00:00:00: [Musik]
00:00:10: Hallo und herzlich willkommen zum Seratizid Innovation Podcast. Wir freuen uns
00:00:16: sehr, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid. Unser Thema heute, das bewegt
00:00:22: die Branche Talk mit Markus Horn, Vorsitzender des Europäischen Werkzeugverbandes.
00:00:28: Ja, hoher Kostendruck, Fachkräftemangel, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die
00:00:34: Branche kann sich über fehlende Herausforderungen derzeit nun wirklich nicht beschweren.
00:00:40: Wir sprechen heute mit Markus Horn, dem Vorsitzenden des Europäischen Werkzeugverbandes Ektar,
00:00:45: über die derzeitige Lage in Deutschland und Europa und werfen sicherlich auch einen Blick auf die
00:00:52: Zukunft. Ich freue mich sehr aufs Gespräch und euch viel Spaß beim Zuhören.
00:00:58: [Musik]
00:01:05: Einen wunderschönen guten Morgen, Herr Horn. Ich freue mich sehr, dass Sie sich heute die Zeit für
00:01:08: unseren Podcast genommen haben und mit dabei sind. Ja, wunderschönen guten Morgen. Ich freue mich
00:01:12: auch sehr. Sind Sie eigentlich mittlerweile Podcast-Profi oder ist das heute Ihre Premiere?
00:01:17: Eigentlich kommt man ja um das Medium fast gar nicht mehr drum herum. Als Podcast-Profi würde ich
00:01:21: mich jetzt nicht bezeichnen, aber den einen oder anderen Podcast hatte ich schon mit gestaltet.
00:01:27: Okay, ich würde sagen, wir starten mit einer neuen Rubrik für das neue Podcast. Ja, und das ist
00:01:33: [Musik]
00:01:37: Ganz genau nennt sich der Blickwinkel. Wir haben einige Sätze für Sie vorbereitet und Sie
00:01:43: vervollständigen die einfach nach ihrem Gusto. Sollen wir das so machen? Auf jeden Fall. Okay,
00:01:47: los geht's. Das hat mich letztes Jahr wirklich überrascht. Die Besucher zahlen auf der Emo.
00:01:54: Okay, auf dieses Ereignis freue ich mich in diesem Jahr ganz besonders. Oh, dieses Jahr ist
00:02:00: auch wieder ein B-Jahr. Das ist unsere Hausmesse. Da habe ich richtig Freude daran, dort endlich wieder
00:02:07: aktiv zu sein. Okay, also Messe ist ein großes Thema. Das habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen.
00:02:14: Ich bin nicht so der Mensch, der sich Sachen vornimmt. Deswegen ist das für mich etwas schwieriger.
00:02:20: Ich denke, da gibt es den einen oder anderen Punkt, wo man etwas sich überlegen kann zu tun,
00:02:26: aber so konkret vorgenommen habe ich mir nichts. Das kommt so im laufenden Jahr. Wenn ich noch mal
00:02:32: von vorne anfangen könnte, dann hätte ich folgendes wirklich anders gemacht. Gar nichts. Alles, was ich
00:02:40: erlebt und getan habe, hat sich, hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin und was ich heute
00:02:46: tue. Und da bin ich froh darüber und auch stolz darauf und deswegen überhaupt nichts anderes machen.
00:02:54: Okay, das hört sich sehr gut an. Und jetzt etwas speziell. Wenn ich ein Werkzeug wäre, dann wäre ich
00:03:00: S100 Stechplatte. Das müssen wir uns ein bisschen näher bringen. Eine S100 Stechplatte. Was ist so
00:03:07: besonders an dieser Stechplatte? Das ist eine unserer Stechplatten, die wir eben als Einschneider haben
00:03:14: und in den besonders schwierigen Operationen auch mit einsetzen im Stechvorgang. Okay. Wenn es plötzlich
00:03:22: kein Hartmetall mehr gäbe, dann würde die Branche in sich zusammenfallen. Keine Alternativen? Stand
00:03:30: heute soweit, dass die Technik zulässt wäre die einzig Alternative, ein HSS. Der HSS ist ja kein
00:03:38: Hartmetall und dementsprechend wären wir ja raus. Also das Schwierige würde dann der Wechsellauf das
00:03:44: andere Material sein. Okay. Und last but not least, wenn ich Entscheider für die gesamte Branche
00:03:51: wäre, dann würde ich als erstes Folgendes ändern. Bürokratieabbau voranbringen. Okay, also Bürokratie,
00:04:00: ein wenig abbauen, damit andere Dinge voranbieten. Ein wenig, sehr viel abbauen. Also wir sehen ja heute
00:04:07: in einem schwierigen Zustand, wo viel Bürokratie herrscht und da ist es sinnvoll mal richtig ordentlich,
00:04:13: die Sachen wieder einfach zu machen. Okay, kommen wir bestimmt im Verlauf des Gesprächs noch mal
00:04:17: drauf zu sprechen. Dann sage ich erst mal Dankeschön für die ersten Einblicke und lassen Sie uns
00:04:21: direkt ins Thema einsteigen. Sie waren ja bis Ende letzten Jahres Präsident der European Cutting Tools
00:04:27: Association Kurz-Actor und zu Deutsch Vorsitzender des Europäischen Werkzeugverbands. Vielleicht
00:04:33: können Sie uns mit der Erfahrung der letzten Jahre ganz kurz erklären, was ist die ECTA und was
00:04:38: sind eigentlich deren Aufgaben? Bei der ECTA handelt es sich um einen Zusammenschluss der Verbände,
00:04:45: die in den Schneidwerkzeugen und Spannmitteln unterwegs sind und die haben sich zusammengeschlossen,
00:04:52: damit sie sich kennenlernen, Netzwerken und in der Branche untereinander zusammen unterhalten
00:05:01: können und damit hier ein Austausch zu den wichtigen Themen in der Branche stattfindet.
