Ceratizit Innovation Podcast

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00:00:00: [Musik]

00:00:10: Hallo und herzlich willkommen zum Seratizid Innovation Podcast. Wir freuen uns

00:00:16: sehr, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid. Unser Thema heute, das bewegt

00:00:22: die Branche Talk mit Markus Horn, Vorsitzender des Europäischen Werkzeugverbandes.

00:00:28: Ja, hoher Kostendruck, Fachkräftemangel, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die

00:00:34: Branche kann sich über fehlende Herausforderungen derzeit nun wirklich nicht beschweren.

00:00:40: Wir sprechen heute mit Markus Horn, dem Vorsitzenden des Europäischen Werkzeugverbandes Ektar,

00:00:45: über die derzeitige Lage in Deutschland und Europa und werfen sicherlich auch einen Blick auf die

00:00:52: Zukunft. Ich freue mich sehr aufs Gespräch und euch viel Spaß beim Zuhören.

00:00:58: [Musik]

00:01:05: Einen wunderschönen guten Morgen, Herr Horn. Ich freue mich sehr, dass Sie sich heute die Zeit für

00:01:08: unseren Podcast genommen haben und mit dabei sind. Ja, wunderschönen guten Morgen. Ich freue mich

00:01:12: auch sehr. Sind Sie eigentlich mittlerweile Podcast-Profi oder ist das heute Ihre Premiere?

00:01:17: Eigentlich kommt man ja um das Medium fast gar nicht mehr drum herum. Als Podcast-Profi würde ich

00:01:21: mich jetzt nicht bezeichnen, aber den einen oder anderen Podcast hatte ich schon mit gestaltet.

00:01:27: Okay, ich würde sagen, wir starten mit einer neuen Rubrik für das neue Podcast. Ja, und das ist

00:01:33: [Musik]

00:01:37: Ganz genau nennt sich der Blickwinkel. Wir haben einige Sätze für Sie vorbereitet und Sie

00:01:43: vervollständigen die einfach nach ihrem Gusto. Sollen wir das so machen? Auf jeden Fall. Okay,

00:01:47: los geht's. Das hat mich letztes Jahr wirklich überrascht. Die Besucher zahlen auf der Emo.

00:01:54: Okay, auf dieses Ereignis freue ich mich in diesem Jahr ganz besonders. Oh, dieses Jahr ist

00:02:00: auch wieder ein B-Jahr. Das ist unsere Hausmesse. Da habe ich richtig Freude daran, dort endlich wieder

00:02:07: aktiv zu sein. Okay, also Messe ist ein großes Thema. Das habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen.

00:02:14: Ich bin nicht so der Mensch, der sich Sachen vornimmt. Deswegen ist das für mich etwas schwieriger.

00:02:20: Ich denke, da gibt es den einen oder anderen Punkt, wo man etwas sich überlegen kann zu tun,

00:02:26: aber so konkret vorgenommen habe ich mir nichts. Das kommt so im laufenden Jahr. Wenn ich noch mal

00:02:32: von vorne anfangen könnte, dann hätte ich folgendes wirklich anders gemacht. Gar nichts. Alles, was ich

00:02:40: erlebt und getan habe, hat sich, hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin und was ich heute

00:02:46: tue. Und da bin ich froh darüber und auch stolz darauf und deswegen überhaupt nichts anderes machen.

00:02:54: Okay, das hört sich sehr gut an. Und jetzt etwas speziell. Wenn ich ein Werkzeug wäre, dann wäre ich

00:03:00: S100 Stechplatte. Das müssen wir uns ein bisschen näher bringen. Eine S100 Stechplatte. Was ist so

00:03:07: besonders an dieser Stechplatte? Das ist eine unserer Stechplatten, die wir eben als Einschneider haben

00:03:14: und in den besonders schwierigen Operationen auch mit einsetzen im Stechvorgang. Okay. Wenn es plötzlich

00:03:22: kein Hartmetall mehr gäbe, dann würde die Branche in sich zusammenfallen. Keine Alternativen? Stand

00:03:30: heute soweit, dass die Technik zulässt wäre die einzig Alternative, ein HSS. Der HSS ist ja kein

00:03:38: Hartmetall und dementsprechend wären wir ja raus. Also das Schwierige würde dann der Wechsellauf das

00:03:44: andere Material sein. Okay. Und last but not least, wenn ich Entscheider für die gesamte Branche

00:03:51: wäre, dann würde ich als erstes Folgendes ändern. Bürokratieabbau voranbringen. Okay, also Bürokratie,

00:04:00: ein wenig abbauen, damit andere Dinge voranbieten. Ein wenig, sehr viel abbauen. Also wir sehen ja heute

00:04:07: in einem schwierigen Zustand, wo viel Bürokratie herrscht und da ist es sinnvoll mal richtig ordentlich,

00:04:13: die Sachen wieder einfach zu machen. Okay, kommen wir bestimmt im Verlauf des Gesprächs noch mal

