00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum Zeratizid Innovation Podcast. Schön, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid.
00:00:13: Unser Thema heute Digitalisierung in der Fertigung "Wo steht Deutschland?" im internationalen Vergleich.
00:00:21: Ja, wenn es um Smart Factory oder Industrie 4.0 geht, sprechen wir meist über vernetzte Produktionsprozesse
00:00:27: und digitales Werkzeug-Datenmanagement innerhalb der Fertigungsindustrie.
00:00:33: Doch trotz der vielen Vorteile und Chancen, die durch eine Digitalisierung erzielt werden,
00:00:37: schreitet die Digitalisierung in Deutschland im Vergleich noch immer sehr, sehr langsam voran.
00:00:44: Ja, liegt es daran, dass Schnittstellen in der Industrie nicht harmonisiert werden,
00:00:47: an der Mentalität der Deutschen oder ganz einfach an fehlenden Lösungen?
00:00:51: Die Antwort darauf kennt unser heutiger Gast und das ist der Director Global Business Development
00:00:58: bei Toolflow Solutions bzw. TDM Systems. Ich freue mich ganz besonders auf Robert Auer und euch viel Spaß beim Gespräch.
00:01:09: Hallo Robert, schön, dass du heute da bist, wobei ich auflösen muss.
00:01:13: Du bist im schönen Kempten. Du hattest es nicht allzu weit, oder?
00:01:17: Ja, tatsächlich nicht so weit. Ich komme vom auch schönen Bodensee, also eine relativ nahe Anreise hier.
00:01:23: Okay, wie lange hast du gebraucht? Du bist nicht mit dem Fahrrad gekommen, schätze ich?
00:01:26: Nein, nicht mit dem Fahrrad schon im Auto. Das waren dann doch zwei Stunden. Sorry für die leichte Verspätung.
00:01:30: Du, gar kein Problem.
00:01:32: Ja, es ist wirklich wunderschön hier im Allgäu.
00:01:34: Ja, ich kann das nur bestätigen. Ich komme aus dem Rheinland. Ab und zu bin ich auch vor Ort und ich genieße das immer sehr.
00:01:39: Hast du unseren Podcast bereits gehört? Wir haben ja mittlerweile über 100 Episoden aufgenommen.
00:01:43: Ich hatte tatsächlich das Vergnügen schon, die eine oder andere Podcast-Folge mir zu Ohren zu führen.
00:01:47: Also war wirklich klasse, was wir da schon alles auf die Beine gestellt haben.
00:01:50: Und ich bin jetzt wirklich gespannt, was der heutige Tag hier für mich alles bringt.
00:01:53: Ja, das wird super. Sag mal, hast du einen Lieblings-Podcast?
00:01:56: Wenn du einen hörst, hörst du eher Boulevard, also leichte Themen oder doch eher was Inhaltliches?
00:02:02: Also witzigerweise, wir hatten es vorher beim Mittagessen davon.
00:02:04: Ich habe eine Weile in den USA gelebt, dann gibt es NPR, das ist so National Public Radio.
00:02:08: Da gibt es einen Podcast, der nennt sich Car Talk, das war immer mein Lieblings-Podcast.
00:02:12: Haben die über Autos gesprochen oder haben die im Auto gesprochen?
00:02:15: Es klingen letztendlich um Autos, aber das Auto war nur so ein Nebeneffekt.
00:02:18: Einfach ein witziger und halsamer Podcast mit so ein bisschen Input-Feedback, das war einfach klasse.
00:02:22: Ja, ja, der Mix macht es ja dann am Ende auch.
00:02:24: Ach komm, das geht hier schon locker los, dann würde ich doch sagen, starten wir mit unserer ersten Rubrik.
00:02:29: Und das ist...
00:02:30: Der Blickwinkel.
00:02:34: Ganz genau der Blickwinkel.
00:02:36: Ich habe so ein paar spontane Sätze vorbereitet und wenn du möchtest, mein Lieber Robert,
00:02:40: dann vervollständigst du die nach deinem Gusto.
00:02:43: Und wenn du dazu noch eine kleine Erläuterung hast oder das gerade passt, ist die natürlich auch willkommen.
00:02:48: Wir legen los, okay?
00:02:49: Gerne.
00:02:50: Wenn ich mein Hobby zum Beruf gemacht hätte, dann wäre ich heute...
00:02:54: Definitiv eine gute Frage.
00:02:55: Ich glaube, in mir schlummern so zwei Seiten.
00:02:57: Da ist einmal der musikalische Kreative, sprich ich Spägetare, Trompete, auch ganz gerne mal Theater.
00:03:02: Auf der anderen Seite bin ich schon so ein bisschen nerd.
00:03:05: So von meinem ersten Feriengeld, Edeka gearbeitet, habe ich mein C64 gekauft.
00:03:09: Und damals war mir fast das Programmieren noch lieber als das Spielen.
00:03:12: Also, es ist wirklich beides in mir drin.
00:03:14: Also, kurze Antwort auf deine Frage.
00:03:16: Ich weiß nicht, vielleicht wäre ich Schauspieler und würde Steve Jobs in seiner Biopic spielen, keine Ahnung.
00:03:21: Guter Mix.
00:03:22: C64 war auch tatsächlich mein erster Computer mit Datasette oder mit Floppy Disk 1541.
00:03:29: Es war ein Sommerjob im Edeka.
00:03:30: Ich konnte mir nur den Datasette leisten.
00:03:32: Und dann hat man, das wissen die meisten wahrscheinlich gar nicht,
00:03:34: das ist also eine MC wie eine Musikkazette mit einem Zellwerk.
00:03:38: Und wenn man ein Spiel spielen wollte, legte man die zurück, gespulte,
00:03:42: weil da waren Magnetbänder drin, Datasette ein und wartete bis zum Brock 186,
00:03:48: was dann schon mal so zwölf Minuten dauerte, um dann ein solches Spiel zu spielen.
00:03:52: Richtig.
00:03:53: Ich konnte dann irgendwann mal sogar die Datasette in einen normalen Player reinlegen
00:03:56: und habe dann gehört, wo das eine Spiel aufgehört hat, das andere angefangen hat.
00:03:59: Das hört man dann gehört.
00:04:00: Ja, der Norbert, unser Produzent, der hat noch eine Connection zu wetten.
00:04:03: Das vielleicht, wenn dann nochmal eine Episode kommt, kannst du an der Datasettenmusik,
00:04:09: das Audio heraushören, ist das jetzt The Great Giant Assisters oder was weiß ich was?
00:04:13: Das können wir mal gucken.
00:04:14: Dann lass uns das machen.
00:04:15: Gute Idee.
00:04:16: Okay, wenn ich richtig relaxen will, dann?
00:04:19: Ja, ich denke, bei unserem Beruf hilft es tatsächlich etwas Bewegung reinzubringen.
00:04:22: Also kann es mal ein Joggen sein.
00:04:23: Ich gehe auch wirklich gerne wandern in den Bergen.
00:04:25: Allgäu kann ich hier nur empfehlen.
00:04:27: Wir spielen beide Gitarre an der Gitarrezupfen.
00:04:29: Relax natürlich.
00:04:30: Aber es kann natürlich auch mal nur so ein gemütliches, kühles, kaltgedrängt auf dem Balkon sein.
00:04:34: Blick auf den Boden sieht, das hilft auch.
00:04:36: Am besten Kombination aus allem.
00:04:38: Dann ist man schon auf der sicheren Seite.
00:04:40: Aus diesem Grund habe ich mich für das Studium zum Achtung Nachrichtentechniker entschieden.
00:04:46: Was macht man denn als Nachrichtentechniker in den 90ern?
00:04:49: Ja, das ist eine gute Frage.
00:04:51: Vielleicht ein bisschen misleading der Titel.
00:04:53: Vielleicht mal andersom gesagt beim Hobbies habe ich es schon so ein bisschen übergebracht.
00:04:56: Ich bin schon ein bisschen Nerd-Ingenieur und Nachrichtentechniker sein ein ganz guter Mix aus Software und Elektronik.
00:05:02: Ich habe irgendwann mal eine Ausbildung zum damals dieses Kommunikationselektronikerfachrichtung,
00:05:06: Informationstechnik gemacht.
00:05:08: Und dann war es eigentlich so die logische Fortsetzung.
00:05:10: Und ich habe eine relativ gute FH um die Ecke in Konstanz am See.