00:05:07: Das Hauptziel der ECTA ist es, die Organisation von den Interessen der gesamten Branche auch
00:05:14: in Hinblick zur Politik zu organisieren und dort Maßnahmen zu ergreifen, die im Interesse der
00:05:22: Branche und eben der Mitglieder in der ECTA sind. Okay, jetzt waren Sie ja vier Jahre im Amt als
00:05:29: Vorsitzender der ECTA. Was ziehen Sie für sich persönlich für eine Bilanz? Also man muss ja
00:05:35: jetzt ein bisschen zurückblicken. Ich war jetzt vier Jahre der Präsident und dort war insbesondere
00:05:42: Corona für mich prägend. Das heißt, wir hatten ein permanentes Umplanen der Veranstaltungen,
00:05:48: letztlich auch ausgefahrene ECTA-Konferenzen und das war jetzt nicht so richtig, wo man sagen
00:05:58: könnte, da kann man sich richtig einbringen. Also es hat das Ganze schon ein bisschen gelähmt.
00:06:02: Jetzt ist eben dann nach Corona war dann die Zeit, in der man gesagt hat, jetzt nachdem auch ECTA-Konferenz
00:06:08: ausgefallen ist, das Ganze wieder ans Laufen zu bringen und auch wieder alle zu motivieren,
00:06:13: sich wieder physisch zu treffen. Das war dann eine interessante Aufgabe auch wieder,
00:06:19: die auch recht gut umgesetzt wurde am Ende des Tages. Und für mich war eines der wichtigen Themen
00:06:27: dann auch zu sagen, ich hatte vier Jahre die Präsidentschaft und hatte damit eigentlich zu
00:06:33: wenig Zeit, um tatsächlich noch mehr bewegen zu können. Und da haben wir die Statuten etwas
00:06:40: geändert, dass eben die Nachfolgenden etwas mehr Zeit auch zur Verfügung haben. Das heißt,
00:06:46: wir gehen auf eine Präsidentschaft, die vier plus zwei Jahre ist, also sechs Jahre in Summe dann sind.
00:06:52: Ah ja, ich höre in Ihren Worten, die zwei Jahre hätten Sie auch gerne wahrscheinlich dann auch noch
00:06:57: weiter im Amt verbracht. Aber es gibt jetzt sicherlich einen Nachfolger, der die nächsten sechs
00:07:02: Jahre dieses Amt bekleiden wird. Wer wird das jetzt sein? Genau, es ist so, dass bei der ECTA-Jahr
00:07:08: die Verbände in Europa zusammengeschlossen sind und das eben dann auch versucht wird,
00:07:14: die Präsidenten jeweils aus den entsprechenden Ländern zu nehmen und das nächste Land,
00:07:20: das dran ist oder von dem ein Präsident gewählt wurde, das ist Italien und in Italien ist es
00:07:28: da Herr Federico Costa von der Firma Fabermetal, der dort den Vorsitz übernehmen wird, die Präsidentschaft.
00:07:34: Okay, haben Sie sich im Vorfeld mit dem Herrn Costa mal ausgetauscht, hatte der viele Fragen,
00:07:39: was das Amt angeht. Bleiben Sie da vielleicht noch so ein bisschen mit im Doing, bleiben Sie da noch am Ball?
00:07:44: Am Ball bleibe ich sowieso, weil das Thema für mich eine Herzensangelegenheit ist und natürlich
00:07:50: stehe ich ihm immer, wenn er Fragen hat, zur Verfügung und da sind wir immer noch im
00:07:57: direkten Austausch. Okay, aber eigentlich sind Sie ja hauptberuflich der Geschäftsführer der
00:08:02: Paul Horn GmbH. Wie haben Sie eigentlich die Entwicklung der letzten Jahre innerhalb der
00:08:06: Branche wahrgenommen? Da ist ja wirklich einiges passiert. Sie haben gerade schon mal Corona
00:08:10: angesprochen, was natürlich auch Ihr Amt als Vorsitz der ECTA beeinflusst hat. Ja Corona ist
00:08:17: mittlerweile glaube ich schon vergessen und aus dem Kopf wieder raus und ich denke die Branche
00:08:24: hat in den jetzt gerade in den neuren Jahren auch ziemlich viele Herausforderungen gehabt. Die waren
00:08:30: politisch, die waren aus umweltechnischen Gründen und eben auch ökonomisch getrieben. Politisch ist
00:08:37: es nicht weniger als der komplette Umbau der Gesellschaft und der Wirtschaft auf eine
00:08:43: umweltverträglichere. Ökonomisch ist damit die logische Konsequenz, wobei wir als Unternehmen
00:08:50: ja schon sehr lange in dem Thema Umweltschonung und Ressourcenschon der Umgang im Unternehmen
00:08:57: selbst unterwegs sind. Deswegen fällt es uns da nicht allzu schwer, dort einfach die
00:09:01: nächsten konsequenten Schritte zu gehen und als Letztes eben ökonomisch, ökonomisches herausfordern,
00:09:08: weil unsere Kunden brauchen die maximale Effizienz der Werkzeuge und das schafft dann wiederum eine
00:09:17: ressourcenschonende Produktion selber bei unseren Kunden und im Gegensatz dazu haben wir die Maschine
00:09:25: und deren Verbräuche, die relativ kostenintensiv sind. Dagegen haben wir die Werkzeuge, die nur einen
00:09:31: kleinen Bruchteil von diesen Investitions- und Betriebskosten ausmachen und die entscheiden
00:09:37: nachher über den wirtschaftlichen und ökologischen Einsatz der Werkzeuge und der Produkte am Ende
00:09:44: des Tages. Jetzt haben Sie gerade schon mal die Kosten angesprochen. Was können denn Hersteller
00:09:48: vom Präzisionswerkzeugen, aber auch deren Kunden gegen den stetig steigenden Kostedruck
00:09:53: überhaupt tun? Wie können die da entgegenwirken? Naja, das ist ein Thema, ist die Innovation. Das heißt,
00:10:01: Forschung und Entwicklung voranbringen, Dinge besser oder anders denken, als es in der Vergangenheit
00:10:09: war, eben dann auch selber die Prozesse in Haus optimieren, damit man eben selber auch die Kosten
00:10:19: besser in Griff bekommen kann oder die Qualität besser in Griff bekommen kann oder eben Dinge
00:10:25: umsetzen kann, die sonst, sag ich mal, unüblich sind und dadurch einen gewissen Wettbewerbsvorteil
00:10:31: bringen. Ein Thema davon ist zum Beispiel Industrie 4.0. Ja, Industrie 4.0 seit vielen Jahren jetzt
00:10:38: auch schon in aller Munde. Lassen wir die Sache vielleicht noch mal ein bisschen größer betrachten.