00:04:17: drauf zu sprechen. Dann sage ich erst mal Dankeschön für die ersten Einblicke und lassen Sie uns

00:04:21: direkt ins Thema einsteigen. Sie waren ja bis Ende letzten Jahres Präsident der European Cutting Tools

00:04:27: Association Kurz-Actor und zu Deutsch Vorsitzender des Europäischen Werkzeugverbands. Vielleicht

00:04:33: können Sie uns mit der Erfahrung der letzten Jahre ganz kurz erklären, was ist die ECTA und was

00:04:38: sind eigentlich deren Aufgaben? Bei der ECTA handelt es sich um einen Zusammenschluss der Verbände,

00:04:45: die in den Schneidwerkzeugen und Spannmitteln unterwegs sind und die haben sich zusammengeschlossen,

00:04:52: damit sie sich kennenlernen, Netzwerken und in der Branche untereinander zusammen unterhalten

00:05:01: können und damit hier ein Austausch zu den wichtigen Themen in der Branche stattfindet.

00:05:07: Das Hauptziel der ECTA ist es, die Organisation von den Interessen der gesamten Branche auch

00:05:14: in Hinblick zur Politik zu organisieren und dort Maßnahmen zu ergreifen, die im Interesse der

00:05:22: Branche und eben der Mitglieder in der ECTA sind. Okay, jetzt waren Sie ja vier Jahre im Amt als

00:05:29: Vorsitzender der ECTA. Was ziehen Sie für sich persönlich für eine Bilanz? Also man muss ja

00:05:35: jetzt ein bisschen zurückblicken. Ich war jetzt vier Jahre der Präsident und dort war insbesondere

00:05:42: Corona für mich prägend. Das heißt, wir hatten ein permanentes Umplanen der Veranstaltungen,

00:05:48: letztlich auch ausgefahrene ECTA-Konferenzen und das war jetzt nicht so richtig, wo man sagen

00:05:58: könnte, da kann man sich richtig einbringen. Also es hat das Ganze schon ein bisschen gelähmt.

00:06:02: Jetzt ist eben dann nach Corona war dann die Zeit, in der man gesagt hat, jetzt nachdem auch ECTA-Konferenz

00:06:08: ausgefallen ist, das Ganze wieder ans Laufen zu bringen und auch wieder alle zu motivieren,

00:06:13: sich wieder physisch zu treffen. Das war dann eine interessante Aufgabe auch wieder,

00:06:19: die auch recht gut umgesetzt wurde am Ende des Tages. Und für mich war eines der wichtigen Themen

00:06:27: dann auch zu sagen, ich hatte vier Jahre die Präsidentschaft und hatte damit eigentlich zu

00:06:33: wenig Zeit, um tatsächlich noch mehr bewegen zu können. Und da haben wir die Statuten etwas

00:06:40: geändert, dass eben die Nachfolgenden etwas mehr Zeit auch zur Verfügung haben. Das heißt,

00:06:46: wir gehen auf eine Präsidentschaft, die vier plus zwei Jahre ist, also sechs Jahre in Summe dann sind.

00:06:52: Ah ja, ich höre in Ihren Worten, die zwei Jahre hätten Sie auch gerne wahrscheinlich dann auch noch

00:06:57: weiter im Amt verbracht. Aber es gibt jetzt sicherlich einen Nachfolger, der die nächsten sechs

00:07:02: Jahre dieses Amt bekleiden wird. Wer wird das jetzt sein? Genau, es ist so, dass bei der ECTA-Jahr

00:07:08: die Verbände in Europa zusammengeschlossen sind und das eben dann auch versucht wird,

00:07:14: die Präsidenten jeweils aus den entsprechenden Ländern zu nehmen und das nächste Land,

00:07:20: das dran ist oder von dem ein Präsident gewählt wurde, das ist Italien und in Italien ist es

00:07:28: da Herr Federico Costa von der Firma Fabermetal, der dort den Vorsitz übernehmen wird, die Präsidentschaft.

00:07:34: Okay, haben Sie sich im Vorfeld mit dem Herrn Costa mal ausgetauscht, hatte der viele Fragen,

00:07:39: was das Amt angeht. Bleiben Sie da vielleicht noch so ein bisschen mit im Doing, bleiben Sie da noch am Ball?

