die Zersparnung auch besprechen. Jetzt ist es ja so, bei der E-Mobilität, da fallen

00:02:49: viele Bauteile, die so ein Verbrennungsmotor eigentlich hat ja weg und die zuvor eigentlich

00:02:53: zersparen werden mussten. Was bedeutet das für die Zersparnung? Ich höre ja, da fällt ein großer

00:02:59: Teil weg für euch. Das ist hauptsächlich der Powertrain-Bereich, also die ganze Antriebsgeschichte

00:03:04: mit Motor, mit Getrieben und so weiter und so fort, wo einfach sehr viel zerspannt wird. Ich meine,

00:03:09: der Motorblock wird gegossen, da werden da Dichtflächen angefräst, man Löcher gebohrt und

00:03:15: so weiter und so fort, Getriebe, Zahnräder, Wellen und so weiter. Aber man dürfen natürlich auch nicht

00:03:20: den Druckschluss verfallen, dass dann das Auto irgendwie zusammengelutscht wird, sondern es

00:03:25: wird natürlich auch weiter bearbeitet an dem Ding. Aber es ist tatsächlich so, dass Grundsätzlich

00:03:31: Studien zeigen, dass das 70 Prozent der Bearbeitung wegfällt. Ich muss da mal ganz kurz reingehen.

00:03:39: Zusammengelutscht habe ich noch nicht gehört, das bin ich richtig gut. Das lassen wir bitte ganz

00:03:46: genauso drin, wenn du uns noch kurz erklärst, was bedeutet zusammengelutscht? Irgendwie,

00:03:51: bei uns würde man sagen, zusammengeschustert irgendwie? Ja, also es muss halt weiterhin

00:03:56: near net shape gearbeitet werden. Also letztendlich, wenn irgendwas nur noch handgeformt wird oder

00:04:03: fertig von der Stange zusammenfällt, dann passt es vielleicht auch zusammen, aber ob das Auto

00:04:07: dann längere Zeit fährt, glaube ich nicht. Also in Zufall. Okay, einige Teile fallen weg. Uwe,

00:04:12: aber einige müssen ja trotzdem noch zersparen werden. Kannst du mal ein paar Beispiele geben? Da

00:04:16: gibt es einige. Ich meine, Karosseriebauteile, Radaufhängungen, Aluminiumräder, Batteriekästen,

00:04:23: da gibt es ziemlich viel. Kannst du das vielleicht mal so in Prozenten ausdrücken? Wie groß ist

00:04:28: ungefähr der Anteil, der jetzt wegfällt in der Elektromobilität? Damit wir ein Gefühl haben,

00:04:32: ist das die Hälfte, ist das nur ein Drittel, ist das ein Viertel? Ja, ist ein bisschen mehr als die

00:04:35: Hälfte. Die ganzen Powertrain-Komponenten, die haben ziemlich viel Zersparnungsanteil und wenn

00:04:40: die wegfallen, dann fehlt da schon ein ziemlich großer Batzen an dem Ding. Aber es bleibt was

00:04:45: übrig. Okay, jetzt muss bei den E-Autos ja auch irgendwie Gewicht gespart werden. Das heißt,

00:04:51: also Leichtbauelemente sind da auch ein großes Thema. Absolut, ja. Also gibt es die unterschiedlichsten

00:04:57: Materialien. Das fängt an bei Alu, Kohlefaser, Verbundwerkstoff, Magnesium, Hybridwerkstoffe,

00:05:03: aber auch Titanen für hochfeste Teile, die da bearbeitet werden müssen. Und das alles sind

00:05:08: andere Herausforderungen an die Bearbeitung natürlich. Also wenn du vom normalen Stahl oder

00:05:14: vom Blechen her kommst, dann ist da ein anderes Thema einfach da und dem muss mit den Werkzeugen

00:05:19: Rechnung getragen werden. Gibt man ein Beispiel für Alu? Ja, Alu ist langspanend zum Beispiel. Also

00:05:24: da braucht man ganz andere Spanenlenkungen, damit man sich das, was man durch die Bearbeitung

00:05:29: herstellt, nicht gleich wieder kaputt macht mit den herumfliegenden oder kratzenden Spänen. Dann

00:05:34: muss man auch gucken, hinsichtlich der Bearbeitungseffizienz. Da kann man schneller fahren,

00:05:38: Schnittgeschwindigkeiten kann man hochnehmen. Was macht man mit der Kühlstrategie? Bei