00:10:42: Wie sehen Sie denn aktuell die Lage für den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt? Da
00:10:48: gibt es ja ganz unterschiedliche Stimmen. Die einen sagen, wir schaffen uns selber ab, die anderen
00:10:52: sagen, hier sind sehr viel Potenziale. Wo stehen Sie? Also wir selber sehen die Ausgangslage als
00:10:59: gut. Es gibt ein paar Dinge, die einfach unser Umwelt beeinflussen, den wir uns fügen müssen und
00:11:05: das ist in Ordnung, aber die grundsätzliche Lage ist gut. Also wir haben sehr gut ausgebildete
00:11:12: Menschen hier in Deutschland, das ist, glaube ich, einer der wichtigsten Punkte, die wir haben.
00:11:16: Über den Rest kann man sich gerade eben so ein bisschen argumentativ streiten, wenn man möchte.
00:11:21: Aber ein Thema, was gerade eben für uns behindert ist, ist die Bürokratie. Wir hatten vorher schon
00:11:30: mal angesprochen, dass es etwas, was ich gerne etwas reduzieren möchte, etwas stark sogar,
00:11:36: also bin ja schwab, etwas heißt sehr. Ein anderes Thema ist die Frage nach der Stromversorgung,
00:11:42: wie wir sie heute in Deutschland ausgestalten. Also die Frage, wo kommt das Risiko oder wie
00:11:47: minimieren wir das Risiko in der Stromversorgung, das heute existiert. Aber in Summe ist das eine
00:11:55: gute Ausgangslage. Ich denke, wir haben eher, was die berufliche Bildung geht, noch ein kleines
00:12:01: Defizit. Wir haben ja sehr viele Akademiker mittlerweile und das werden ja immer mehr.
00:12:06: Auf der akademischen Ebene finden wir genug Personal, was eher fehlt sind dann tatsächlich
00:12:12: die gewerblichen Berufe. Also die müssten wir auch ein bisschen weiter voranbringen und das ist
00:12:18: ja im Endeffekt auch etwas, was man dann selber tun kann durch eigene Ausbildung.
00:12:23: Vielleicht nochmal den Blick auf die Politik zu richten. Was müssen wir beziehungsweise auch
00:12:27: die Politik tun, um für produzierende Unternehmen attraktiv zu bleiben?
00:12:31: Ich denke, wir haben in der PISA-Studie gerade eben wieder schlecht abgeschnitten,
00:12:35: das heißt ein Fokus auf die Bildung setzen. Das zweite Thema, was die Politik tun kann,
00:12:41: ist Bürokratie und deren Kosten reduzieren, mehr in Zukunftsthähnungen investieren, Forschung und
00:12:48: Entwicklung, das auch bei jungen Leuten fördern, also über die klassischen Mintfächer. Da kommt
00:12:54: das ja her. Dann haben wir natürlich Politik als Rahmenwerk, das uns Leitplanken gibt und da
00:13:02: sollte man doch Leitplanken bauen, die möglichst lange im Vorausschauenden gerade sind oder zumindest
00:13:07: keine starke Grümung vornehmen. Das heißt eine stabile und verlässliche Politik aufbauen,
00:13:13: die eben Investitionskosten auch in Deutschland fördern. Und wie sieht es in der Branche der
00:13:19: Metallverarbeitung aus? Wo sehen Sie da aktuell die größten Wachstumsprognosen in Ihrem Bereich?
00:13:25: Ja, gerade eben ist es sicherlich die Aluminium-Zerspannung, die Ihnen wachsende Beliebtheit hat. Das
00:13:32: kommt im Wesentlichen durch das, was heute investiert wird in die Elektrofahrzeuge und dadurch eben
00:13:41: bedingt, weil die Batterien in Summe ja doch recht schwer sind, eben der notwendige Leichtbau,
00:13:46: den wir dann benötigen in den restlichen Fahrzeugkomponenten. Aber da ist auch ein bisschen
00:13:52: schwierig, weil es mal so, mal so, also man hört ja, VW beendet die Produktion von beispielsweise
00:14:00: vom IDS-Ri und dann fahren sie eine andere wieder hoch und das ist so ein, ich würde mal sagen,
00:14:05: so ein flackernes Potenzial, also mal stark nach vorne, dann wieder bremsend, aber für die Zukunft
00:14:13: sicherlich eine wichtige Teilbranche. Sehen Sie denn die Elektromobilität als Lösung im Bereich
00:14:21: Automotive? Ich habe jetzt gelesen, Toyota beginnt Ammoniak Verbrennermotoren wieder zu bauen auf
00:14:29: einer anderen Basis, wenn ich das richtig verstanden habe. Wie stehen Sie dazu? Rein Elektromobilität
00:14:35: ist keine Gesamtlösung, also Elektromobilität, so wie wir sie heute betreiben mit Kohleverstromung
00:14:41: führt ja nicht zu dem Ziel, dass wir eine CO2-Neutralität hinbekommen. Da sind sicherlich
00:14:47: alternative Antriebsquelle notwendig. Ein Beispiel ist ja, was da die E-Fuels betrifft. Es ist ein
00:14:55: Thema, wir haben Wasserstoff als Thema, da wird ja häufig argumentiert, dass die Energie nicht zur
00:15:00: Verfügung stehen würde, wenn wir jetzt aber nach Spanien gehen und das letzte Jahr betrachten,
00:15:05: da sind viele Solarkraftwerke oder Windkraftwerke abgeschaltet worden, weil einfach der Markt
00:15:11: negativ wurde, das heißt Strom, den man verkauft hatte, hat man quasi noch bezahlt und da sind
00:15:19: sicherlich mehrere Potenziale vorhanden, wo man eben genau diese sehr volatile Energie in
00:15:25: andere Energieformen wandeln kann und speichern kann. Und ich denke auf diesen Speichertechnologien
00:15:30: kann man besser aufbauen als auf Batterie oder rein Batteriespeichern, die eben dann eine nicht
00:15:39: allzu große Reichweite auch bieten aufgrund der langen Wiederaufladezeiten. Jetzt haben Sie gerade
00:15:45: schon Spanien angesprochen, natürlich haben die geografisch einige Vorteile im Bereich
00:15:49: Photovoltaik, was ganz klar ist. Wie sind Sie denn grundsätzlich die Entwicklung auf den
00:15:53: Absatzmärkten? Jetzt mal, wenn man den Blick vielleicht mal nach China richtet oder auch in die USA?