00:07:44: Am Ball bleibe ich sowieso, weil das Thema für mich eine Herzensangelegenheit ist und natürlich

00:07:50: stehe ich ihm immer, wenn er Fragen hat, zur Verfügung und da sind wir immer noch im

00:07:57: direkten Austausch. Okay, aber eigentlich sind Sie ja hauptberuflich der Geschäftsführer der

00:08:02: Paul Horn GmbH. Wie haben Sie eigentlich die Entwicklung der letzten Jahre innerhalb der

00:08:06: Branche wahrgenommen? Da ist ja wirklich einiges passiert. Sie haben gerade schon mal Corona

00:08:10: angesprochen, was natürlich auch Ihr Amt als Vorsitz der ECTA beeinflusst hat. Ja Corona ist

00:08:17: mittlerweile glaube ich schon vergessen und aus dem Kopf wieder raus und ich denke die Branche

00:08:24: hat in den jetzt gerade in den neuren Jahren auch ziemlich viele Herausforderungen gehabt. Die waren

00:08:30: politisch, die waren aus umweltechnischen Gründen und eben auch ökonomisch getrieben. Politisch ist

00:08:37: es nicht weniger als der komplette Umbau der Gesellschaft und der Wirtschaft auf eine

00:08:43: umweltverträglichere. Ökonomisch ist damit die logische Konsequenz, wobei wir als Unternehmen

00:08:50: ja schon sehr lange in dem Thema Umweltschonung und Ressourcenschon der Umgang im Unternehmen

00:08:57: selbst unterwegs sind. Deswegen fällt es uns da nicht allzu schwer, dort einfach die

00:09:01: nächsten konsequenten Schritte zu gehen und als Letztes eben ökonomisch, ökonomisches herausfordern,

00:09:08: weil unsere Kunden brauchen die maximale Effizienz der Werkzeuge und das schafft dann wiederum eine

00:09:17: ressourcenschonende Produktion selber bei unseren Kunden und im Gegensatz dazu haben wir die Maschine

00:09:25: und deren Verbräuche, die relativ kostenintensiv sind. Dagegen haben wir die Werkzeuge, die nur einen

00:09:31: kleinen Bruchteil von diesen Investitions- und Betriebskosten ausmachen und die entscheiden

00:09:37: nachher über den wirtschaftlichen und ökologischen Einsatz der Werkzeuge und der Produkte am Ende

00:09:44: des Tages. Jetzt haben Sie gerade schon mal die Kosten angesprochen. Was können denn Hersteller

00:09:48: vom Präzisionswerkzeugen, aber auch deren Kunden gegen den stetig steigenden Kostedruck

00:09:53: überhaupt tun? Wie können die da entgegenwirken? Naja, das ist ein Thema, ist die Innovation. Das heißt,

00:10:01: Forschung und Entwicklung voranbringen, Dinge besser oder anders denken, als es in der Vergangenheit

00:10:09: war, eben dann auch selber die Prozesse in Haus optimieren, damit man eben selber auch die Kosten

00:10:19: besser in Griff bekommen kann oder die Qualität besser in Griff bekommen kann oder eben Dinge

00:10:25: umsetzen kann, die sonst, sag ich mal, unüblich sind und dadurch einen gewissen Wettbewerbsvorteil

00:10:31: bringen. Ein Thema davon ist zum Beispiel Industrie 4.0. Ja, Industrie 4.0 seit vielen Jahren jetzt

00:10:38: auch schon in aller Munde. Lassen wir die Sache vielleicht noch mal ein bisschen größer betrachten.

00:10:42: Wie sehen Sie denn aktuell die Lage für den Wirtschaftsstandort Deutschland insgesamt? Da

00:10:48: gibt es ja ganz unterschiedliche Stimmen. Die einen sagen, wir schaffen uns selber ab, die anderen

00:10:52: sagen, hier sind sehr viel Potenziale. Wo stehen Sie? Also wir selber sehen die Ausgangslage als

00:10:59: gut. Es gibt ein paar Dinge, die einfach unser Umwelt beeinflussen, den wir uns fügen müssen und

00:11:05: das ist in Ordnung, aber die grundsätzliche Lage ist gut. Also wir haben sehr gut ausgebildete

00:11:12: Menschen hier in Deutschland, das ist, glaube ich, einer der wichtigsten Punkte, die wir haben.

00:11:16: Über den Rest kann man sich gerade eben so ein bisschen argumentativ streiten, wenn man möchte.

00:11:21: Aber ein Thema, was gerade eben für uns behindert ist, ist die Bürokratie. Wir hatten vorher schon

00:11:30: mal angesprochen, dass es etwas, was ich gerne etwas reduzieren möchte, etwas stark sogar,

00:11:36: also bin ja schwab, etwas heißt sehr. Ein anderes Thema ist die Frage nach der Stromversorgung,

00:11:42: wie wir sie heute in Deutschland ausgestalten. Also die Frage, wo kommt das Risiko oder wie

00:11:47: minimieren wir das Risiko in der Stromversorgung, das heute existiert. Aber in Summe ist das eine

00:11:55: gute Ausgangslage. Ich denke, wir haben eher, was die berufliche Bildung geht, noch ein kleines

00:12:01: Defizit. Wir haben ja sehr viele Akademiker mittlerweile und das werden ja immer mehr.

00:12:06: Auf der akademischen Ebene finden wir genug Personal, was eher fehlt sind dann tatsächlich

00:12:12: die gewerblichen Berufe. Also die müssten wir auch ein bisschen weiter voranbringen und das ist

00:12:18: ja im Endeffekt auch etwas, was man dann selber tun kann durch eigene Ausbildung.