00:05:13: Da gab es damals Anfang 90er schon KI als Kurs.
00:05:16: Ich hatte die Möglichkeit, ein Praxissemester im Ausland in Kanada zu machen.
00:05:19: Also es war schon wirklich im Nachhinein eine gute Wahl.
00:05:21: Und vielleicht auch so ein bisschen ein Werbeblock für das deutsche System,
00:05:24: wo man durchaus mit einer Ausbildung und einer FH eigentlich ganz gut in unserer Industrie auch landen kann.
00:05:29: Okay, also KI ist später nochmal ein Thema.
00:05:31: Wir wollen ja über die Digital-Themen sprechen.
00:05:33: Da will ich nochmal darauf eingehen.
00:05:34: Ich habe mir einen Routiz gemacht, KI in den 90ern.
00:05:37: Was ist das gewesen und um was ging es da?
00:05:39: Machen wir aber gleich.
00:05:40: Kommen wir zur nächsten Frage beziehungsweise zum nächsten Satz.
00:05:43: Wenn ich einen Tag in einer historischen Persönlichkeit der Technik verbringen könnte, dann wäre es?
00:05:49: Soll man Tesla nehmen? Nein, dann nehmen wir es tatsächlich historisch.
00:05:53: Das ist ein historischer Sonntag im Leben von Steve Jobs.
00:05:56: So die Early Beginnings, Thomas Silicon Valley. Warum nicht?
00:05:59: Ja, also klassisch historisch würde ich nicht sagen.
00:06:01: Aber auf jeden Fall eine sehr, sehr spannende Wahl.
00:06:03: Wäre ich auch gerne dabei gewesen, wie das Ganze so entstanden ist.
00:06:07: Mein persönliches digitales Lieblings-Gadget für den Alltag außer mein Smartphone ist.
00:06:14: Das gemein, ich weiß.
00:06:16: Jetzt wird es interessant.
00:06:17: Eine ganze Reihe von meinen Gadgets mit der Gitarre sind tatsächlich digital.
00:06:21: Also von dem her kann man das nehmen.
00:06:22: Was wäre das bei einer Gitarre?
00:06:24: Ich habe es tatsächlich mit einem neuen Verstärker, Spark Edge.
00:06:26: Das ist so ein Mini-Verstärker mit Akkubetrieben.
00:06:28: Da kann ich quasi über meinen Smartphone entsprechend Effekte einspielen und alles.
00:06:31: Das macht echt Spaß.
00:06:32: Ja, da hat sich unglaublich viel getan.
00:06:34: Also das, was große Studios noch in den 70ern gemacht haben in Analog.
00:06:38: Da ist man digital mittlerweile sehr, sehr nah dran.
00:06:40: Also Gitarren aufnehmen.
00:06:42: Da könnten wir jetzt stundenlang drüber sprechen.
00:06:44: Aber da braucht man nur so ein kleines Pedal, zwei Klinkenstecker.
00:06:47: Und dann nimmt man das auf mit seinem Mac oder auch mit seinem Windows-Rechner.
00:06:51: Und dann hat man einen sehr, sehr schönen Klang.
00:06:53: Last but not least.
00:06:55: Auf dieses Ereignis in der Zukunft freue ich mich ganz besonders.
00:06:59: Ja, es gab tatsächlich, obwohl das ja noch erleichtert.
00:07:02: Nicht junges, aber halt durch.
00:07:04: Es gab schon einige gute Ereignisse.
00:07:06: Und klar, wir in der Industrie, wir haben jetzt natürlich die EMO im September.
00:07:09: Das ist so dieses Branche-Ereignis, wo man sich trifft, sich austauscht.
00:07:11: Aber ich habe eine Woche vor der EMO ein Ereignis.
00:07:15: Ich werde heiraten.
00:07:16: Und das ist natürlich ganz klar das Ereignis dieses Jahr.
00:07:19: Ja, sollte deine zukünftige Frau zuhören,
00:07:21: ist das auch die goldrichtige Antwort, mein lieber Robert.
00:07:24: Anders darf man da auch nicht antworten.
00:07:27: Ja, ich wünsche alles Gute für die Hochzeit.
00:07:30: Ja, danke erst mal bis hierhin.
00:07:32: Wir haben dich jetzt schon mal so ein bisschen näher kennengelernt.
00:07:35: Du hast ja selber schon gesagt, es geht bei dir immer so auch in die Nördrichtung.
00:07:38: Nachrichten, Technik studiert.
00:07:41: Vielleicht kannst du das nochmal einmal so ganz kurz zusammenfassen.
00:07:44: Stell dich doch mal ganz kurz vor.
00:07:46: Wer bist du? Wie alt bist du?
00:07:48: Was machst du in deinem Beruf so hauptsächlich alltäglich?
00:07:50: Ja, gerne. Also Robert Auer.
00:07:52: Vielleicht hat man es gemerkt, Studium in den 90ern.
00:07:54: Also nicht mehr ganz so frisch.
00:07:56: Je nachdem, wann der Podcast online ist, 53, 54.
00:07:59: Ich habe auch schon gesagt, am Bodensee, das ist meine Heimat.
00:08:02: Zu Hause bin ich aber eher in der ganzen Welt.
00:08:04: Ich werde natürlich im September verheiratet sein.
00:08:06: Und habe zwei Kinder und zwei Mädels.
00:08:08: Die sind schon so Mitte 20, sprich aus dem Allergröbsten raus.
00:08:11: Das ist eher diese familiäre Bubble.
00:08:13: Ich bin Director Global Business Development
00:08:15: bei Toolflow Solutions.
00:08:17: Jetzt sagt da eine andere Toolflow, was?
00:08:20: Eine andere kennst du vielleicht noch unter TDM Systems
00:08:23: oder Walter TDM Brandname.
00:08:25: Da sage ich vielleicht nachher noch eine Kleinigkeit dazu,
00:08:27: um das ein bisschen zu erklären.
00:08:28: Ja, ich habe Studier in Konstanz.
00:08:30: Ich habe dann am Anfang so ein bisschen in den Bereich
00:08:32: industrial automation programmiert, bin aber relativ schnell in die Richtung.
00:08:35: Business Development, Sales, Product Management, gerutscht.
00:08:39: Ich habe dann einen Aufbaustudium,
00:08:41: so ein berufsbegleitenden MBA in Reutlingen gemacht.
00:08:44: Und seit der Zeit, so ungefähr 20 Jahre, bin ich eigentlich international unterwegs.
00:08:50: Was absolut spannend klingt, muss ich direkt die Anschlussfrage stellen.
00:08:54: Und wie viel Gitarren hast du schon aus den USA mitgebracht?
00:08:57: Scheint ja ein Ticken günstiger zu sein, wenn man vor Ort ist.
00:09:00: Im Moment wahrscheinlich nicht.
00:09:02: Aber ich habe jetzt aus den USA zwei Gitarren mitgebracht.
00:09:05: Und vielleicht für dich so als Gitarist noch so ein kleines,
00:09:08: einer unserer Kunden ist Martin Gitarre.
00:09:10: Klasse.ci.
00:09:12: Wirklich jetzt? Das ist ein Kunde von euch.
00:09:14: Müssen wir an anderer Stelle besprechen,
00:09:16: weil wir hier hauptsächlich im Bereich der Zersparnung unterwegs sind, Robert.
00:09:20: Es ist Zersparnung, es ist Holzzersparnung.
00:09:22: Okay, interessant. Holzzersparnung.
00:09:25: Vielleicht wenn am Ende noch Zeit das sprechen wir über Martin Gitarres.
00:09:28: Ich kann mir leider keine leisten.
00:09:30: Das ist ja ein sehr, sehr hochwertiger Akustikgitarren,
00:09:33: die ja dann auch wirklich großartige Künstler spielen.
00:09:36: Bestichwort TDM Systems, hast du gerade schon gebracht.
00:09:39: Das ist ja eigentlich weitestgehend als Werkzeugverwaltung bekannt.
00:09:42: Jetzt musst du noch mal vielleicht ganz kurz Toolflow Solutions erklären.
00:09:46: Woraus geht das hervor? Was ist das und was geht es da überhaupt?
00:09:49: Genau. Also da muss ich ein ganz kleines bisschen weiter aussehen.
00:09:52: Also TDM Systems wurde vor über 30 Jahren von Walter entwickelt,
00:09:55: um eigentlich die eigene Fertigung zu optimieren.