00:15:57: Also China, sehen wir, stand heute eine Stagnation, die sicherlich auch aus dieser Thematik der
00:16:06: Bauwirtschaft kommt, das heißt, da gab es ja das Problem in der Bauwirtschaft letztes Jahr,
00:16:12: dass eben nicht mehr so viele Häuser gebaut wurden. Daraus resultieren sind einige Bereiche eben
00:16:18: nicht mehr vorangetrieben, eben auch Talsmaschinen oder Backer, Werkzeuge, Materialien, die man
00:16:27: verbaut. Dadurch ist China nicht mehr so stark am Wachsen in der Zukunft, wie wir es gewohnt sind
00:16:33: und wie es China gewohnt sind. Und gleichzeitig hat China ein, aufgrund dieser Wachstumsunsicherheit,
00:16:40: zwei weitere Folgeprobleme. Eines davon ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit von knapp 20%
00:16:48: diese ja mittlerweile haben und die enorme Vorsicht, die die Chinesen jetzt haben, weil eben
00:16:54: dieser Wachstum nicht mehr so enorm groß ist wie in der Vergangenheit. Und da ist eben so ja die
00:17:00: Prognose nicht ganz ideal. USA für meinen Begriff, zumindest was deren Prognosen sagen, im nächsten
00:17:07: Jahr leicht rückgängig, liegt auch daran, dass die, also 2023 wurde ja recht viel investiert in
00:17:15: USA über Subventionen. Und diese Subventionen sind eben irgendwann ausgegeben und dadurch entsteht
00:17:25: eine enorm hohe Zinslast, die dann eben eine gewisse Bremse dann natürlich auch wieder mit sich
00:17:31: bringt. Deswegen werden auch jetzt in 2024 auch die Investitionen etwas weniger werden in USA und
00:17:39: dementsprechend wird auch die Wirtschaft nicht so stark wachsen. Wobei dann die Prognose auf 2025
00:17:46: wieder etwas optimistischer aussieht, da gehen sie davon aus, dass wieder ein leichtes Wachstum
00:17:51: stattfinden wird. Okay, wenn wir über Wachstum sprechen, dann müssen wir natürlich auch das Haupt
00:17:56: Augenmerk auf Innovationen und auch technologische Fortschritte legen. Was denken Sie über die
00:18:02: Rolle der Innovation und der technologischen Fortschritte? Ist das das Allheilmittel oder
00:18:07: sollten wir uns doch lieber auf die Tradition beschränken? Also im Grundsatz Stillstand ist
00:18:13: keine Option. Innovationen sind die Basis für Weiterentwicklungen, sind die Basis für Wachstum,
00:18:21: sind die Basis für Effizienz. Ich denke, in der Innovation liegt immer der Mehrwert für den
00:18:29: Anwender am Ende des Tages. Das bedeutet, dass beispielsweise eine Werkzeugmaschine, wenn
00:18:37: sie weiterentwickelt wird mit synchronisierten Achsen, was wir in der Vergangenheit hatten,
00:18:41: dass dann eben andere Werkzeugkonzepte zum Einsatz kommen können, die dann wieder die
00:18:46: Effizienz heben und so folgt aus der einen Innovation die nächste Innovation, die dann in
00:18:54: Summe einen Mehrwert im Gesamtsystem bietet. Das heißt klares Jahr. Ganz klares Jahr. Was war
00:19:00: denn für Sie bislang die größte Innovation im Bereich der Präzisionswerkzeuge in den letzten
00:19:04: Jahren? Können Sie da was benennen? Wie gerade eben schon gesagt, das ist die Optimierung der Maschinen
00:19:10: mit den synchronisierten Achsen und dem daraus entstandenen Zusammenspiel von Maschine und
00:19:18: Werkzeug. Bedeutet Prozesse, Zyklen, Werkzeuge und daraus haben sich richtig spannende Möglichkeiten
00:19:27: ergeben. Auch wieder ein Projekt, das wir mit der Forschung zusammen hatten, das war Zyklamet.
00:19:33: Und da haben wir zusammen mit Forschung und Entwicklung und wir im Unternehmen haben
00:19:40: dass Rotationsunrunddrehen zusammenentwickelt.
00:19:45: Also ein Drehprozess, bei dem sich auch das eigentlich stehende
00:19:49: Drehwerkzeug dieses Mal dreht.
00:19:51: Und dadurch eben unrunde Formen wirklich effizient hergestellt werden können.
00:19:57: Sie haben ja gerade eben schon mal kurz angesprochen.
00:19:59: Bürokratie, ein großes Thema.
00:20:01: Es ist ein schönes Stichwort für unsere nächste Eurobrik,
00:20:04: denn das zahlt genau darauf ein.
00:20:06: Und ich freue mich jetzt auf eine neue Eurobrik, und das ist ...
00:20:09: Die Schlagzeile.
00:20:11: Ganz genau die Schlagzeile.
00:20:14: Wir haben eine Schlagzeile aus der Branche mitgebracht.
00:20:18: Und das passt ganz gut zur Bürokratie.
00:20:21: Und zwar heute aus einer Ausgabe des M.M. Maschinenmarkt mit der Headline.
00:20:25: Bürokratie bindet bei kleinen und mittelständischen Unternehmen
00:20:29: bis zu zehn Vollzeitbeschäftigte bei kleineren Unternehmen,
00:20:33: Maschinen und Anlagenbau, werden wertvolle Ressourcen gebunden,
00:20:36: um bürokratische Pflichten zu erfüllen.
00:20:39: Das hat das Institut für Mittelstandsforschung herausgefunden
00:20:42: und nennt jetzt konkrete Zahlen.
00:20:44: Drei Prozent des Umsatzes, umgerechnet auf die Beschäftigungskosten,
00:20:49: wäre das zehn Vollzeitarbeitende Mitarbeiter.
00:20:51: Müssen laut dieser Studie aufgewendet werden,
00:20:54: bei größeren Unternehmen deutlich mehr.
00:20:57: Herr Horn, jetzt sind Sie dran.
00:20:59: Sie nicken schon und sagen, okay, so kann das nicht weitergehen.