00:12:23: Vielleicht nochmal den Blick auf die Politik zu richten. Was müssen wir beziehungsweise auch

00:12:27: die Politik tun, um für produzierende Unternehmen attraktiv zu bleiben?

00:12:31: Ich denke, wir haben in der PISA-Studie gerade eben wieder schlecht abgeschnitten,

00:12:35: das heißt ein Fokus auf die Bildung setzen. Das zweite Thema, was die Politik tun kann,

00:12:41: ist Bürokratie und deren Kosten reduzieren, mehr in Zukunftsthähnungen investieren, Forschung und

00:12:48: Entwicklung, das auch bei jungen Leuten fördern, also über die klassischen Mintfächer. Da kommt

00:12:54: das ja her. Dann haben wir natürlich Politik als Rahmenwerk, das uns Leitplanken gibt und da

00:13:02: sollte man doch Leitplanken bauen, die möglichst lange im Vorausschauenden gerade sind oder zumindest

00:13:07: keine starke Grümung vornehmen. Das heißt eine stabile und verlässliche Politik aufbauen,

00:13:13: die eben Investitionskosten auch in Deutschland fördern. Und wie sieht es in der Branche der

00:13:19: Metallverarbeitung aus? Wo sehen Sie da aktuell die größten Wachstumsprognosen in Ihrem Bereich?

00:13:25: Ja, gerade eben ist es sicherlich die Aluminium-Zerspannung, die Ihnen wachsende Beliebtheit hat. Das

00:13:32: kommt im Wesentlichen durch das, was heute investiert wird in die Elektrofahrzeuge und dadurch eben

00:13:41: bedingt, weil die Batterien in Summe ja doch recht schwer sind, eben der notwendige Leichtbau,

00:13:46: den wir dann benötigen in den restlichen Fahrzeugkomponenten. Aber da ist auch ein bisschen

00:13:52: schwierig, weil es mal so, mal so, also man hört ja, VW beendet die Produktion von beispielsweise

00:14:00: vom IDS-Ri und dann fahren sie eine andere wieder hoch und das ist so ein, ich würde mal sagen,

00:14:05: so ein flackernes Potenzial, also mal stark nach vorne, dann wieder bremsend, aber für die Zukunft

00:14:13: sicherlich eine wichtige Teilbranche. Sehen Sie denn die Elektromobilität als Lösung im Bereich

00:14:21: Automotive? Ich habe jetzt gelesen, Toyota beginnt Ammoniak Verbrennermotoren wieder zu bauen auf

00:14:29: einer anderen Basis, wenn ich das richtig verstanden habe. Wie stehen Sie dazu? Rein Elektromobilität

00:14:35: ist keine Gesamtlösung, also Elektromobilität, so wie wir sie heute betreiben mit Kohleverstromung

00:14:41: führt ja nicht zu dem Ziel, dass wir eine CO2-Neutralität hinbekommen. Da sind sicherlich

00:14:47: alternative Antriebsquelle notwendig. Ein Beispiel ist ja, was da die E-Fuels betrifft. Es ist ein

00:14:55: Thema, wir haben Wasserstoff als Thema, da wird ja häufig argumentiert, dass die Energie nicht zur

00:15:00: Verfügung stehen würde, wenn wir jetzt aber nach Spanien gehen und das letzte Jahr betrachten,

00:15:05: da sind viele Solarkraftwerke oder Windkraftwerke abgeschaltet worden, weil einfach der Markt

00:15:11: negativ wurde, das heißt Strom, den man verkauft hatte, hat man quasi noch bezahlt und da sind

00:15:19: sicherlich mehrere Potenziale vorhanden, wo man eben genau diese sehr volatile Energie in

00:15:25: andere Energieformen wandeln kann und speichern kann. Und ich denke auf diesen Speichertechnologien

00:15:30: kann man besser aufbauen als auf Batterie oder rein Batteriespeichern, die eben dann eine nicht

00:15:39: allzu große Reichweite auch bieten aufgrund der langen Wiederaufladezeiten. Jetzt haben Sie gerade

00:15:45: schon Spanien angesprochen, natürlich haben die geografisch einige Vorteile im Bereich

00:15:49: Photovoltaik, was ganz klar ist. Wie sind Sie denn grundsätzlich die Entwicklung auf den

00:15:53: Absatzmärkten? Jetzt mal, wenn man den Blick vielleicht mal nach China richtet oder auch in die USA?