00:09:58: Und auf der Zeit wurde aus TDM ein eigenes Produkt, das TDM Systems Produkt.
00:10:02: Irgendwann wurde dann dieses Produkt und Walter von Sandvik übernommen.
00:10:05: Dann war TDM und Walter wieder zusammen unter dem Sandvik Umbrella.
00:10:09: Und für eine längere Zeit ist TDM, ja wie soll ich sagen,
00:10:12: das ist schon der Marktführer im Bereich hochwertiger Tool Management Lösung,
00:10:16: hat aber eher so ein bisschen einer Seite existiert von den Tooling Brands.
00:10:19: Und vor ein paar Jahren hat die Firma Sandvik dann eine neue Strategie eingeführt,
00:10:22: um immer mehr in den digitalen Sektor zu investieren.
00:10:25: Und da war natürlich das TDM Produkt sehr, sehr wichtig.
00:10:27: Und um diesen Produkt auch ein bisschen in der Plattform zu geben,
00:10:30: wurde eine Division oder einen Bereich Toolflow Solutions gegründet.
00:10:34: In diesem Bereich Toolflow Solutions sind letztendlich die herstellerunabhängigen Software-Lösungen,
00:10:38: die die Werkzeugdaten in diesem End-to-End-Prozess begleiten.
00:10:41: Sprich, das ist das ehemalige TDM Systems.
00:10:43: Es gibt eine Logistik Software, die nennt sich Cripwise.
00:10:46: Es gibt eine Software, die eine Maschinenanbindung ermöglicht, die nennt sich Comara.
00:10:50: Und im Moment entwickeln wir gerade eine neue Software, die nennt sich Tool Hive.
00:10:54: Es war einfach gesagt, es ist TDM Light.
00:10:56: Einfach ein bisschen einfacher, das anzuborden,
00:10:58: an ein Kamensystem anzuspinden und mit dem Shopfloor zu verbinden.
00:11:01: Und das ganze Software ist ein Service Cloud basiert.
00:11:04: So das ist das Toolflow Solutions-Paket in a nutshell.
00:11:07: Okay, Paket heißt also Dachmarke sozusagen.
00:11:10: Du hast gerade gesagt, Umbrella, darunter finden die ganzen anderen Produkte statt.
00:11:14: Also ist es eigentlich keine Marke, es ist eher ein organisatorischer Umbrella.
00:11:18: Ah, okay, alles klar.
00:11:19: Jetzt hast du gerade schon gesagt, du hast einen spannenden Beruf,
00:11:22: du bist viel unterwegs international.
00:11:24: Das ist jetzt seit über 20 Jahren im Bereich Tool Management.
00:11:27: Viel rumgekommen heißt wirklich, gibt es noch Länder, in denen du noch nicht warst?
00:11:31: Also klar, es gibt ein paar weiße Flecken.
00:11:33: Das sind aber in der Regel die weißen Flecken, wo es tatsächlich kein Manufacturing gibt oder wenig.
00:11:37: Ja, in den 20 Jahren war ich tatsächlich viel unterwegs.
00:11:40: Hab auch 4 Jahre in USA gelebt gearbeitet, 2 Jahre immer leiser gelebt gearbeitet
00:11:44: und der Rest wirklich international.
00:11:46: Vielleicht der gemeinsame Nennen ist immer ziemlich nah am Kunden,
00:11:49: ziemlich nah am Partner, wirklich da Kunden besucht, Fertigungen gesehen.
00:11:53: Einfach eine super spannende Aufgabe, so wie ich das zumindest sehe.
00:11:57: Ja, du kannst auch immer an der Stelle die Vergleiche ziehen
00:12:00: und kannst die unterschiedlichen Länder miteinander vergleichen
00:12:04: und auch den technologischen Stand.
00:12:06: Was hast du denn so für Erkenntnisse mitgenommen
00:12:08: bei deinen Auslandsaufenhalten im Bereich Digitalisierung?
00:12:11: Also wenn man jetzt in Deutschland mal so von oben drauf schaut,
00:12:14: hört man ja eigentlich immer, ah, mit Digitalisierung sind wir so weit hinten dran.
00:12:18: In China wird über uns gelacht, Industrie 4.0.
00:12:21: Was ist dein Eindruck, als jemand, der jetzt wirklich auch überall war?
00:12:25: Ja, gute Frage. Das wird mit Sicherheit so ein extra Podcast wert.
00:12:28: Vielleicht eine Antwort auf die Frage.
00:12:30: Ich glaube, die Probleme an sich sind gar nicht mal so unterschiedlich.
00:12:32: Es ist wirklich egal, ob da jemand in, keine Ahnung, Hebron, Nebraska
00:12:35: oder in Philippine oder China oder vielleicht auf der Schwäbischen Alt ist,
00:12:38: die eigentlichen Probleme mit der Digitalisierung sind relativ ähnlich.
00:12:41: Die Lösungsansätze sind natürlich kulturell, wirtschaftlich,
00:12:44: wie soll ich sagen, politisch bedingt, ein bisschen anders.
00:12:47: Aber wirklich, wenn man mit den Personen eins zu eins redet,
00:12:50: ist es gar nicht mal so anders.
00:12:52: Die Probleme kommen eher, ich sage mal, in der Schicht drüber,
00:12:54: in der Schicht drunter, unsere Industrie macht es auch nicht immer ganz einfach,
00:12:57: Spielstichwort Harmonisierung, Schnittstellen.
00:13:00: Aber wenn wir vielleicht die persönlichen unterschieden,
00:13:02: das ist wirklich super spannend, die interkulturellen Unterschiede,
00:13:05: ich würde sagen, wir sind noch nicht so weit hinterher,
00:13:08: weil wir tatsächlich auch einen Vorsprung hatten.
00:13:10: Und ich glaube, den Vorsprung haben wir uns erarbeitet.
00:13:12: Und das ist auch vielleicht der Grund, warum jetzt bei uns,
00:13:15: der nächste Schritt der Digitalisierung etwas länger gedauert hat,
00:13:18: weil wir noch nicht wirklich diesen Leidensdruck hatten, die anderen.
00:13:21: Ich sage mal, die anderen haben aufgeholt.
00:13:23: Und sie sind jetzt in dieser Auffahrtsphase,
00:13:25: haben jetzt vielleicht auch Tempo aufgenommen,
00:13:27: haben eine gewisse Begeisterung und dieses Tempo aufnehmen.
00:13:29: Ich glaube, das müssen wir tun.
00:13:31: Einfach wieder vielleicht dieses Momentum reinbringen,
00:13:33: das wir auch schon mal hatten.
00:13:35: Das klingt jetzt ein bisschen positiver,
00:13:37: als ich das auch schon in dem Podcast öfter gehört habe.
00:13:39: Also im Bereich Automotive, da wirst du mir beiflichten,
00:13:42: sind wir nicht auf Augenhöhe.
00:13:44: Das ist ein schwieriges Thema.
00:13:46: Ich persönlich möchte auch kein Manager
00:13:48: in Automotive-Bereich sein im Moment.
00:13:50: Es ist wirklich extrem schwierig.
00:13:52: Die Weltlage, die Politik, alles Mögliche.
00:13:54: Vielleicht eine kleine Randennotiz zu diesem Thema interkulturell.
00:13:57: Es gibt da wirklich super spannende Themen.
00:13:59: Ein Beispiel, das ich immer ganz gerne bringe,
00:14:01: ist die Rangehensweise an Problemen.
00:14:03: Was wir in Deutschland, ist so ein typischer bottom-up-approach.
00:14:06: Also egal, ob es jetzt Grundschule, Schule, Ausbildung ist,
00:14:09: wir versuchen erst, die ganzen Puzzleteile einzeln zu verstehen
00:14:12: ohne wirklich zu wissen, für was mach ich's denn.
00:14:14: Das kommt dann auch später in der zwölften Klasse.
00:14:17: Ich nenne es mal hauptsächlich amerikanische Ansätze,
00:14:19: das ist der Top-Down.
00:14:20: Das ist mein großes Ziel, da will ich hin
00:14:22: und I figured out as I go along.
00:14:24: Also ich schau mal, was passiert.
00:14:26: Das sind wirklich zwei komplett unterschiedliche Rangehensweisen.
00:14:28: Die sind weder gut noch schlecht, die sind einfach unterschiedlich.