00:21:03: Ja, auch wieder das selbe Thema Bürokratie
00:21:07: ist einfach eine Bremse für die Investition in die Zukunft.
00:21:11: Wenn man sich überlegt, dass kleinere Unternehmen
00:21:15: teils gar nicht die Ressourcen dafür haben,
00:21:18: weil die Gesetze teils zu durchdringen ist, ist doch recht schwierig.
00:21:21: Da brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte.
00:21:24: Da ist dann wieder die logische Fragestellung, ist das sinnvoll,
00:21:28: hier diese Mitarbeiter auszubilden.
00:21:33: Oder wie bekomme ich das Ganze in den Griff?
00:21:37: Ein schönes Beispiel sind die DSGVO,
00:21:39: bei denen sie in Deutschland als Musterschülung unterwegs sind
00:21:43: und die europäischen Anforderungen überfüllt hatten.
00:21:47: Da braucht man dann einfach ein paar Menschen,
00:21:50: die sich damit beschäftigen.
00:21:52: Das fließt ins tägliche Doing mit ein.
00:21:54: Auch wieder ein sehr wünschenswerter Gedanke,
00:21:57: aber die Details sind doch eher am Ende des Tages bremsend.
00:22:02: Insbesondere die Dokumentationspflichten, die daraus erwachsen.
00:22:06: Die sind ja horrend, auch Lieferketten-Sorgfalt-Flichtengesetz.
00:22:09: Das ist ja ein Dokumentationsmonstrum.
00:22:13: Dann haben wir nebenbei noch den Carbon-Border-Adjustment-Mechanism,
00:22:18: der auf uns zukommen soll.
00:22:20: Dann haben wir das Thema AI in dem, also künstliche Intelligenz,
00:22:24: in der in denen neue Regelungen getroffen werden.
00:22:28: Wir haben die A1-Bescheinigung.
00:22:32: Wir haben ...
00:22:33: Die Liste ist lang.
00:22:35: Sie scheint nicht kürzer zu werden.
00:22:38: Das heißt, das ist eine echte Besorgnis, die ich hier habe.
00:22:43: Dass wir uns bald nur noch mit der Bürokratie beschäftigen
00:22:46: und leider nicht mehr mit dem Fortschritt unserer Werkzeuge
00:22:51: und der Optimierung am Ende des Tages der Werkzeuge
00:22:56: und damit der Effizienz und der Wertschöpfung.
00:22:59: Für alle, die jetzt gerade zuhören,
00:23:01: das wäre ein erster konstruktiver Schritt,
00:23:03: um der Bürokratie entgegenzuwirken.
00:23:06: Was machen Sie in Ihrem Unternehmen? Gibt es da schon Ansätze?
00:23:10: Wir haben häufig wenig, dem entgegenzusetzen.
00:23:14: Weil wir als Unternehmen die Pflichten erfüllen müssen,
00:23:17: die uns aus politischer Sicht auferlegt werden.
00:23:20: Wir versuchen immer, das möglichst effizient tatsächlich zu machen.
00:23:25: Aber trotzdem konsequent und vollumfänglich.
00:23:28: Auch da wollen wir ja die perfekte Ausprägung haben,
00:23:32: dass wir eben keine der Strafen auferlegt bekommen.
00:23:35: Und da ist es halt notwendig, so zu investieren.
00:23:38: Gibt es ein paar Tools, die man einsetzen kann,
00:23:40: die man sich online dazu kaufen kann.
00:23:42: Bedeutet am Ende des Tages ein Tausch Werkzeug zu kosten an,
00:23:48: in dem Fall.
00:23:49: Das heißt, weniger Mitarbeiter, die ich dafür benötige,
00:23:52: dafür eben die Kosten in ein Online-Tool reinsetzen.
00:23:56: Was wir sonst tun, ist mit unseren Politikern sprechen,
00:23:58: die wir hier in Baden-Württemberg haben.
00:24:01: Und jede Möglichkeit nutzen die Mechanismen,
00:24:04: auch die der VDMA ja fordert, One in, One out als Beispiel.
00:24:09: Also, wenn ein Bürokratie-Thema kommt,
00:24:12: ein anderes einfach, ein Gesetz kommt,
00:24:14: ein anderes auch dann entsprechend zu eliminieren.
00:24:17: Aber da ist die Politik noch nicht so ganz auf unserer Linie,
00:24:20: dass das ein bremsendes Element für unseren Standort in Deutschland ist.
00:24:26: Ja, vielleicht, und das haben wir auch schon angesprochen,
00:24:28: ist die Digitalisierung dann das richtige Mittel
00:24:31: oder vielleicht auch Industrie 4.0?
00:24:33: Wie sehen Sie da die Herausforderung
00:24:35: und die Chancen für die Branche der Präzisionswerkzeuge?
00:24:38: Ja, digitale Werkzeuge helfen immer wieder.
00:24:41: Es gibt sinnvolle Einsätze.
00:24:44: Beispielsweise in den internen Abläufen
00:24:47: kann man heute sich etwas besser organisieren.
00:24:51: Und das kann man eben durch den Tool-Einsatzen auch machen.
00:24:55: Man kann Themen machen, wo man es im Kunden einfacher macht.
00:24:58: Das heißt, das ist der Digitale Zwilling, die ISO 1399,
00:25:03: die wir haben, BME-Cut oder OCI-Anbindungen,
00:25:08: sowie technische Fitnessen, wie beispielsweise das Monitoring
00:25:14: des Werkzeugs im Einsatz.
00:25:17: Jetzt haben wir ja eben schon festgestellt,
00:25:19: Deutschland ist eigentlich ganz gut aufgestellt.
00:25:23: Aber wenn wir jetzt mal im speziellen Blick
00:25:25: auf die Digitalisierung richten,
00:25:27: ich glaube, da müssen wir noch einiges tun.
00:25:29: Aus Ihrer Perspektive, wo steht Deutschland,
00:25:31: wo steht Europa im Bereich Digitalisierung?
00:25:33: Ich versuch den Einstieg mal über die Schulen und Behörden.
00:25:37: Wir führen Geräte ein und sind dann der Meinung,
00:25:41: wir haben digitalisiert.
00:25:43: Wir nehmen Prozesse in der Verwaltung,
00:25:46: transportieren die in die digitale Welt
00:25:49: und meinen dann auch digitalisiert zu haben.