00:15:57: Also China, sehen wir, stand heute eine Stagnation, die sicherlich auch aus dieser Thematik der

00:16:06: Bauwirtschaft kommt, das heißt, da gab es ja das Problem in der Bauwirtschaft letztes Jahr,

00:16:12: dass eben nicht mehr so viele Häuser gebaut wurden. Daraus resultieren sind einige Bereiche eben

00:16:18: nicht mehr vorangetrieben, eben auch Talsmaschinen oder Backer, Werkzeuge, Materialien, die man

00:16:27: verbaut. Dadurch ist China nicht mehr so stark am Wachsen in der Zukunft, wie wir es gewohnt sind

00:16:33: und wie es China gewohnt sind. Und gleichzeitig hat China ein, aufgrund dieser Wachstumsunsicherheit,

00:16:40: zwei weitere Folgeprobleme. Eines davon ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit von knapp 20%

00:16:48: diese ja mittlerweile haben und die enorme Vorsicht, die die Chinesen jetzt haben, weil eben

00:16:54: dieser Wachstum nicht mehr so enorm groß ist wie in der Vergangenheit. Und da ist eben so ja die

00:17:00: Prognose nicht ganz ideal. USA für meinen Begriff, zumindest was deren Prognosen sagen, im nächsten

00:17:07: Jahr leicht rückgängig, liegt auch daran, dass die, also 2023 wurde ja recht viel investiert in

00:17:15: USA über Subventionen. Und diese Subventionen sind eben irgendwann ausgegeben und dadurch entsteht

00:17:25: eine enorm hohe Zinslast, die dann eben eine gewisse Bremse dann natürlich auch wieder mit sich

00:17:31: bringt. Deswegen werden auch jetzt in 2024 auch die Investitionen etwas weniger werden in USA und

00:17:39: dementsprechend wird auch die Wirtschaft nicht so stark wachsen. Wobei dann die Prognose auf 2025

00:17:46: wieder etwas optimistischer aussieht, da gehen sie davon aus, dass wieder ein leichtes Wachstum

00:17:51: stattfinden wird. Okay, wenn wir über Wachstum sprechen, dann müssen wir natürlich auch das Haupt

00:17:56: Augenmerk auf Innovationen und auch technologische Fortschritte legen. Was denken Sie über die

00:18:02: Rolle der Innovation und der technologischen Fortschritte? Ist das das Allheilmittel oder

00:18:07: sollten wir uns doch lieber auf die Tradition beschränken? Also im Grundsatz Stillstand ist

00:18:13: keine Option. Innovationen sind die Basis für Weiterentwicklungen, sind die Basis für Wachstum,

00:18:21: sind die Basis für Effizienz. Ich denke, in der Innovation liegt immer der Mehrwert für den

00:18:29: Anwender am Ende des Tages. Das bedeutet, dass beispielsweise eine Werkzeugmaschine, wenn

00:18:37: sie weiterentwickelt wird mit synchronisierten Achsen, was wir in der Vergangenheit hatten,

00:18:41: dass dann eben andere Werkzeugkonzepte zum Einsatz kommen können, die dann wieder die

00:18:46: Effizienz heben und so folgt aus der einen Innovation die nächste Innovation, die dann in

00:18:54: Summe einen Mehrwert im Gesamtsystem bietet. Das heißt klares Jahr. Ganz klares Jahr. Was war

00:19:00: denn für Sie bislang die größte Innovation im Bereich der Präzisionswerkzeuge in den letzten

00:19:04: Jahren? Können Sie da was benennen? Wie gerade eben schon gesagt, das ist die Optimierung der Maschinen

00:19:10: mit den synchronisierten Achsen und dem daraus entstandenen Zusammenspiel von Maschine und

00:19:18: Werkzeug. Bedeutet Prozesse, Zyklen, Werkzeuge und daraus haben sich richtig spannende Möglichkeiten

00:19:27: ergeben. Auch wieder ein Projekt, das wir mit der Forschung zusammen hatten, das war Zyklamet.

00:19:33: Und da haben wir zusammen mit Forschung und Entwicklung und wir im Unternehmen haben

00:19:40: dass Rotationsunrunddrehen zusammenentwickelt.

00:19:45: Also ein Drehprozess, bei dem sich auch das eigentlich stehende

00:19:49: Drehwerkzeug dieses Mal dreht.

00:19:51: Und dadurch eben unrunde Formen wirklich effizient hergestellt werden können.

00:19:57: Sie haben ja gerade eben schon mal kurz angesprochen.

00:19:59: Bürokratie, ein großes Thema.

00:20:01: Es ist ein schönes Stichwort für unsere nächste Eurobrik,

00:20:04: denn das zahlt genau darauf ein.

00:20:06: Und ich freue mich jetzt auf eine neue Eurobrik, und das ist ...

00:20:09: Die Schlagzeile.

00:20:11: Ganz genau die Schlagzeile.

00:20:14: Wir haben eine Schlagzeile aus der Branche mitgebracht.

00:20:18: Und das passt ganz gut zur Bürokratie.

00:20:21: Und zwar heute aus einer Ausgabe des M.M. Maschinenmarkt mit der Headline.

00:20:25: Bürokratie bindet bei kleinen und mittelständischen Unternehmen

00:20:29: bis zu zehn Vollzeitbeschäftigte bei kleineren Unternehmen,

00:20:33: Maschinen und Anlagenbau, werden wertvolle Ressourcen gebunden,

00:20:36: um bürokratische Pflichten zu erfüllen.