00:05:42: Alu manchmal mit Aufklebungen auch so ein Thema. Also da muss man ein bisschen anders rangehen. Aber

00:05:48: letztendlich ist Aluminium eigentlich ein leichter zu zersparenes Material als Stahl und wenn man es

00:05:54: da richtig macht, kann man richtig was rausholen. Ich glaube, ihr seid sogar führend im Bereich

00:05:58: Alurat, richtig? Absolut, ja. Also da sind wir in eine marktführende Position und wenn du ein Alurat

00:06:04: an deinem Auto hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ groß, dass es mit unseren Werkzeugen

00:06:08: zersparen wurde. Also sehr groß, glaube ich sogar, ne? Ja, genau. Also bestimmt so 60, 70, 80 Prozent.

00:06:14: Genau. Okay, da seid ihr marktführend. Was gibt es noch für Bauteile? In Aluminium. Ja,

00:06:19: tragende Komponenten, die in der Karosserie sind, die einfach vom Gewichtseinsparung maßgeblich sind,

00:06:25: das sind also Bauteile, die so allerintegral, taschenmäßig ausgefriest wurden, dass man da

00:06:31: Material sparen kann, ähnlich wie beim Flugzeugbau. Und die haben natürlich auch den großen Vorteil,

00:06:36: dass sie von der Korrosion her nicht so anfällig sind wie Stahlwerkstoffe. Also kann vom Vorteil

00:06:42: sein, das aus Aluminium herzustellen. Okay, jetzt habt ihr einen hohen Erfahrungsschatz,

00:06:46: was das Zersparen von Aluminium angeht. Kannst du mal so ein paar Merkmale aufzeigen,

00:06:51: die Werkzeuge mitbringen müssen, um letztendlich wirklich effizient und effektiv Aluminium-Legierungen

00:06:57: zu zersparen? Ja, also du brauchst eine scharfische Neugante. Logisch. Du brauchst einen großen Spanenwinkel.

00:07:02: Du brauchst eine gute Spanenstufe, die dir den Span dahin lenkt, wo du das brauchst. Du brauchst

00:07:07: eine Oberfläche oder eine Beschichtung, die das Aufkleben von den Aluminium-Materialien reduziert,

00:07:12: sag ich einmal. Und du brauchst letztendlich eine schnittige Geometrie, die die hohen

00:07:17: Schnittgeschwindigkeiten zulässt, die dann dazu führt, dass man sehr hohe Spanvolumene erzeugen kann.

00:07:23: Und das alles in Summe, dann zusammengebaut zum Aluminium-Werkzeug. Da haben wir sehr viel

00:07:28: Erfahrung, weil wir das sehr zehntelang schon machen. Also können wir jetzt kurz Bottom-Lime

00:07:32: zusammenfassen. Zersparnungstechnik im Automobilbau ist nicht wegzudenken und gibt es nach wie vor

00:07:38: und ist immer noch von großer Bedeutung. Ja, das bleibt auch so. Also wir haben ja die ganzen

00:07:42: Bremssysteme, Bremsscheiben, Yacht, die halten auch länger klar mit Rekuperationen und so weiter.

00:07:47: Aber es wird weiterhin bearbeitet im Automobilbau. Das kann man so festhalten auf jeden Fall.

00:07:53: In welcher anderen Branche siehst du denn aktuell auch viel Potenzial, was die Zersparnung

00:07:57: geht? Naja, was im Moment brummt ist die Luft- und Raumfahrt. Also da sehen wir ein sehr gutes

00:08:04: Potenzial in jedem Bereich. Also seit es in der zivilen Luftfahrt, seit es in der Raumfahrt,

00:08:10: seit es aber auch in der militärischen Luftfahrt. Also da gibt es sehr gute Ansatzpunkte und

00:08:15: glücklicherweise haben wir da in den letzten Jahrzehnten auch sehr viel Entwicklungsarbeit

00:08:19: reingesteckt und haben da sehr gute Lösungen parat. Jetzt hast du gerade schon gesagt,

00:08:23: das ist eine zivile Luftfahrt. Jeder hat ja wahrscheinlich schon mal im Flugzeug gesessen.

00:08:26: Also Leichtbau ist ja da entscheidend. Sehr gut. Blei-Flugzeuge habe ich noch nicht gesehen.