00:25:52: Ja, das ist ein bisschen kurzsichtig
00:25:54: und dementsprechend ist Deutschland als,
00:25:57: sage ich jetzt, in den öffentlichen Bereichen,
00:26:00: doch weit hinten dran.
00:26:02: Man sieht zwar einige gute Beispiele, wo man sagt,
00:26:04: jetzt haben Sie mal wieder was Gutes, Smartes gemacht,
00:26:07: wo man etwas vorwärts gebracht hat.
00:26:10: Aber in der Masse sind bestimmt die anderen Länder in Europa
00:26:15: deutlich weiter.
00:26:17: Ja, aber wahrscheinlich sind die auch nicht so überreguliert,
00:26:21: wie wir es in Deutschland sind.
00:26:23: Das Beispiel DSGVO, da sind wir in Deutschland tatsächlich,
00:26:27: der Muster-Schüler wieder gewesen
00:26:29: und haben die Maximaleausprägung genommen.
00:26:32: Andere Länder, die sehen das vielleicht nicht so eng
00:26:35: und haben deswegen auch einfache Prozesse zu digitalisieren.
00:26:39: Wo stehen wir uns in Deutschland eigentlich im Wege?
00:26:42: Was könnten wir denn tun, um die Digitalisierung
00:26:44: vielleicht doch schneller ein bisschen voranzutreiben?
00:26:47: Klar, Bürokratie spielt da auch wieder mit rein.
00:26:49: Wie ist eine Idee, wie wir da schneller vorankommen?
00:26:52: Schnell ist vielleicht nicht zwingend die Logik,
00:26:56: vielleicht müssen wir es etwas effizienter betrachten.
00:26:59: Dazu gehört, ich muss es schon wieder sagen,
00:27:02: es ist die Bürokratie, die bremst,
00:27:04: die ein wenig anders denken, damit es besser geht.
00:27:09: Die Prozesse müssen wir vielleicht etwas überdenken,
00:27:11: damit wir eben sagen, wir nehmen nicht eins zu eins
00:27:14: die Physik und implementieren die in der digitalen Welt,
00:27:18: sondern wir müssen die Prozesse neu überarbeiten
00:27:21: und die eben auch ...
00:27:22: Manche Prozesse wirken so aus der Zeit gefallen,
00:27:25: dass man sagt, jetzt muss ich den halt,
00:27:27: wenn ich den in die digitale Welt übernehme,
00:27:30: muss ich den Prozess komplett umbauen,
00:27:33: damit er vereinfacht wird, anders gedacht wird
00:27:36: und eben ganz anders mal ist
00:27:39: und dadurch eben die Effizienz mit sich bringt im Prozess selber.
00:27:44: Und ich denke erst durch diese Effizienzsicht
00:27:47: bekommen wir auch dann nachher die Performance,
00:27:50: dann schneller zu werden.
00:27:52: Und ein großes Thema, was ja aktuell wirklich dann in aller Munde ist,
00:27:55: ist die künstliche Intelligenz KI in dem Zusammenhang.
00:27:59: Wie wichtig ist KI in ihrer Branche?
00:28:02: Wird das schon wahrgenommen, wird das umgesetzt?
00:28:04: Ist da wirklich ein Nied da
00:28:05: oder wird das noch so ein bisschen stiefmütterlich behandelt?
00:28:08: Also, es wird schon wahrgenommen,
00:28:10: aber für mich ist es aktuell noch so ein Hype-Thema
00:28:13: und Sie kennen vielleicht diesen Gardner Hype-Seikel
00:28:17: und da gibt es den sogenannten Gipfel der überzogenen Erwartungen
00:28:21: und ich denke, wir sind gerade eben irgendwo in der Nähe des Gipfels.
00:28:25: Wenn wir da mal wieder auf ein Plateau der richtigen Wertschöpfung kommen,
00:28:31: dann wird uns KI in manchen Teilen helfen.
00:28:34: Ich denke, dass es eine Unterstützung sein wird,
00:28:36: insbesondere das Thema Fachkräftemangel,
00:28:39: etwas abfedern wird in manchen Themen bereichen.
00:28:43: Aber bisher sind die Lösungen, die durch die KI gegeben werden,
00:28:49: in der Regel noch so komplex oder schwer anzuwenden,
00:28:54: dass es nachher aus der Effizienzsicht sich gegeneinander aufhebt.
00:28:59: Und ich denke, dass wir da noch viel daran arbeiten müssen,
00:29:02: dass eben für diese zeitraubenden Tätigkeiten,
00:29:05: also was nicht kreativ, nicht schöpferisch ist,
00:29:09: wofür KI ja in der Regel keinen Kopf dafür hat,
00:29:13: also die Kreativität, ob liegt dem Menschen in der Regel.
00:29:17: Und die zeitraubenden Themen müssen wir eben versuchen,
00:29:22: da über KI und mathematische Regeln am Ende des Tages
00:29:27: eine Zeiteffizienz hinzubekommen
00:29:30: und dort eben alles, das zu vereinfachen,
00:29:34: zu unterstützen, wo eben viel Zeit heute draufgeht.
00:29:37: Ist denn die Digitalisierung und Automation
00:29:40: die passende Antwort auf den aktuell vorherrschenden Fachkräftemangel?
00:29:45: Wie sehen Sie das?
00:29:46: Auch ein Thema, was überall gespielt wird aktuell.
00:29:49: Im Kleinen wie im Großen?
00:29:51: Das ist sicher ein Teil der Lösung.
00:29:53: Wir haben bei uns im Unternehmen schon sehr lange
00:29:56: die Automatisierung als ein Themenbereich
00:29:58: Effizienz gesehen und deswegen auch im Einsatz.
00:30:01: Ich denke, dass viele auch jetzt auf das Thema Automatisierung
00:30:06: eingehen, weil es auch einfacher in der Handhabung wird
00:30:10: und dementsprechend tatsächlich praktikabler wird
00:30:15: und in der breiteren Masse eingesetzt wird.
00:30:17: Aber wie gesagt, das ist ein Thema,
00:30:19: das begleitet uns Industrie hier schon Jahrzehnte.
00:30:23: Was könnte man gegen den Fachkräftemangel tun?