00:20:39: Das hat das Institut für Mittelstandsforschung herausgefunden

00:20:42: und nennt jetzt konkrete Zahlen.

00:20:44: Drei Prozent des Umsatzes, umgerechnet auf die Beschäftigungskosten,

00:20:49: wäre das zehn Vollzeitarbeitende Mitarbeiter.

00:20:51: Müssen laut dieser Studie aufgewendet werden,

00:20:54: bei größeren Unternehmen deutlich mehr.

00:20:57: Herr Horn, jetzt sind Sie dran.

00:20:59: Sie nicken schon und sagen, okay, so kann das nicht weitergehen.

00:21:03: Ja, auch wieder das selbe Thema Bürokratie

00:21:07: ist einfach eine Bremse für die Investition in die Zukunft.

00:21:11: Wenn man sich überlegt, dass kleinere Unternehmen

00:21:15: teils gar nicht die Ressourcen dafür haben,

00:21:18: weil die Gesetze teils zu durchdringen ist, ist doch recht schwierig.

00:21:21: Da brauchen wir gut ausgebildete Fachkräfte.

00:21:24: Da ist dann wieder die logische Fragestellung, ist das sinnvoll,

00:21:28: hier diese Mitarbeiter auszubilden.

00:21:33: Oder wie bekomme ich das Ganze in den Griff?

00:21:37: Ein schönes Beispiel sind die DSGVO,

00:21:39: bei denen sie in Deutschland als Musterschülung unterwegs sind

00:21:43: und die europäischen Anforderungen überfüllt hatten.

00:21:47: Da braucht man dann einfach ein paar Menschen,

00:21:50: die sich damit beschäftigen.

00:21:52: Das fließt ins tägliche Doing mit ein.

00:21:54: Auch wieder ein sehr wünschenswerter Gedanke,

00:21:57: aber die Details sind doch eher am Ende des Tages bremsend.

00:22:02: Insbesondere die Dokumentationspflichten, die daraus erwachsen.

00:22:06: Die sind ja horrend, auch Lieferketten-Sorgfalt-Flichtengesetz.

00:22:09: Das ist ja ein Dokumentationsmonstrum.

00:22:13: Dann haben wir nebenbei noch den Carbon-Border-Adjustment-Mechanism,

00:22:18: der auf uns zukommen soll.

00:22:20: Dann haben wir das Thema AI in dem, also künstliche Intelligenz,

00:22:24: in der in denen neue Regelungen getroffen werden.

00:22:28: Wir haben die A1-Bescheinigung.

00:22:32: Wir haben ...

00:22:33: Die Liste ist lang.

00:22:35: Sie scheint nicht kürzer zu werden.

00:22:38: Das heißt, das ist eine echte Besorgnis, die ich hier habe.

00:22:43: Dass wir uns bald nur noch mit der Bürokratie beschäftigen

00:22:46: und leider nicht mehr mit dem Fortschritt unserer Werkzeuge

00:22:51: und der Optimierung am Ende des Tages der Werkzeuge

00:22:56: und damit der Effizienz und der Wertschöpfung.

00:22:59: Für alle, die jetzt gerade zuhören,

00:23:01: das wäre ein erster konstruktiver Schritt,

00:23:03: um der Bürokratie entgegenzuwirken.

00:23:06: Was machen Sie in Ihrem Unternehmen? Gibt es da schon Ansätze?

00:23:10: Wir haben häufig wenig, dem entgegenzusetzen.

00:23:14: Weil wir als Unternehmen die Pflichten erfüllen müssen,

00:23:17: die uns aus politischer Sicht auferlegt werden.

00:23:20: Wir versuchen immer, das möglichst effizient tatsächlich zu machen.

00:23:25: Aber trotzdem konsequent und vollumfänglich.

00:23:28: Auch da wollen wir ja die perfekte Ausprägung haben,

00:23:32: dass wir eben keine der Strafen auferlegt bekommen.

00:23:35: Und da ist es halt notwendig, so zu investieren.

00:23:38: Gibt es ein paar Tools, die man einsetzen kann,

00:23:40: die man sich online dazu kaufen kann.

00:23:42: Bedeutet am Ende des Tages ein Tausch Werkzeug zu kosten an,

00:23:48: in dem Fall.

00:23:49: Das heißt, weniger Mitarbeiter, die ich dafür benötige,

00:23:52: dafür eben die Kosten in ein Online-Tool reinsetzen.

00:23:56: Was wir sonst tun, ist mit unseren Politikern sprechen,

00:23:58: die wir hier in Baden-Württemberg haben.

00:24:01: Und jede Möglichkeit nutzen die Mechanismen,

00:24:04: auch die der VDMA ja fordert, One in, One out als Beispiel.

00:24:09: Also, wenn ein Bürokratie-Thema kommt,

00:24:12: ein anderes einfach, ein Gesetz kommt,

00:24:14: ein anderes auch dann entsprechend zu eliminieren.