00:08:33: Ja, da braucht man viel Antriebskraft. Ist aber ein Tick sicherer. Hilf uns kurz auf die Sprünge für alle,

00:08:40: die jetzt leihen sind in dem Bereich. Welche Komponenten werden denn da zerspannt,

00:08:44: jetzt außer irgendwelche Sitze, die Allo-Gestelle haben? Naja, das ist ja wie im Automobilbau der

00:08:48: Antriebe sehr, sehr wichtig und das sind die Turbinen. Man sagt ja immer jedes Grad in der

00:08:53: Turbine, die du höhere Verbrennungstemperaturen hast, geht voll in die Effizienz in den Vortrieb

00:08:58: und dementsprechend braucht man natürlich da Materialien, die sehr hohen Temperaturen ausgesetzt

00:09:04: sind und denen auch wieder stehen, hinsichtlich Griechen und Verformung und Korrosion. Und die

00:09:10: Materialien, die das können, sind dann und das ist ja fast eine logische Konsequenz auch relativ

00:09:15: schlecht zu zersparen. Und dementsprechend muss man da ziemlich viel Nau-Hau reinstecken, dass man

00:09:20: da eine gewisse Lebensdauer hinbekommt und dann natürlich auch die Anforderungen der Bauteile

00:09:24: gewährleisten kann, hinsichtlich Geometrie, Oberflächenbeschaffenheit, Toleranzen usw. Gibt es

00:09:30: der Parallelen zum Automobilbau und sind das ähnliche Materialien oder gibt es da spezielle

00:09:33: Anforderungen? Nein, das sind viel Superlegierungen und solche Sachen. Also das ist wieder eine

00:09:38: Stufe höher, also solche Temperaturen sind im Autobau, kommen da nicht vor und das sind ja sehr

00:09:44: schnell rotierende Bauteile in den Turbinen, die einem Kolbenmotor so nicht stattfinden. Und

00:09:52: Gott sei Dank, und das wäre wahrscheinlich deine nächste Frage gewesen, deswegen komme ich

00:09:55: dir zuvor, bitte. Die Elektro-Aeromobilität ist noch nicht so weit fortgeschritten, als dass hier

00:10:03: die Turbinen ersetzt werden könnten. Das spricht doch Flugtaxis an. Ja, alles möglich. Also auch

00:10:10: große Linienmaschinen mit Batteriebetrieben, so weit sind wir bei Weitem noch nicht. Es ist immer

00:10:15: so eine Frage. Glaubst du, das kommt, ja, glaubt man, hätte man vor 100 Jahren gedacht, man fliegt

00:10:20: zum Mond auch nicht. Nee, ich glaube daran, dass es deutlich länger dauern wird wie in der

00:10:25: Elektromobilität. Gerade im Bereich Aerospace, Stichwort Titanenlegierung, wahrscheinlich schwer zu

00:10:31: bearbeiten. Was für Eigenschaften müssen die Werkzeuge haben, um den Bereich effizient zu sein?

00:10:36: Titan ist fies. Titan antwortet auf die Verformung oder auf den Schnitt mit Verfestigung. Das heißt,

00:10:44: das Material wird je mehr es versucht wird zu schneiden und zu bearbeiten, immer fester und

00:10:51: man nennt es Kaltverfestigung. Gleichzeitig dazu werden chemische Reaktionen getrickert, weil

00:10:56: sie hohe Temperaturen auftreten. Das heißt, im Prozess muss man sehr stark kühlen. Man braucht

00:11:01: eine stabile Schneide, also filigraner Schneidkeil, wie das im Aluminium ist, ist da absolut

00:11:07: kontraproduktiv. Man braucht eine gewisse Schneidkantenverrundung. Man muss aber den Sparen gut

00:11:12: führen können, weil das Material also nicht sehr, sehr kürzspanend ist, sondern schon längere

00:11:17: Späne generiert. Und es sind so physikalische Widersprüche, die man erfüllen muss. Das ist

00:11:23: bei Titanen eigentlich sozusagen der Masterplan. Also da kommt wirklich alles zusammen. Da muss man

00:11:30: dann schon Virtuos reingehen in die Zersparnungslösungen, dass man da auf sehr gute Standzeiten kommt,

00:11:35: bei relativ niedrigen Schnittgeschwindigkeiten. Also da kann man nicht so wie bei Aluminium verfahren.