00:14:31: Und speziell, wenn es darum geht,
00:14:33: dass sich eine Technologie ändert oder das schnell sein muss,
00:14:35: ist vielleicht dieser amerikanische Ansatz etwas besser.
00:14:38: Wenn ich aber, was ich den Dieselmotor über 20 Jahren optimiere
00:14:41: und wirklich das letzte Mühe, die letzte Kleinigkeit raushole,
00:14:43: dann ist der deutsche Ansatz auch nicht schlecht.
00:14:45: Und vielleicht kommen wir später noch drauf zu.
00:14:47: Ich sehe bei dem im Bereich KI tatsächlich auch Chancen
00:14:50: für unseren bottom-up-approach.
00:14:52: Okay, ja Amerika hat manchmal das Gefühl, da ist Failure,
00:14:55: also Scheitern ist direkt mit eingepreist
00:14:57: und das wird anders gesehen als hier in Deutschland.
00:14:59: Das heißt also, da macht man einfach mal
00:15:01: und vielleicht auch 20 mal, 30 mal klappt nicht.
00:15:03: Aber 31. Mal ist man dann Steve Jobs
00:15:06: und hat auf einmal das erste Smartphone in der Hand.
00:15:09: Also auch extrem spannendes Thema.
00:15:11: Ich war tatsächlich erst vor zwei Wochen in einem Seminar,
00:15:13: da ging es um High-Performance-Teams.
00:15:15: Das ist ein netters englisches Wort.
00:15:17: Was aber ganz wichtig, was dabei rausgekommen ist,
00:15:19: diese Fehlerkultur.
00:15:20: Es ist ganz wichtig, auch in einem Team
00:15:22: vielleicht einmal eine Meinung zuzulassen,
00:15:24: mit der ich jetzt nicht ganz übereinstimme,
00:15:26: nicht immer alles gleich runter machen,
00:15:27: sondern einfach mal probieren.
00:15:28: Und wenn das scheitert, dann scheitert es halt mal.
00:15:30: Einfach probieren, aufstehen, weitermachen.
00:15:32: Diese Mentalität fehlt in Deutschland, glaube ich, schon ein bisschen.
00:15:34: Ich weiß nicht, wie es in Köln ist,
00:15:36: aber im süddeutschen Raum stimmt das auf jeden Fall.
00:15:38: Schlagworte, Deutschland-Vorreiter,
00:15:40: Mitläufer oder Nachzügler, wo siehst du Deutschland aktuell?
00:15:42: Ich versuche es mal diplomatisch.
00:15:44: Gerne.
00:15:45: Wir waren definitiv Vorreiter.
00:15:47: Das habe ich ja vorher auch ein bisschen so gemeint.
00:15:49: Darum hatten wir vielleicht noch nicht den Leidensdruck.
00:15:51: Und wir haben auch heute noch, wir haben wirklich
00:15:53: erstklassige Firmen.
00:15:54: Also wir haben, sei es jetzt unsere Leuchttürme,
00:15:56: das weiß ich nicht, Siemens, das ist vielleicht SAP,
00:15:58: aber auch im Mittelstand, sei es ein Open Mind,
00:16:00: also unser Hypomail, es gibt Module Works,
00:16:02: es gibt wirklich auch jede Menge Mittelstände,
00:16:04: die dort führen sind, auch im Kundenkreis,
00:16:06: die die besten Fertigung, die ich weltweit gesehen habe,
00:16:08: sind tatsächlich in Deutschland oder im Dachbereich
00:16:10: oder auch in einer Firma wie Schäffler,
00:16:12: da durfte ich das Technologizentrum anschauen,
00:16:14: wo sie wirklich mit humanoiden Robotern,
00:16:16: Werkzeugmaschinen beladen, das ist wirklich klasse.
00:16:18: So, das ist das Positive.
00:16:20: Das Negantive vielleicht ist tatsächlich die Breite.
00:16:22: Also wirklich in der Breite fehlt uns im Moment, glaube ich,
00:16:24: diese positive Einstellung.
00:16:26: Es ist nichts Böses, was da kommt.
00:16:28: Lass uns einfach mal Fehlerkultur,
00:16:30: lass uns einfach mal probieren und das Beste draus machen.
00:16:32: Das fehlt uns, glaube ich, im Moment schon ein bisschen.
00:16:34: Also, wenn ich das richtig gelesen habe,
00:16:36: hier mit eurer Mutterkonzerne Sandfig
00:16:38: und auch mit "Tool Flows to Lawsons"
00:16:40: geht natürlich in diese Richtung
00:16:42: und ihr geht auch in Sachen Digitalisierung voran.
00:16:44: Seid ihr da mutiger als in den letzten Jahren?
00:16:46: Offener?
00:16:48: Wir sind zu langsam, wir sind nicht mutig genug.
00:16:50: Aber relativ betrachtet, ganz klar.
00:16:52: Also was da in den letzten fünf, sechs Jahren passiert,
00:16:54: es ist schon nicht schlecht.
00:16:56: Zukäufe im Bereich Kamensimulation, Qualitätsmanagement,
00:16:59: da ist wirklich sehr, sehr mutige Schritte
00:17:01: in Richtung Digitalisierung.
00:17:03: Was dort wirklich verändert hat, das ist was wir gerade besprochen haben.
00:17:06: Das Thema Kollaboration
00:17:08: und vielleicht auch mal Fehler zu machen,
00:17:10: von den Fehler zu lernen und ja voranzugehen.
00:17:12: Das hat sich wirklich extrem viel getan.
00:17:14: Wir sind in einer sehr guten Situation bei Sandfig,
00:17:17: dass wir wirklich in dieser Prozesskette vom, ich nenne es mal,
00:17:20: das Material in der Mine rauszukriegen,
00:17:22: ein Werkzeug draus zu bauen,
00:17:24: Kamensim bis zur Maschine,
00:17:26: haben wir wirklich die Position besetzt
00:17:28: und können hier im Hintergrund auch gemeinsam,
00:17:30: in der Zukunft arbeiten.
00:17:32: Thema Tool Hive, das ich da am Anfang mal angesprochen habe.
00:17:35: Da kommt noch einiges.
00:17:37: Okay, also Digitalisierung, sehr vielschichtig.
00:17:40: Und zu dem Stichwort kommen wir auch direkt zur nächsten Rubrik.
00:17:43: Die Schätzfrage.
00:17:46: Die Schätzfrage, eine beliebte Rubrik bei uns.
00:17:49: Ich habe da eine Kleinigkeit vorbereitet.
00:17:51: Unsere Zuhörer*innen können natürlich auch gerne mitraten.
00:17:54: Ich würde sagen, ich stelle dir die Frage,
00:17:56: dann haben wir ja ein, zwei Sekunden Zeit
00:17:58: auf Lösungen.
00:18:00: Hier kommt die Frage, wie viel Prozent der Maschinen
00:18:02: in deutschen Fabriken gelten laut VDMA
00:18:04: als nicht vernetzt.
00:18:06: Also ohne digitale Schnittstelle.
00:18:09: Ich hätte gerne eine Prozentangabe.
00:18:12: Und unser Produzent Norbert,
00:18:14: der darf jetzt nicht ChatGTP befragen.
00:18:16: Es soll ja spontan sein.
00:18:18: Oder gar googeln, wie man früher gesagt hat.
00:18:21: Nicht vernetzt sind wie viel Prozent der Maschinen.
00:18:24: Ich weiß nicht, welche Zahl von mir.
00:18:27: Eine grobe Richtung.
00:18:30: Wenn vernetzt wirklich nur an einen Netzwerk angeschlossen ist,
00:18:33: dann würde ich sagen, wir sind schon im Bereich mehr als 75 Prozent.
00:18:36: Wenn wir aber über eine echte digitale Vernetzung sprechen,
00:18:39: in den Daten vernünftig ausgetauscht werden, bin ich unter 50 Prozent.
00:18:42: Und die Schätzung ist super.
00:18:44: Also, VDMA hat laut Umfrage 20, 23, 24 herausgefunden,
00:18:47: dass etwa 60 Prozent der Maschinen als nicht vernetzt gelten.
00:18:50: Also da bist du schon mal richtig gut dabei.
00:18:53: Und weil du schon so gut dabei bist,
00:18:55: habe ich noch eine zweite Frage für dich mitgebracht.