00:24:17: Aber da ist die Politik noch nicht so ganz auf unserer Linie,

00:24:20: dass das ein bremsendes Element für unseren Standort in Deutschland ist.

00:24:26: Ja, vielleicht, und das haben wir auch schon angesprochen,

00:24:28: ist die Digitalisierung dann das richtige Mittel

00:24:31: oder vielleicht auch Industrie 4.0?

00:24:33: Wie sehen Sie da die Herausforderung

00:24:35: und die Chancen für die Branche der Präzisionswerkzeuge?

00:24:38: Ja, digitale Werkzeuge helfen immer wieder.

00:24:41: Es gibt sinnvolle Einsätze.

00:24:44: Beispielsweise in den internen Abläufen

00:24:47: kann man heute sich etwas besser organisieren.

00:24:51: Und das kann man eben durch den Tool-Einsatzen auch machen.

00:24:55: Man kann Themen machen, wo man es im Kunden einfacher macht.

00:24:58: Das heißt, das ist der Digitale Zwilling, die ISO 1399,

00:25:03: die wir haben, BME-Cut oder OCI-Anbindungen,

00:25:08: sowie technische Fitnessen, wie beispielsweise das Monitoring

00:25:14: des Werkzeugs im Einsatz.

00:25:17: Jetzt haben wir ja eben schon festgestellt,

00:25:19: Deutschland ist eigentlich ganz gut aufgestellt.

00:25:23: Aber wenn wir jetzt mal im speziellen Blick

00:25:25: auf die Digitalisierung richten,

00:25:27: ich glaube, da müssen wir noch einiges tun.

00:25:29: Aus Ihrer Perspektive, wo steht Deutschland,

00:25:31: wo steht Europa im Bereich Digitalisierung?

00:25:33: Ich versuch den Einstieg mal über die Schulen und Behörden.

00:25:37: Wir führen Geräte ein und sind dann der Meinung,

00:25:41: wir haben digitalisiert.

00:25:43: Wir nehmen Prozesse in der Verwaltung,

00:25:46: transportieren die in die digitale Welt

00:25:49: und meinen dann auch digitalisiert zu haben.

00:25:52: Ja, das ist ein bisschen kurzsichtig

00:25:54: und dementsprechend ist Deutschland als,

00:25:57: sage ich jetzt, in den öffentlichen Bereichen,

00:26:00: doch weit hinten dran.

00:26:02: Man sieht zwar einige gute Beispiele, wo man sagt,

00:26:04: jetzt haben Sie mal wieder was Gutes, Smartes gemacht,

00:26:07: wo man etwas vorwärts gebracht hat.

00:26:10: Aber in der Masse sind bestimmt die anderen Länder in Europa

00:26:15: deutlich weiter.

00:26:17: Ja, aber wahrscheinlich sind die auch nicht so überreguliert,

00:26:21: wie wir es in Deutschland sind.

00:26:23: Das Beispiel DSGVO, da sind wir in Deutschland tatsächlich,

00:26:27: der Muster-Schüler wieder gewesen

00:26:29: und haben die Maximaleausprägung genommen.

00:26:32: Andere Länder, die sehen das vielleicht nicht so eng

00:26:35: und haben deswegen auch einfache Prozesse zu digitalisieren.

00:26:39: Wo stehen wir uns in Deutschland eigentlich im Wege?

00:26:42: Was könnten wir denn tun, um die Digitalisierung

00:26:44: vielleicht doch schneller ein bisschen voranzutreiben?

00:26:47: Klar, Bürokratie spielt da auch wieder mit rein.

00:26:49: Wie ist eine Idee, wie wir da schneller vorankommen?

00:26:52: Schnell ist vielleicht nicht zwingend die Logik,

00:26:56: vielleicht müssen wir es etwas effizienter betrachten.

00:26:59: Dazu gehört, ich muss es schon wieder sagen,

00:27:02: es ist die Bürokratie, die bremst,

00:27:04: die ein wenig anders denken, damit es besser geht.

00:27:09: Die Prozesse müssen wir vielleicht etwas überdenken,

00:27:11: damit wir eben sagen, wir nehmen nicht eins zu eins

00:27:14: die Physik und implementieren die in der digitalen Welt,

00:27:18: sondern wir müssen die Prozesse neu überarbeiten

00:27:21: und die eben auch ...

00:27:22: Manche Prozesse wirken so aus der Zeit gefallen,

00:27:25: dass man sagt, jetzt muss ich den halt,

00:27:27: wenn ich den in die digitale Welt übernehme,

00:27:30: muss ich den Prozess komplett umbauen,

00:27:33: damit er vereinfacht wird, anders gedacht wird

00:27:36: und eben ganz anders mal ist

00:27:39: und dadurch eben die Effizienz mit sich bringt im Prozess selber.

00:27:44: Und ich denke erst durch diese Effizienzsicht

00:27:47: bekommen wir auch dann nachher die Performance,

00:27:50: dann schneller zu werden.