00:11:40: Aber dementsprechend hat natürlich Titanen auch perfekte Eigenschaften im Einsatz,

00:11:45: im Flugzeugbau hinsichtlich Gewicht, Korrosion und so weiter und so weiter. Wenn ich Titanen höre,

00:11:51: muss ich sofort an mein Smartphone denken. Die Gehäuse sind ja mittlerweile auch zum

00:11:54: Teil aus Titanen. Werden die vielleicht sogar auch mit Seratizid-Werkzeugen zersparen?

00:11:59: Das ist nicht auszuschließen, aber letztendlich werden die Titanenwerkstoffe da aus gleichem

00:12:06: Grund verwendet. Hohe Haltbarkeit, hohe Festigkeit, wenn die Rahmen daraus gebaut werden, dann hat

00:12:12: das Telefon eine gewisse Steifigkeit auch. Es gab ja mal das Bending-Gate, das war Aluminium.

00:12:18: Und dementsprechend ist es ja neben den ganzen mechanischen Ansprüchen natürlich auch die

00:12:23: Wertigkeit. Wenn man so ein Titanen gehäuse, ich glaube du hast da eins liegen können.

00:12:27: Ja genau. Also wenn ich das schon von Weitensee wäre ich neidisch. Lass mich mal anfassen.

00:12:33: Hier bitteschön. Wow. Also es fühlt sich einfach wertiger an als ein Aluramen. Es hat auch eine

00:12:40: andere termische Leitfähigkeit, können wir fast mal sagen. Es fühlt sich ein bisschen kälter an.

00:12:43: Es ist absolut kratzunempfindlich, was du von Edelstahl und Aluminium so nicht behaupten kannst,

00:12:48: finde ich tatsächlich. Dennoch von der Bearbeitung her muss man natürlich dann auch reinstecken.

00:12:53: Und wisst ihr es wieder haben? Gerne. Ist es denn auch sehr viel kostenintensiver?

00:12:57: Verhinsichtlich der Bearbeitung oder vom Material her. Ja, es ist absolut teurer natürlich. Aluminium

00:13:05: ist kein Vergleich dazu. Okay. Kannst du uns mal ein Beispiel geben für Werkzeuge,

00:13:09: die mit Titanenlegierungen wirklich sehr gut zurechtkommen? Ach Gott, wir haben Zerspannungswerkzeuge,

00:13:14: Fräser zum Beispiel, den CA21, ein Eckfräser, wo wir jetzt ein spezielles Kühlmittelmanagement

00:13:20: eingebaut haben, das DC Direct Cooling, wo der Kühlstrahl direkt an den Prozess herangeführt

00:13:26: wird und wo wir die Lebensdauer deutlich steigern können. Ich habe das ja vorhin erwähnt, dass die

00:13:30: Temperaturen da im Schneidkreis sehr wichtig sind. Und wenn dann das Kühlmedium da perfekt an

00:13:35: dem Prozess herangeführt wird, kann man da hinsichtlich Effizienz und Lebensdauer Morz was

00:13:40: machen. Und wie gesagt, das ist der Maximil-21, DC. Und das ist nur eines von vielen Beispielen,

00:13:46: wo wir spezielle Lösungen haben. Wir haben vor jetzt schon relativ langer Zeit eine Schicht

00:13:53: eingeführt, eine Titanen-Diboridschicht. Und das sind wir bisher weltweit die Einzigen immer

00:13:59: noch am Markt, die diese Schicht anbieten im CVD-Verfahren. Und die hat ganz spezielle positive

00:14:06: Eigenschaften in der Titanen-Zersparnung. Und die setzt man also insbesondere beim Fräsen sehr

00:14:12: stark in der Titanen-Bearbeitung ein. Ok, jetzt haben wir über Aerospace gesprochen,

00:14:16: Automobile, Flugzeuge dementsprechend auch. Gibt es noch andere Branchen, die für die

00:14:21: Zersparnung interessante Perspektiven haben? Ja, es gibt letztendlich jede Branche bearbeitet in

00:14:28: irgendeiner Weise. Aber es gibt zum Beispiel in der Schwert-Zersparnung große Anwendungen,

00:14:32: wo sehr große Bauteile hergestellt werden. Es gibt den ganzen Schienenverkehr, Eisenbahn und

00:14:38: so weiter und so fort, Schiffsverkehr. Es gibt den Maschinenbau ganz allgemein, wo Materialien

00:14:44: bearbeitet werden. Und dementsprechend, der Zersparnungspotenzial, das geht nicht aus. Also es

00:14:50: gibt da noch Mortsanwendungen in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen. Oder du hast es angesprochen,

00:14:56: und zum Beispiel Consumer Electronics, diese Gehäuse da, die müssen ja auch bearbeitet werden.