00:18:58: Was glaubst du denn,
00:18:59: wie hoch ist der geschätzte Anteil deutscher Industrieunternehmen,
00:19:02: die laut BITCOM 20, 24 bereits KI-basierte Anwendungen
00:19:05: aktiv im Fertigungsprozess einsetzen?
00:19:08: BITCOM Industrie Report von 20, 24.
00:19:11: Da habe ich das her.
00:19:15: Schwer.
00:19:16: Also, will ich wirklich aktiv einsetzen, wenn Sie diese Copilot-Chatch-GDP-Tie nicht mitzelt,
00:19:20: würde ich sagen, wir sind unter 10 Prozent.
00:19:22: Ja, hier ist man etwas optimistischer, vielleicht geht das damit rein mit Chatch-GDP, 29 Prozent.
00:19:27: Was auch immer noch nicht viel ist.
00:19:29: Wie ist das denn in anderen Ländern?
00:19:31: Du hast ja den Blickwinkel.
00:19:32: Sind die richtig weit?
00:19:33: Also, gibt es da Länder, die 80, 90 Prozent komplett in der Fertigung schon mit KI arbeiten?
00:19:39: Ich habe einen Kollegen, der lebt in China, macht zwar ein anderes Thema, aber der sagt
00:19:43: mir immer, die lachen über uns.
00:19:44: Wenn die über Deutschland sprechen, haben die das Gefühl, wir leben im Mittelalter.
00:19:48: Ist das wirklich so?
00:19:49: Also, es wird deutlich mehr experimentiert, versucht, probiert, getestet, gemacht.
00:19:54: 100 Prozent.
00:19:55: Da bin ich zu 100 Prozent dabei.
00:19:56: Ist alles im Moment schon so effektiv, wie es sein soll, es sich und ich, aber es wird
00:20:00: zumindest, es wird versucht.
00:20:01: Das ist absolut richtig.
00:20:02: Da ist China, USA, selbst Länder wie Singapur sind uns dort voraus.
00:20:05: Mhm.
00:20:06: Was würdest du sagen, aus dem Bauch?
00:20:07: 10 Jahre?
00:20:08: 5 Jahre?
00:20:09: Und es geht ja so schnell.
00:20:10: Es skaliert ja unglaublich.
00:20:12: Sag mal so, das ist aber wiederum das Schöne.
00:20:13: Also selbst, wenn du mich jetzt voraus bist, das Aufholen ist gar nicht mal so schwierig.
00:20:17: Das kann relativ schnell gehen.
00:20:19: Und in letzter Konsequenz ist ja auch so, ich will irgendwas fertigen an einer Maschine.
00:20:22: Irgendwann muss ich den Knopf an einer Maschine drücken, start.
00:20:24: Und um die Sicherheit zu haben, dass ich wirklich die Maschine nicht crashe, dass das Teil ein
00:20:28: gutes Teil ist, dorthin zu kommen, da ist noch ein bisschen ein Weg.
00:20:32: Und wenn wir den Weg jetzt gehen und auch vielleicht, wie wir vorgesagt, ein bisschen
00:20:34: beschleunigen, dann sehe ich nicht ganz so schwarz.
00:20:38: Okay.
00:20:39: Aber ja, denn jetzt den Herrschaften, die zu den 60 Prozent gehören, die halt noch nicht
00:20:42: vernetzt sind, warum lohnt es sich denn aus deiner Sicht, Digitalisierung nach vorne
00:20:47: zu treiben und in dem Bereich dann auch mal wirklich zu investieren?
00:20:50: Das magische Wort ist natürlich Wettbewerbsfähigkeit.
00:20:52: Du hast es ja auch angesprochen, China, USA, die sind am Machen, am Aufholen, am Überholen.
00:20:57: Und wir wollen Wettbewerbsfähig bleiben.
00:20:59: Wir wollen eine gewisse Industrie in unserem Land, die hochwertiger fertigt.
00:21:03: Das heißt, ich muss Wettbewerbsfähig sein, ich muss eine gewisse Flexibilität haben.
00:21:07: Ich denke, ohne Digitalisierung kann ich Prozesse heutzutage nicht mehr flexibel Hand haben.
00:21:13: Also von dem her führt für mich gar kein Weg dran vorbei.
00:21:16: Kannst du mal so zwei, drei griffige Vorteile nennen?
00:21:19: Was passiert, wenn ich dann tatsächlich in die Digitalisierung investiere?
00:21:23: Was bringt mir das grundsätzlich?
00:21:24: Klar, Wettbewerbsfähigkeit, international, national sind ja immer noch 60 Prozent, die
00:21:29: mit im Boot sitzen, muss man auch dazu sagen.
00:21:32: Aber vielleicht so zwei, drei Beispiele, wo macht sich das direkt bemerkbar?
00:21:36: Also nimm einfach mal das Beispiel Flexibilität.
00:21:38: Also ich will einfach flexibel fertigen.
00:21:40: Mal ist ein Einzelteil, mal ist eine Kleinserie, dann kommen wir dann in neue Zeichnungen.
00:21:44: Um entsprechend flexibel zu reagieren, muss ich letztendlich mit digitalen Mitteln arbeiten.
00:21:49: Das Gleiche gilt für eine Transparenz.
00:21:52: Das Wissen ist bei uns immer noch, da geben wir uns zurück auf eine Frage von vor zehn Minuten,
00:21:56: viel Wissen ist bei uns in den Köpfen der Mitarbeitern.
00:21:59: Die sind super geschult, die wissen auch sehr, sehr viel.
00:22:01: Die Welt ändert sich aber, also muss ich nicht mal Fachkräftemangel hier ranbringen, die Welt ändert sich.
00:22:05: Ich brauche eine gewisse Transparenz.
00:22:07: Und das kennt vielleicht der dritte Punkt, Fachkräftemangel.
00:22:09: Wir wollen die Industrie attraktiv halten.
00:22:11: How else than digitalization?
00:22:13: Ja, genau. Es geht nur in die Richtung.
00:22:16: Digitalisierung kostet natürlich zum einen Geld, zum anderen auch viel Zeit.
00:22:20: Gibt es sicherlich eine Einstiegshürde für viele?
00:22:23: Was können denn Unternehmen tun, um den Spagat zwischen Investitionskosten
00:22:27: und vielleicht auch einem langfristigen Erfolg, mit dem man relevant am Markt bleibt, tun?
00:22:32: Also zunächst mal wissen wir uns natürlich als Industrie selbst an die eigene Nase fassen.
00:22:35: Das ist auch ein Grund, warum wir ein neues Werkzeugverwaltungssystem einführen,
00:22:38: um einfach diese Einstiegshürde einfacher, leichter, niedriger zu machen,
00:22:41: speziell für kleine, mittelständische Unternehmen.
00:22:44: Aber natürlich hat jedes Projekt eine gewisse Einstiegshürde,
00:22:47: und es ist natürlich wichtig, die so gering wie möglich sollen.
00:22:49: Sprich, ich suche mir, auf Englisch heißt sie low hanging fruit.
00:22:52: Wo mache ich denn möglichst schnell...
00:22:53: Ja, flach hängende Frucht, würde ich mal auf Deutsch sagen.
00:22:56: Kann man nicht so gut übersetzen, sprich, ich glaube, wir wissen alle, was gemeint ist.
00:23:01: Ja, genau. Die süßesten Früchte.
00:23:02: Einfachste Weg, irgendwie so.
00:23:04: Genau. Ich suche mir einfach ein Projekt raus, wo ich wirklich schnell einen Erfolg sehe,
00:23:07: weil ich brauche diesen Erfolg, um einfach die Leute mit an Bord zu kriegen.
00:23:10: Das ist mit Sicherheit ein ganz wichtiger Aspekt.
00:23:12: Und dann, für mich auch ein wichtiger Aspekt, ist eine realistische Einschätzung über meine Ist-Situation.
00:23:17: Also man kann mal schon überrascht, wie blauäugig manche Leute ihre eigene Fertigung sehen.
00:23:22: Das kristallisiert sich erst im Nachhinein raus, was alles schiefgelaufen ist.
00:23:25: Nur weil eine Maschine 90-95 % Abtime hat, heißt ja noch lange nicht, dass sie wirklich effektiv fertig ist.
00:23:31: Das sind Dinge, die man sich einfach aber ehrlich vor Augen führen muss.
00:23:34: Und dann macht Digitalisierung noch viel mehr Spaß.
00:23:36: Ist ja wahrscheinlich ähnlich wie auch mit Social Media.