00:30:26: Haben Sie da einen Ansatz, was wir besser machen könnten?
00:30:29: Denn aus meiner privaten Perspektive
00:30:32: sehe ich da ein großes Problem auf uns zukommen.
00:30:36: Ja, wie gesagt, es fehlen uns ja Fachkräfte
00:30:39: insbesondere in den gewerblichen Berufen.
00:30:43: Ich denke, da ist ein Themenbereich selber auszubilden.
00:30:46: Und der andere Themenbereich ist zu zeigen,
00:30:49: dass das eine Branche ist, die äußerst attraktiv ist.
00:30:54: Wir bewegen was bei uns in der Branche.
00:30:56: Wir bringen Themen weiter.
00:31:00: Also geht es um Effizienz, geht es um Umweltverträglichkeit.
00:31:05: Versuchen wir ja immer, etwas vorwärts zu treiben,
00:31:08: eben durch die angesprochene Innovation.
00:31:10: Und ich denke, dass das auch vielen noch nicht so ganz klar ist,
00:31:14: dass wir hier einer der Treiber sind,
00:31:16: der eben den Vorwärtsdrang mitbringt.
00:31:18: Und dass es sehr attraktiv ist,
00:31:20: auch bei den Werkzeugen oder insbesondere bei den Werkzeugen,
00:31:23: über Forschung und Entwicklung alles weiterzudenken.
00:31:28: Und dass das jetzt auch eine Branche ist,
00:31:31: die nicht mehr so dieses, sage ich mal,
00:31:33: aus den 70er-Jahren-Schmuddelige-Bild hat,
00:31:37: sondern dass das eine doch durchaus sehr attraktive Branche ist.
00:31:41: Und Herr Horn, wie Sie es gerade sagen, die Branche ist auch wirklich attraktiv.
00:31:44: Ich glaube, wir haben das wieder ganz deutlich im letzten Jahr bemerkt.
00:31:47: Sie hatten es ja schon im Blickwinkel angesprochen.
00:31:50: Emohoa in Hannover ein absolutes Highlight.
00:31:52: Ich war selber auch eine Woche vor Ort.
00:31:54: Und ich muss sagen, auf Ihrem Stand
00:31:56: und auch auf dem Stand von Zehratizid war wirklich viel los.
00:32:00: Kaum hat die Messe angefangen.
00:32:01: War sie eigentlich auch schon wieder vorbei, oder?
00:32:03: Stimmt.
00:32:04: Die Emohoa war ein absolutes Messehighlight des letzten Jahres.
00:32:08: Und wir hatten am ersten Messetag noch Bedenken,
00:32:12: weil es relativ langsam anlief.
00:32:15: Und sind dann in der Woche von Montag direkt auf den Samstag gesprungen.
00:32:21: Also, das ist schon ein Wimpernschlag gewesen.
00:32:24: Die Anzahl der Besucher war vielleicht nicht so hoch,
00:32:27: wie wir das gewohnt waren.
00:32:28: Aber ich denke, die Qualität der Besucher war überragend.
00:32:32: Und auch die Gespräche, die wir hatten,
00:32:34: die waren wirklich mit unseren Kunden und potenziellen Kunden,
00:32:39: waren so gut, dass wir sagen,
00:32:41: das stimmt uns doch positiv für dieses Jahr.
00:32:45: Haben wir denn da vielleicht den falschen Eindruck,
00:32:47: weil nur auf Ihrem Messe stand und wir waren ja direkt daneben
00:32:51: bei Zehratizid so viel los war?
00:32:53: Oder haben Sie das Feedback auch von der gesamten Messe mitbekommen,
00:32:57: dass das qualitativ sehr gut war?
00:32:59: Also, hier muss man unterscheiden, denke ich.
00:33:01: Wir haben Maschinenhersteller,
00:33:03: die gerade in der Großserienfertigung im Automotive unterwegs waren,
00:33:07: die waren nicht so gut besucht.
00:33:09: Da war schon etwas Bedrückung zu merken.
00:33:13: Aber ich denke, bei den Werkzeugen im Wesentlichen
00:33:17: waren diese Stände sehr gut besucht.
00:33:19: Ich habe immer mal wieder so ein bisschen rumgeschaut.
00:33:22: Und bei uns in der Nachbarschaft war ja Zehratizid auch.
00:33:25: Auch dort war, wie bei uns auf dem Stand, immer eine Menge los.
00:33:29: Und ich denke, wir haben da einen richtig guten Job auch gemacht,
00:33:32: insgesamt mit dem Team,
00:33:35: um auch die Kunden anzuziehen
00:33:38: und sie über die Neuheiten zu informieren und da zu zeigen,
00:33:41: was wir an der Innovation auch tatsächlich auf dem Tisch liegen haben.
00:33:45: Ja, Kompliment zurück an Sie. Das ist Ihnen sicherlich auch sehr gut gelungen.
00:33:48: Jetzt haben Sie gesagt, Sie sind mal so durch die Hallen geschlendert.
00:33:51: Das habe ich auch getan, was mir aufgefallen ist.
00:33:54: Ein Thema wurde wirklich überall gespielt.
00:33:56: Das ist das Thema Nachhaltigkeit.
00:33:58: Haben wir eben schon mal ganz kurz angerissen.
00:34:00: Wie stehen Sie dazu?
00:34:02: Und wie schafft es vielleicht, die Branche eigentlich noch nachhaltiger zu werden?
00:34:05: Ich glaube, wir kommen nicht umhin nachhaltig zu seinen Zukunft.
00:34:09: Umhin kommen wir nicht.
00:34:11: Aber es gibt ja Unternehmen, wie das unsere,
00:34:13: wir sind schon sehr lange auf das Thema Nachhaltigkeit bedacht.
00:34:17: Das heißt, wir wollen auch einen gewissen,
00:34:19: reduzierten Einfluss auf die Umwelt haben.
00:34:22: Da gibt es auch eine Initiative vom VDMA.
00:34:25: Das ist die Blue Competence Initiative.
00:34:28: Die gab es ja schon deutlich, bevor die Welt gesagt hat,
00:34:34: wir müssen jetzt CO2-neutral und sonst was werden.
00:34:37: Ich denke, es hat sich jetzt ein bisschen geändert,
00:34:39: wie der Fokus auf das Thema Umwelt ist.