00:15:01: Eine Sache ist hängen geblieben. Du hast gerade gesagt, Bahn, Schienenverkehr. Kannst du da mal

00:15:05: ein Beispiel geben? Also geht es da um die Räder? Zum Beispiel. Also erst mal bei der Herstellung um

00:15:09: die Achsen, um die Waggons, um die Gehäuse, um Integralbauteile auch. Also diese Waggons sind

00:15:15: ja auch im Leichtbau hergestellt. Aber es müssen ja auch die Schienen nach bearbeitet werden zum

00:15:20: Beispiel. Wenn da ewig der Zug drüber fährt, dann verändern die ihre Geometrie und dementsprechend

00:15:25: muss eben da eine frische Geometrie aufgebracht werden. Die Eisenbahnräder verformen sich auch,

00:15:30: die müssen nachgedreht werden und auf den neuesten Stand gebracht werden. Und da gibt es auch Morts

00:15:35: Zersparnungspotenzial. Kannst du da mal ein paar Kennenzahlen geben, wie es dabei der Deutschen

00:15:39: Bahn aussieht? Ich glaube, da gibt es genug Potenzial, jetzt nicht nur was die Pünktlichkeit angeht,

00:15:44: sondern auch was die Hardware angeht. Ja, also mein Unterlagen zufolge sind 80.000 Züge weltweit

00:15:51: im Einsatzgrad. Und das ist eine unfassbare Nummer. Und hergestellt werden in so um die

00:15:57: 3-4.000 Züge pro Jahr. Also Lokomotiven sozusagen. Und die Dinger halten nicht länger wie 25 Jahre,

00:16:05: dann müssen sie ersetzt werden. Also die haben eine kürzere Lebensdauer wie Flugzeuge. Das muss

00:16:09: man sich mal vorstellen. Das ist also wirklich irre. Und diese Nachprofilierung, die ich davorhin

00:16:15: angesprochen habe, dass eben die Räder auf einen neuen Stand gebracht werden hinsichtlich der

00:16:19: Geometrie, kommt auf den Zug drauf an. Aber in der Regel zwischen 20.000 und 120.000 Kilometer

00:16:28: müssen die immer wieder nachbearbeitet werden. Und da gehen natürlich auch Werkzeuge drauf.

00:16:33: Sag mal, Metall auf Metall, also Schienen und Rad, ist das der Weisheit letzter Schluss?

00:16:38: Machen Vorschlag. Magnetbahn. Ja, du wirst lachen. Ich bin auf der ersten Magnetschwebelbahn der Welt

00:16:49: gefahren. Nein, nein, das war ein Erlangen. Und da war ich, glaube ich, sechs Jahre alt. Und das war

00:16:56: eben am Siemens Werksgelände. Und da haben die einen Loop tatsächlich, so ein Oval aufgebaut. Und da

00:17:02: war ich einer der ersten, also es war im ersten Jahr, dass der gefahren ist. Bin ich auf einer

00:17:08: Magnetschwebelbahn gefahren. Hat sich nie durchgesetzt. Deswegen frage ich, hättest du eine

00:17:14: alternative Berat statt Metall auf Metall und Nachprofilierung? Ja, nochmal, die ganze Infrastruktur

00:17:20: und alles, was jetzt da ist, ist eben auf diesem Metall auf Metall grundsätzlich aufgesetzt. Was

00:17:26: mir spontan einfällt, ist Aufladung. Also Metall auf Metall leitet wunderbar etwaige Aufladungen ab.

00:17:34: Wenn das nicht da ist, hat man zum Beispiel dieses Problem zusätzlich, fällt mir zu spontan ein. Also

00:17:40: Metall auf Metall hat auch Vorteile. Aber letztendlich diese Geometrie, dass ein Eisenbahnrad auf einer

00:17:47: Schiene fährt, finde ich im Grunde, und das kann man sich gerne mal auf Wikipedia oder YouTube mal

00:17:52: angucken, eine geniale Erfindung, dass das zusammenpasst. In Kurven, in Weichen, auf grader Strecke,

00:18:00: dass sich das alles selbst stabilisiert und Züge nicht häufiger aus der Schiene raushopsen,

00:18:04: ist schon eine interessante Erfindung gewesen damals. Jetzt hast du ja abseits von der Schwerzersparnung