00:23:39: Da gibt es ja auch immer die Einstiegshürde und man muss es dann einmal beginnen.
00:23:42: Und dann kommt eins zum anderen und am Ende ist man sicherlich dann auch erfolgreich.
00:23:47: Wo steigt man am besten in eurem Bereich in der Digitalisierung ein?
00:23:51: Wenn man sich digital aufstellen möchte, gibt es da einen sehr niedrigschwelligen Einstieg,
00:23:55: also was jeder eigentlich heute schon umsetzen kann, um dann letztendlich mal anzufangen?
00:24:00: Hier ist es mal durch unsere Werkzeugverwaltungsbrille.
00:24:02: Da sind in der Regel immer so die zwei Ebenen.
00:24:04: Also es ist im einen diese Planungsprogrammierungsebene, wo ich ein Kamensystem, ein Simulationssystem,
00:24:08: wo ich da was andocke oder bei der Planung MES, dass ich in dem Bereich etwas tue.
00:24:12: Oder dann eher auf gut Englisch Shopfloor, also unten in der Fertigung.
00:24:16: Logistik, Voreinstellmaschine, dass ich einfach meine Transparenz,
00:24:20: meine logistische Prozesse digitalisiere oder hier etwas investiere.
00:24:23: Also diese zwei Einstiegs-Szenarien sind so die die häufigsten.
00:24:26: Und wirklich auch ganz wichtig, wie wir gerade schon angesprochen haben,
00:24:29: kleine Ziele setzen, Meistern setzen und dann zu expandieren.
00:24:32: Welche Entwicklungen siehst du da speziell in der Zukunft?
00:24:34: Wo geht die Reise hin?
00:24:36: Also KI ist ja eigentlich no limit, ist ja alles möglich.
00:24:39: Also fangen wir mal kleiner an.
00:24:41: Softwarelösungen, die auch für Kunden einfach zu erfassen sind,
00:24:44: bei denen ich schnell loslegen kann, das ist natürlich eine Hausform für uns als Industrie.
00:24:49: Logischerweise, wenn wir in Richtung Werkzeugverwaltung denken,
00:24:52: gehen wir weg von statischen Systemen, wo ich einfach nur ein Werkzeug so die Kette runter,
00:24:56: den System zur Verfügung stellt, es werden dynamische, interaktive Systeme werden,
00:25:00: wo ich wirklich auch echt Zeit an von der Maschine zurückliefe an Kammensystemen,
00:25:03: um einfach die Prozesse zu optimieren.
00:25:05: Also an der Stelle sind wir ja schon.
00:25:06: In Verikatforce kann Vorschläge automatisch korrigieren.
00:25:09: Es gibt ein Up to Parts, wo ich 3D-Zeichnungen direkt zu einem NC-Code generiere.
00:25:13: Also das gibt es ja schon.
00:25:14: Und der nächste Schritt ist mit Sicherheit eine eher KI-basierte Fertigungskette.
00:25:19: Wie stelle ich mir die vor?
00:25:20: Eine KI-basierte Fertigungskette.
00:25:23: Das heißt, ich prompte etwas in die Maschine und dann geht es auch schon los.
00:25:26: Und alle Probleme werden von alleine gelöst.
00:25:28: Also ein bisschen bräumt man ja und ganz, ganz so falsch ist es nicht.
00:25:35: Ich will einen Teil fertigen.
00:25:36: Ich habe eine vernünftige 3D-Zeichnung mit Bemaßung, mit den entsprechenden Parametern.
00:25:40: Einfach formuliert, ich werfe es in mein System rein und am Schluss kommt mein NC-Code
00:25:45: mit den Anweisungen an eine Maschine, ohne Menschliches zu tun.
00:25:48: Das ist die Vision.
00:25:50: Schritt 1 ist erstmal eine durchgängige Prozesskette, in der die Daten von System zu System ohne
00:25:55: digitale Brüche wandern.
00:25:57: Das ist mal Schritt 1.
00:25:58: Und dann so nach und nach füttere ich das System mit Daten, mit Erfahrungen und es kann
00:26:01: in sich lernen und einzelne Schritte, wenn man mal den Kammbereich, den Cut-Bereich automatisieren
00:26:07: im Hintergrund.
00:26:08: Also speziell im Kammbereich gibt es ja schon einige Feature-Based Climbing-Programmierungen,
00:26:12: es gibt KI-Assistenten, da gibt es ja schon einiges.
00:26:14: Und ich denke, dass hier der Benutzer mehr zum Piloten wird, mehr im Cockpit sitzt und
00:26:18: nicht sich mehr um das Meister in einer Software kümmern müssen.
00:26:21: Ja, letztendlich Daten sind da sicherlich das A und O.
00:26:24: Wenn man so eine KI-Gesteuerte Fertigung aufbauen möchte, wie schafft man es denn solche Daten
00:26:28: dann letztendlich zu erheben?
00:26:30: Liegen die da?
00:26:31: Sind das auch Low-Hanging-Fruits oder muss ich da für arbeiten, um an die Daten zu kommen?
00:26:34: Ja, leider nein.
00:26:35: Die Daten liegen nicht auf der Straße.
00:26:37: Fangen wir mal den Werkzeugdaten an, hier Augen auf beim Werkzeugkauf, die vernünftigen
00:26:41: Digitaldaten gleich mal mitzukriegen.
00:26:43: Aber man muss natürlich die Daten in der Prozesskette sammeln, das geht überschnittsstellen.
00:26:47: Und da müssen wir vielleicht jetzt einen Schritt weiter denken, nehmen wir mal das Beispiel
00:26:51: in der Standzeit von einem Werkzeug.
00:26:53: Historisch ließ man die sich aus einer Steuerung aus, das sind Soziäler, das sind irgendwelche
00:26:57: Werte, die sich mal jemand überlegt hat und mit denen plan ich meine Fertigung.
00:27:01: Das lenne ich jetzt eher so ein statisches Modell.
00:27:04: Der nächste Schritt ist mit Sicherheit, mit Sensorik, einen Zustand von einer Maschine
00:27:07: abzufragen, wie performt das Werkzeug im Moment und über ein Lernalgorithmus, über eine gewisse
00:27:11: Zeit kriege ich dann raus, okay, dieses Werkzeug mit den Conditions ist jetzt fertig, da muss
00:27:16: man in 10, 15, 20 Minuten was Neues an die Maschine liefern.
00:27:19: Und dieses System, als Selbstlandesystem, das ist natürlich das Ziel und das ist immer
00:27:24: noch lange nicht am Ende, also da gibt es im Bereich Sensorik enorm viele interessante
00:27:30: Versuche im Moment, um einfach das Gesamtkonzept zu erfassen.
00:27:33: Was ist denn heute, also Stand heute schon alles mit diesen Daten möglich, was kann man
00:27:37: da machen?
00:27:38: Also Stand heute kann ich zum Beispiel ProMic und hat relativ gute Sensoren in Haltern
00:27:41: oder auch in Maschinenspinkeln, da kann ich tatsächlich die Condition, also wie das Werkzeug
00:27:45: in dem Moment performt, direkt abgreifen und aufgrund dieser Daten das Werkzeug analysieren.
00:27:50: Nur als Beispiel.
00:27:51: Du hast ja eben schon mal Kat Kamm ins Spiel gebracht, ich habe selber mal in einem Unternehmen
00:27:55: eine Ausbildung gemacht, da gab es da ganz viele Kampprogrammierer, die saßen dann für
00:27:59: damalige Zeiten schon vor riesigen Bildschirmen und haben dann da gearbeitet.
00:28:04: Glaubst du, das Berufsbild des Kampprogrammierers wird irgendwann aussterben und dann am Ende
00:28:09: werden diese Personen eher KI-Data Specialist sein?
00:28:13: Also ich glaube, "Aussterben" ist schon ein realer, hartes Wort, der Beruf des Webers
00:28:17: ist ja auch nicht von heute auf morgen aus gestorben, aber verändern wird er sich ganz,
00:28:20: ganz sicher.
00:28:21: Also ganz extrem, das war schon ein bisschen gesagt, aber es wird eher so eine Art Pilot
00:28:25: in seinem Cockpit, der den Datenfluss koordiniert, vielleicht sich auch mehr auf seine Kernaufgabe
00:28:30: konzentrieren kann, nämlich ein C-Programm an die Maschine zu bringen.