00:34:42: Wir sprechen heute sehr viel über CO2-Reduktion.
00:34:46: Was aber auch mit dazugekommen ist,
00:34:49: was eben für mein Verständnis nicht die Nachhaltigkeit schärft,
00:34:52: aber was halt notwendiges Übel damit ist,
00:34:55: ist das Thema Dokumentation.
00:34:58: Es gibt jetzt Nachhaltigkeitsberichtspflichten.
00:35:00: Das heißt, man muss halt jetzt auch noch dokumentieren, was man tut.
00:35:03: Obwohl man es schon tut,
00:35:05: obwohl man schon nach den entsprechenden Umweltaudits zertifiziert ist,
00:35:09: muss man eben zusätzlich noch mal eine Berichtspflicht dokumentieren.
00:35:15: Und da muss man halt dann belegen,
00:35:17: dass man auch die Anforderungen der Politik umsetzt.
00:35:22: Also, Nachhaltigkeit, ein Thema für die Zukunft,
00:35:26: was nicht mehr wegzudenken ist.
00:35:27: Es bleibt spannend und wir müssen natürlich in dem Bereich
00:35:31: noch einiges tun.
00:35:32: Wenn Sie jetzt aber einen Wunsch für die Zukunft frei hätten,
00:35:35: für die Branche, was würden Sie sich wünschen?
00:35:37: Ein Thema, ahn ich schon.
00:35:39: Also weniger Bürokratie, zumindest so, wie wir Sie gerade kennen.
00:35:42: Gibt es noch einen anderen Wunsch, den Sie mit uns teilen möchten?
00:35:46: Die europäischen Hersteller für Präzisionswerkzeuge
00:35:50: auch weiter globale Maßstäbe setzen.
00:35:54: Ich denke, ein Thema ist, als Beispiel zu nennen,
00:35:58: die Firma Ceratizid,
00:35:59: die ja in dem Bereich der CO2-Neutralität
00:36:03: als Pulverhersteller eben auch vorangeht.
00:36:06: Und ich denke, dass das ein guter Weg ist.
00:36:09: Und ich denke, da werden wir auch auf der Werkzeugsseite
00:36:12: noch weiteres sehen.
00:36:14: Und solche Themen können wir eben genau dann
00:36:19: auf der World Cutting Tool Konferenz,
00:36:20: die dieses Jahr in Japan stattfinden wird.
00:36:24: Und zwar vom 21. bis 24. Mai.
00:36:28: Und das wird gemeinsam zwischen ECTA und der JTA organisiert.
00:36:33: Also der Japan Tool Association.
00:36:34: Wir dürfen gespannt sein auf die Ergebnisse aus Osaka
00:36:37: und natürlich Nachhaltigkeit.
00:36:38: Nach wie vor ein großes Thema auch für die Zerspannungsbranche.
00:36:43: Eine Sache darf ich nicht vergessen, mit Blick auf die Uhr.
00:36:46: Das ist unsere Ceratizid Innovation Playlist, Herr Horn.
00:36:49: Haben Sie spontan ein Song, ein Titel,
00:36:52: den Sie auf unsere Playlist packen wollen?
00:36:55: Keine falsche Bescheidenheit zwischen Schlager und Metal
00:36:58: ist wirklich alles möglich.
00:36:59: Herr Hornlacht, was nehmen wir?
00:37:02: In Anbetracht der kommenden Zeit
00:37:05: würde ich Helene Fischer Atem losnehmen.
00:37:08: Helene Fischer Atem los, tatsächlich?
00:37:11: Wir werden eine spannende Zeit vor uns haben.
00:37:14: Ich denke, es gibt viel zu tun.
00:37:17: Das wird schwierig sein, da Luft zu holen.
00:37:19: Nehmen Sie die aktuelle Remix-Variante mit Shirin David,
00:37:23: die bei Wetten das präsentiert wurde?
00:37:25: Setzen Sie auf den Klassiker, der nur von Helene Fischer gesungen wurde?
00:37:28: Dann lieber doch Helene Fischer Klassik.
00:37:31: Das funktioniert besser in meinen Augen.
00:37:33: Machen wir also Helene Fischer Atem los,
00:37:36: jetzt auch auf unserer Ceratizid Innovation Playlist.
00:37:40: Herr Hornlacht, ich bedanke mich
00:37:42: für das spannende, informative Gespräch.
00:37:44: Mir hat's große Freude gemacht, ich hoffe Ihnen auch.
00:37:47: Vielleicht sehen wir uns an anderer Stelle wieder.
00:37:50: Spätestens dann auf der AMB in diesem Jahr.
00:37:53: Danke schön, hat mir auch viel Freude bereitet.
00:37:55: Mit Sicherheit sehen wir uns auf der AMB.
00:37:58: Bis dahin bleiben Sie gesund, danke, tschüss.
00:38:01: Das war's für unsere heutige Podcast-Episode mit Markus Hornlacht.
00:38:05: Vielleicht schaffen wir es ja in Zukunft in Deutschland
00:38:08: für Bürokratie ein bisschen besser, in den Griff zu bekommen.
00:38:12: Mir hat's heute großen Spaß gemacht, mit Markus Horn zu sprechen.
00:38:15: Viele spannende Insights.
00:38:17: Sollte euch der Podcast auch Freude bereiten,
00:38:20: gerne weiter sagen, weiter empfehlen
00:38:22: oder vielleicht auch eine positive Bewertung
00:38:24: auf den gängigen Streaming-Portalen dalassen.
00:38:27: Ansonsten, wie gehabt, solltet ihr Ideen für Themen
00:38:31: oder auch spannende Gäste haben,
00:38:33: schreibt uns gerne eine E-Mail an TeamCuttingTools@ceratizid.
00:38:38: Ich wiederhole noch mal TeamCuttingTools@ceratizid.com.
00:38:44: Alle wichtigen Informationen findet ihr natürlich auch in den Shownots.
00:38:48: Ich freu mich auf die nächste Folge des "Ceratizid Innovation Podcasts".
00:38:53: Bis dahin, bleibt gesund, tschüss und bye-bye.
00:38:56: (Dynamische Musik)
00:39:01: (Dynamische Musik)
00:39:06: (Dynamische Musik)
00:39:11: (Dynamische Musik)
00:39:16: [Musik]
00:39:18: [Musik]