00:18:10: auch noch ein paar andere Bereiche angesprochen. Medizintechnik fällt mir jetzt noch ein,

00:18:14: Elektronik, was steckt dahinter? Ja, Medizintechnik sind natürlich auch schwer zu zersparende

00:18:19: Bauteile sein, das Knochen-Schrauben oder Hüftgelänke oder was auch immer. Die müssen auch bearbeitet

00:18:25: und in Form gebracht werden und dementsprechend haben wir hier wieder schwer bearbeitbare Materialien,

00:18:31: die spezielle Werkzeuge bedürfen und auch die Bearbeitungsspuren an diesen Teilen müssen

00:18:37: natürlich dem Körperanforderungen angepasst sein. Elektronik habe ich angesprochen, das sind

00:18:44: hauptsächlich Gehäuse, Leiterplatten, Bohrer beispielsweise auch, dass eben bestimmte Bauteile

00:18:50: aufgebracht werden können und ja ein Riesenthema sind jetzt natürlich auch die Gehäuse. Gibt es

00:18:56: noch ein Bereich, über dem wir gar nicht gesprochen haben, wo die Zersparnung noch hingehört oder

00:19:01: vielleicht auch ein Bereich, den wir noch gar nicht kennen, mal so mit Blick in die Zukunft? Gibt es

00:19:05: Ideen? Auszuschließen ist das nicht. Ich meine, worüber wir länger philosophiert haben, ist das

00:19:11: Additive Manufacturing, wo man sagt, da braucht man gar keine Zersparnung mehr und was dann dabei

00:19:15: rauskam, war die Bearbeitung dieser Additive Manufactured Oberflächen, die teilweise äußerst

00:19:21: unschön zu zersparen sind, wenn man zum Beispiel aus Laser drucken geht und diese oxidierten Schlacke

00:19:28: Oberflächen bearbeiten muss. Da kommen dann wieder ganz neue Anforderungen an die Werkzeugkonzepte

00:19:34: raus. Ich bin überzeugt davon, dass es neue Themen geben wird, wie keine Ahnung, Batterieffertigung

00:19:41: zum Beispiel und solche Sachen. Das bleibt spannend in der Zukunft, wo die Reise hingeht und

00:19:47: natürlich auch, welche Materialien da noch so kommen, weil ich bin überzeugt davon, dass

00:19:52: weiterhin neuartige Materialien entwickelt werden müssen, um einfach den Anforderungen

00:19:57: genüge zu tun, die da auf uns zukommen. Also, wenn ich das mal so mitnehmen darf, spüre

00:20:03: ich, du siehst der Zukunft eher positiv hingegen? Ja, es ist vielleicht mein persönlicher Fehler,

00:20:08: dass ich immer alles krankhaft positiv sehe. Nee, das finde ich großartig. Nein, das geht

00:20:16: auch immer weiter. Also, zeigt ja auch die Vergangenheit. Und ich glaube, dass der Kreativität

00:20:22: hier nicht einhalten geboten wird, über die künstliche Intelligenz hinaus Kreativität

00:20:29: und neue Denkenmuster dazu Lösungen führen, über die wir jetzt noch gar nicht nachdenken

00:20:35: können. Ja, dann können wir uns doch eigentlich auch schon wieder zu einer nächsten Podcast-Episode

00:20:39: verabreden, wo wir dann über die neuen Themen sprechen. Auf jeden Fall. Aber bevor wir uns

00:20:44: jetzt hier verabschieden, möchte ich vielleicht noch ein kleines Zitat geben von Kaiser Wilhelm,

00:20:49: den zweiten. Das kommt überraschend, Uwe. Ja, das hieß die mal, ne? Und der lebte von 1859

00:20:56: bis 1941. Und das Zitat, das er machte, war "Ich glaube fest an das Pferd. Das Automobil

00:21:05: ist nur eine vorübergehende Erscheinung." So wie das Internet? Das hat doch auch mal

00:21:11: ein gewisser, ich weiß nicht, muss ich nachgucken, hat das nicht mal Bill Gates gesagt oder

00:21:16: so was? Ich weiß es nicht, müssen wir nachlesen, kommt in die Show-Notes. Aber fährt für

00:21:20: dich jetzt auch erst mal gar nicht so schlecht. Kommt doch was? Kommt auch wieder. Alles kommt

00:21:25: wieder, wie die Schlaghose. Das halten wir mal fest, was auch immer wieder kommt und

00:21:30: das kommt für dich jetzt überraschend, ist unsere Zeratizit Innovation Playlist. Und

00:21:33: weißt du, was neu ist? Ich wünsch mir in jeder Episode jetzt auch ein Song. So ist richtig.