00:28:33: Im Moment sind sie auch sehr viel beschäftigt, mit dem System zu arbeiten, das sie bedienen.
00:28:37: Ich bringe immer als gutes Beispiel, wir haben Kunden in den USA, führen ein Raumfahrt-Unternehmen,
00:28:42: sie sitzen in Kalifornien, sie verlegen den Firmensitz gerade in anderen Staaten.
00:28:46: Wer kann das nur sein?
00:28:48: Wer kann das nur sein?
00:28:49: Und das Besondere einer Firma ist, die haben aktuell, ich glaube, sie sind sechs verschiedene
00:28:52: Kamp-Systeme.
00:28:53: So, den geht es aber nicht darum, dass es für jeden Anwendungsfall ein besseres Kamp-System
00:28:58: gibt.
00:28:59: Den geht es legal darum, vernünftige Kamp-Programmierer zu finden.
00:29:01: Für die ist einfacher, ich brauche ein Kamp-Programmier und ich nehme den für das System, der
00:29:05: gerade verfügbar ist, anstatt zu sagen, ich brauche ein Master-Kamp-Programmier, ich brauche
00:29:09: ein Enix-Programmier, ein Makatier-Programmier, das ist für sie deutlich schwerer.
00:29:12: Das heißt, sie haben eine große Anzahl an Kamp-Systemen.
00:29:13: Das kann es ja eigentlich nicht sein und von dem müssen wir wegkommen.
00:29:17: Das heißt also, der Kamp-Programmierer, den werden wir auch in Zukunft in vielleicht leicht
00:29:21: abgewandelter Form auch immer noch sehen?
00:29:23: Genau, in leicht abgewandelter Form.
00:29:24: Ich denke eher, die Bedienungssystems wird verallgemeinert und gewisse Funktionen werden
00:29:28: ganz klar im Hintergrund verschwinden.
00:29:30: Also wenn ich bei den Werkzeugen ein Feature mitgebe, gibt es realer viele Dinge, die
00:29:34: Kamp-Systeme auch automatisiert schon tun können.
00:29:36: Und letztendlich, wie gerade besprochen, geht es immer um Daten, um Datenerhebung und ich
00:29:41: höre schon die Datenschützer aufschreien, da gehen alle Warnlampen an.
00:29:45: Wie sieht es denn da mit dem Datenschutz aus?
00:29:48: Das ist ja in Deutschland auch ein Riesenthema.
00:29:50: Wollen wir sagen, dass es vielleicht auch eine bürokratische Hürde, die es in anderen Ländern
00:29:53: nicht gibt?
00:29:54: Also musst du vielleicht zwei Blickwinkel, also eines natürlich, ich nenne es mal die
00:29:57: Sicherheit des Prozesses.
00:29:58: Also wir reden vor dem digitalen Prozess, der natürlich sehr anfällig ist und da muss
00:30:01: ich alles tun, um den Prozess zu schützen.
00:30:03: Sprich ich brauche mein eigenes Firmennetz, ich brauche gewisse Zugangsrichtlinien und
00:30:06: da brauchen wir gar nicht zu diskutieren, das ist extrem wichtig.
00:30:09: Wenn es um den Datenschutz geht, das ist aus meiner Sicht ein bisschen die andere Geschichte
00:30:14: und wir reden ja hier nicht von B2C, wir reden B2B.
00:30:17: Und das ist nicht mal so sehr die Politik, auch Firmen intern, teilweise recht hoch.
00:30:21: Also ich habe einen sehr guten Bekannten, der ist Automobilzulieferer, da geht es um
00:30:24: selbstlernende Systeme, da geht es um Kamerasysteme.
00:30:27: Die wollten in ihrem eigenen Testtrack auf dem Firmengelände Daten aus der Kamera auslesen
00:30:31: und mit KI konnten sie da einiges tun, man kann einiges erkennen, inklusive Gesichter.
00:30:35: Sie haben das Projekt intern nicht durchgekriegt, weil es einfach Bedenken gaben, man könnte
00:30:39: irgendwelche Mitarbeiter erkennen am Rand von einem internen Testtrack.
00:30:43: Und in solchen Dingen geht es mir ein Stück weit zu weit, weil man muss einfach mal probieren,
00:30:47: man muss ein gewisses Vertrauen haben.
00:30:48: Im Privatleben klick ich an die AGB für Instagram, Facebook, TikTok, ohne darüber nachzudenken.
00:30:54: Genau, 80 Seiten areal 6, werde ich niemals lesen, ich hake das einfach ab.
00:30:58: Ich habe übrigens auch einen Kollegen, der in einem großen Konzern arbeitet, wenn
00:31:01: ich dem Google Drive Link schicke, kann er sich die Daten nicht runterladen.
00:31:05: Da stehen wir uns doch selbst im Weg.
00:31:06: Das ist die Grenze, weil ich muss meinen Firmennetz natürlich schützen, das ist ganz wichtig,
00:31:10: weil in dem Moment, wo ich eine digitalisierte Fertigung habe, ich kann mir an den Downtime
00:31:13: nicht leisten, meine Maschine steht.
00:31:15: Sprich, wenn ich auf einen Link-Klicken, der nicht sicher ist, wenn ich in den E-Mail
00:31:18: auf den Link-Klicken, von dem ich weiß, wo das E-Mail ist, das ist einfach ein No-Go.
00:31:21: Und ich glaube, da kann man mit sehr kleinen Maßnahmen sehr viel erreichen.
00:31:24: In der Forschung und Entwicklung probieren, da muss ich mir Freibäume erlauben, meine
00:31:29: Meinung.
00:31:30: Aber vielleicht machen wir dann extra Podcast drüber.
00:31:32: Wir haben schon einige Themen angerissen, die vielleicht zu einer weiteren Podcast-Episode
00:31:36: passen könnten und ich habe auch das Gefühl, wir könnten hier bestimmt zwei Stunden quatschen.
00:31:39: Jetzt haben wir es gerade schon gesagt, ich habe auch schon in anderen Podcasts öfter
00:31:43: gehört, Deutschland, Bürokratie, Datenschutz, Datensicherheit, stehen wir uns gewaltig im
00:31:48: Weg.
00:31:49: Gibt es eine Lösung dafür?
00:31:50: Eine kurzfristige Lösung?
00:31:51: Wir können ja nicht einfach sagen, weg mit dem Datenschutz, weg mit der Bürokratie,
00:31:55: jetzt macht jeder, was er will.
00:31:56: Nein, also die Politik kann natürlich viel dazu beitragen.
00:31:58: Also es geht von Förderung über den Rahmen.
00:32:01: Ich glaube, ihr habt da schon einige Podcast drüber gehabt, das Bürokratieabbau, die
00:32:05: IT-Infrastruktur, da kann die Politik sehr, sehr viel machen.
00:32:08: Und ich denke auch, die Politik zusammen mit der Wirtschaft kann viel erreichen.
00:32:11: Auch wenn das, ich sage mal, das Wort Industrie 4.0 manchmal so ein bisschen negativen Touch
00:32:15: hat, es war eine Initiative der Bundesregierung mit der Industrie und es ist super erfolgreich.
00:32:20: Bei der Ausland redet man über Industrie 4.0.
00:32:22: China hat es kopiert, da heißt jetzt China 2025, USA noch vor Trump 1 gab es die Smart
00:32:27: Manufacturing Initiative.
00:32:28: Es war super erfolgreich, so dass andere Länder das kopiert haben.
00:32:31: Was ich damit sagen will, eine Initiative, Politik, Wirtschaft kann einiges erreichen
00:32:35: und wenn es nur Mentalitätsschiff ist, wichtig.
00:32:38: Ich finde es schön, dass du den Zeitraum Trump 1 so einfasst.
00:32:41: Das ist das gängiger Begriff in eurem Business.
00:32:44: Haben wir jetzt gerade Trump 2.0 und sind gespannt, ob es noch einen 3.0 gibt?
00:32:49: Falsches Thema.
00:32:50: Zu Hause gibt es ein Verbot nach 8 Uhr über amerikanische Politik zu sprechen.
00:32:56: Lass uns doch ein bisschen harmonischer werden, das ist vielleicht auch das Stichwort.
00:32:59: Du hast auch gerade eben schon mal Harmonisierung, was die Schnittstellen angeht, angesprochen.
00:33:03: Da ist wahrscheinlich noch die Crux, das heißt also die Schnittstellen miteinander kommunizieren
00:33:09: zu lassen.