00:21:38: Ich wüsste jetzt auch gar keinen. Ja, du hast jetzt während ich meinen Nenne die Möglichkeit

00:21:42: nachzudenken. Ich nehme was Neues, und zwar die Band heißt Fontains DC. Ich weiß nicht,

00:21:47: ob ihr die kennt. Es ist was Alternativeres, der Song heißt "It's Amazing to be Young".

00:21:53: Finde ich ganz großartig. Ich höre das aktuelle Album rauf und runter. Es ist Gitarrenmusik.

00:21:59: Geht so ein bisschen in Richtung Joy Division. So ein bisschen 80er Gitarre dabei. Ich finde

00:22:06: es ganz großartig. Ein ganz, ganz toller Sänger. Melancholisch hier und da. Und auch mal fröhlich

00:22:10: und nach vorne. Fontains DC. It's Amazing to be Young. Uwe, der hektisch in seinen Telefon

00:22:18: guckt. Ja, und ich habe nichts scheiß gefunden. Deswegen bin ich jetzt äußerst kreativ. Ich

00:22:22: glaube... Fiesta Mexikan. Was hältst du von mir? Nee, ich glaube tatsächlich, ich habe mir

00:22:31: den zweiten Metal Injection-Song noch nicht gewünscht. Kann das sein? "Ride Up Our Alley".

00:22:35: Ein großes Fragezeichen. Ein großes Fragezeichen bei meinem Stadler. Ist schon drauf.

00:22:40: Jetzt bin ich richtig unter Druck. Ja, komm. Lieber Gott. Dann nehme ich tatsächlich

00:22:46: Grease von den Bee Gees, weil ich im Musical war vor zwei Wochen und ich das ziemlich cool

00:22:52: fand. So spontan. Das packen wir auf die Playlist "Grease" von den Bee Gees. Ist das auch so

00:22:59: falsettgesang-hochgesungen? Das ist eu nochengesang. Tatsächlich. Aber schon irgendwie rockig noch.

00:23:06: Ist das 70er? Viele Bläser und sehr viele Disco-Vibes. Ich liebe diesen Song tatsächlich. Dann höre

00:23:12: ich mir den Aura nicht. Ich habe ihn jetzt nicht im Aura, ich habe das Musical oder den Film.

00:23:15: Den hören wir uns jetzt noch hin. Den hören wir uns gleich an. Uwe, ein großes Dankeschön

00:23:19: an dich. Es hat mich gefreut, dass wir uns mal wieder gegenüber gesessen haben und ich

00:23:22: würde sagen, wir treffen uns wieder, wenn wieder viele Dinge passiert sind und dann sprechen

00:23:27: wir mal. Danke dir. Tschau. Tschüss. Dankeschön an Dr. Uwe Schleinkofer für diese doch sehr

00:23:34: launige Episode. Alle Infos zum Thema findet ihr natürlich wieder in den Show-Notes. Nicht

00:23:40: zu vergessen unseren Podcast, wenn ihr mögt, zu bewerten auf den gängigen Podcast-Plattformen.

00:23:47: Ihr könnt ihn auch gerne empfehlen. Input per E-Mail gerne an podcast@zeratizid.com. Wir

00:23:54: freuen uns immer über Themenvorschläge oder vielleicht auch Gäste, die wir mal hier

00:23:58: interviewen sollen. Ich freue mich auf die nächste Episode. Sagt Dankeschön fürs Zuhören.

00:24:03: Bis demnächst. Tschüss und bye bye.

00:24:24: .

Über diesen Podcast

Wir brennen für die Zerspanung! Daher möchten wir uns am liebsten ständig über innovative Werkzeuglösungen, zukunftsweisende Anwendungsverfahren und Bearbeitungsstrategien, beeindruckende Werkzeugmaschinen, smarte Digitallösungen oder einfach über die aktuellen Trends und Neuheiten in der Branche austauschen! Und genau das machen wir – im CERATIZIT Innovation Podcast. Wir sprechen mit Experten aus der Branche über Visionen, Innovationen und technologische Errungenschaften und lassen die Späne einfach im Podcast fliegen.

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