00:33:10: Ist das entscheidend für den Erfolg von Industrie 4.0 an der Stelle?
00:33:14: Also absolut entscheidend.
00:33:15: Und da tun wir uns, und dann wir, ist unsere Industrie maschinenbar, extrem schwer.
00:33:20: Da kocht jeder noch so ein bisschen sein eigenes Süppchen, hat auch vernünftige Gründe, warum
00:33:24: Lösung A besser ist als Lösung B.
00:33:26: Das gibt es aber in anderen Industrien so nicht.
00:33:28: Also vernünftige harmonisierte Schnittstellen, APIs, Datenstrukturen, die übertragbar sind,
00:33:34: das ist woanders schon gang und gäbe, wie wir uns tun wir uns da sehr, sehr schwer damit.
00:33:36: Und das ist wirklich ein Riesenhinderungsgrund.
00:33:38: Und da sind wir dabei, egal ob in Hebron, Nebraska, auf den Philippinen oder auf den Schwäbischen
00:33:42: Alp.
00:33:43: Was ist der Ansatz, diese Schnittstellen miteinander zu harmonisieren?
00:33:46: Der historische Ansatz ist wirklich Schnittstellen zu machen.
00:33:49: Bei TDM haben wir eine darunter legende Datenstruktur und wir machen Schnittstellen.
00:33:53: Ist aber nicht das Ziel.
00:33:54: Das Ziel muss wirklich sein, eine einheitliche Harmonisierung von verschiedenen Schnittstellen.
00:33:57: Habt man in der deutschen Industrie in den, weiß ich, wenn es war, 60ern, DIN, dann kam
00:34:02: Iso, es gibt ja gute Beispiele, im Bereich Digitalisierung sind wir aber noch nicht so
00:34:06: weit.
00:34:07: Lass uns doch mal einen Blick in die Zukunft wagen, wenn du jetzt einen Wunsch frei hättest.
00:34:11: Was müsste sich denn in den nächsten?
00:34:12: Ich mach mal einen kurzen Zeitraum, weil der technologische Fortschritt ja auch, sag ich
00:34:16: mal, recht schnell voranschreitet.
00:34:18: Was müsste sich in den nächsten fünf Jahren ändern, damit Deutschland in Sachen Industrie
00:34:22: 4.0 letztendlich dann auch zur Weltspitze gehört oder vielleicht auch wieder zur Weltspitze
00:34:27: gehört?
00:34:28: Also ich denke, die Politik haben wir gerade schon abgehakt, die Politik und die Industrie
00:34:30: auch.
00:34:31: Also da kann man was machen, es soll auch passieren.
00:34:32: Und ich habe einen Wunsch, ich glaube, das wäre am besten sogar so eine Art Appell
00:34:36: an jeden.
00:34:37: Also ich glaube, jeder von uns, der in der Industrie tätig ist, kann seinen eigenen
00:34:41: Beitrag hier leisten.
00:34:42: Vielleicht mal statt dem Abend TikTok, Facebook, Instagram, einfach mal mit ChatGPD spielen,
00:34:47: guten Podcast hören.
00:34:49: Zum Beispiel, das möchte ich ja auch nochmal erwähnen.
00:34:51: Den Kamshofter, den Demosofter runterlangen, Toolhive, damit spielen und das Wissen auch
00:34:55: mit anderen zu sharen, haben wir vorhin auch gesagt, Fehlerkultur, Teamwork, Cross-Collaboration,
00:35:00: einfach in diesem Bereich den Bereich positiv aufzunehmen und Eigeninitiative zu ergreifen.
00:35:05: Ich glaube, ganz am Anfang habe ich mal kurz den Steve Jobs reingebracht, da hat er irgendwann
00:35:08: mal gesagt, stay hungry, stay foolish.
00:35:10: Also das ist, ich glaube, das einfach, wie so sagen, neu gierde, aber das gibt dieses
00:35:14: schöne Wort Tüftler.
00:35:15: Ich glaube, wir brauchen Digitaltüftler, die sich auch mal was trauen und mal was ausprobieren.
00:35:19: Ja, genau, genau.
00:35:20: Nicht immer auf Nummer Sicher, Schurschott, sondern einfach vielleicht auch mal abseits
00:35:23: des Weges.
00:35:24: Und das kann dann auch zu viel führen.
00:35:26: Mit Blick auf die Uhr, ich kann das gar nicht glauben, wir reden schon seit 40 Minuten,
00:35:30: Robert.
00:35:31: Ob sie.
00:35:32: Robert, gerade mit großen Augen.
00:35:33: Wir müssen kurz kurz antworten.
00:35:34: Es macht sehr viel Spaß, ich glaube, wir könnten noch ganz viele Themen hier besprechen.
00:35:39: Vielleicht nochmal Hinweis an Norbert, unseren Produzenten.
00:35:42: Robert, auf jeden Fall nochmal einladen, er hat viel zu erzählen, er ist weit gereist,
00:35:46: es macht großen Spaß.
00:35:47: Aber um die Stunde jetzt hier nicht zu knacken, sage ich erst mal an der Stelle vielen Dank
00:35:51: für das informative Gespräch zum Thema Digitalisierung und natürlich auch zu Tool Flow Solutions.
00:35:56: Ich würde sagen, alle wichtigen Links packen wir gerne in die Show Notes, da hast du sicherlich
00:36:00: für uns den einen oder anderen Tipp, dass man da auch nochmal nachschauen kann und nachlesen
00:36:04: kann und Handy wecklegen, TikTok aus, Instagram aus, das ist, glaube ich, grundsätzlich erstmal
00:36:08: gar keine so schlechte Idee, gelingt mir eigentlich auch nicht immer, aber man sollte das viel
00:36:13: öfter tun.
00:36:14: Bevor wir aber jetzt hier diesen Podcast beschließen, dürfen wir nicht vergessen, wir haben unsere
00:36:20: Zehratizid Innovation Playlist auf Spotify, es geht natürlich um Musik, das ist wirklich
00:36:24: vom Schlager bis zum Metal ist da alles mit dabei, Hip Hop, Reggae, hast du ein Lieblingssong,
00:36:30: so als Musiker?
00:36:31: Boah, das ist super schwer, oder?
00:36:32: Also extrem schwer, da gibt es sehr, sehr, sehr, sehr, komm mal, sehr viel.
00:36:35: Ich nehme jetzt einfach was, was meine zukünftige Frau mit Sicherheit auch gut findet und zwar
00:36:41: geht, oh jetzt wird es, jetzt wird es etwas älter, Harry Bellafonte, try to remember.
00:36:46: Gute Nummer, da gibt es auch einen riesen Live-Album, das wird auf vielen Veranstaltungen, wo Audio
00:36:51: viele sind, also die wirklich genau hinhören, gibt es einen Harry Bellafonte-Album, ich
00:36:55: weiß nicht genau, wie es heißt, Live@, was weiß ich, großartig.
00:36:59: Packen wir auf jeden Fall gerne auf unsere Liste, Robert, es war mir eine große Freude,
00:37:04: es ging hier rum wie nichts, wenn du Zeit und Lust hast, bist du herzlich eingeladen für
00:37:09: ein Robert Auer 2.0, um zu uns zu kommen mit unserem Podcast und ansonsten erstmal viel
00:37:15: Spaß auf der Emo und ja, bleib gesund und eine schöne Hochzeit.
00:37:18: Ja, danke schön, das hat mich gefreut, das war wirklich ein sehr kurzweiliger Nachmittag
00:37:23: hier.
00:37:24: Danke schön.
00:37:25: Ich danke dir, bis dann, ciao.
00:37:26: Das war es für die heutige Episode unseres Ceratizid Innovation Podcast, ja, das Ganze
00:37:32: war kurzweilig und wie versprochen, ich denke, es wird noch die ein oder andere Episode
00:37:38: mit Robert Auer geben.
00:37:40: Solltet ihr Wünsche haben, welche Gäste wir mal einladen sollen, vielleicht auch Themen,
00:37:44: die wir besprechen sollen, schreibt uns gerne eine E-Mail an, podcast@ceratizid.com und ich
00:37:50: vergesse gerne den Podcast abonnieren und uns eine positive Bewertung dalassen.
00:37:56: Ich freue mich schon auf die nächsten Gäste und die nächsten Gespräche, bis dahin, tschüss
00:38:01: und bye bye.