00:27:52: Und ein großes Thema, was ja aktuell wirklich dann in aller Munde ist,

00:27:55: ist die künstliche Intelligenz KI in dem Zusammenhang.

00:27:59: Wie wichtig ist KI in ihrer Branche?

00:28:02: Wird das schon wahrgenommen, wird das umgesetzt?

00:28:04: Ist da wirklich ein Nied da

00:28:05: oder wird das noch so ein bisschen stiefmütterlich behandelt?

00:28:08: Also, es wird schon wahrgenommen,

00:28:10: aber für mich ist es aktuell noch so ein Hype-Thema

00:28:13: und Sie kennen vielleicht diesen Gardner Hype-Seikel

00:28:17: und da gibt es den sogenannten Gipfel der überzogenen Erwartungen

00:28:21: und ich denke, wir sind gerade eben irgendwo in der Nähe des Gipfels.

00:28:25: Wenn wir da mal wieder auf ein Plateau der richtigen Wertschöpfung kommen,

00:28:31: dann wird uns KI in manchen Teilen helfen.

00:28:34: Ich denke, dass es eine Unterstützung sein wird,

00:28:36: insbesondere das Thema Fachkräftemangel,

00:28:39: etwas abfedern wird in manchen Themen bereichen.

00:28:43: Aber bisher sind die Lösungen, die durch die KI gegeben werden,

00:28:49: in der Regel noch so komplex oder schwer anzuwenden,

00:28:54: dass es nachher aus der Effizienzsicht sich gegeneinander aufhebt.

00:28:59: Und ich denke, dass wir da noch viel daran arbeiten müssen,

00:29:02: dass eben für diese zeitraubenden Tätigkeiten,

00:29:05: also was nicht kreativ, nicht schöpferisch ist,

00:29:09: wofür KI ja in der Regel keinen Kopf dafür hat,

00:29:13: also die Kreativität, ob liegt dem Menschen in der Regel.

00:29:17: Und die zeitraubenden Themen müssen wir eben versuchen,

00:29:22: da über KI und mathematische Regeln am Ende des Tages

00:29:27: eine Zeiteffizienz hinzubekommen

00:29:30: und dort eben alles, das zu vereinfachen,

00:29:34: zu unterstützen, wo eben viel Zeit heute draufgeht.

00:29:37: Ist denn die Digitalisierung und Automation

00:29:40: die passende Antwort auf den aktuell vorherrschenden Fachkräftemangel?

00:29:45: Wie sehen Sie das?

00:29:46: Auch ein Thema, was überall gespielt wird aktuell.

00:29:49: Im Kleinen wie im Großen?

00:29:51: Das ist sicher ein Teil der Lösung.

00:29:53: Wir haben bei uns im Unternehmen schon sehr lange

00:29:56: die Automatisierung als ein Themenbereich

00:29:58: Effizienz gesehen und deswegen auch im Einsatz.

00:30:01: Ich denke, dass viele auch jetzt auf das Thema Automatisierung

00:30:06: eingehen, weil es auch einfacher in der Handhabung wird

00:30:10: und dementsprechend tatsächlich praktikabler wird

00:30:15: und in der breiteren Masse eingesetzt wird.

00:30:17: Aber wie gesagt, das ist ein Thema,

00:30:19: das begleitet uns Industrie hier schon Jahrzehnte.

00:30:23: Was könnte man gegen den Fachkräftemangel tun?

00:30:26: Haben Sie da einen Ansatz, was wir besser machen könnten?

00:30:29: Denn aus meiner privaten Perspektive

00:30:32: sehe ich da ein großes Problem auf uns zukommen.

00:30:36: Ja, wie gesagt, es fehlen uns ja Fachkräfte

00:30:39: insbesondere in den gewerblichen Berufen.

00:30:43: Ich denke, da ist ein Themenbereich selber auszubilden.

00:30:46: Und der andere Themenbereich ist zu zeigen,

00:30:49: dass das eine Branche ist, die äußerst attraktiv ist.

00:30:54: Wir bewegen was bei uns in der Branche.

00:30:56: Wir bringen Themen weiter.

00:31:00: Also geht es um Effizienz, geht es um Umweltverträglichkeit.

00:31:05: Versuchen wir ja immer, etwas vorwärts zu treiben,

00:31:08: eben durch die angesprochene Innovation.

00:31:10: Und ich denke, dass das auch vielen noch nicht so ganz klar ist,

00:31:14: dass wir hier einer der Treiber sind,

00:31:16: der eben den Vorwärtsdrang mitbringt.

00:31:18: Und dass es sehr attraktiv ist,

00:31:20: auch bei den Werkzeugen oder insbesondere bei den Werkzeugen,

00:31:23: über Forschung und Entwicklung alles weiterzudenken.

00:31:28: Und dass das jetzt auch eine Branche ist,

00:31:31: die nicht mehr so dieses, sage ich mal,

00:31:33: aus den 70er-Jahren-Schmuddelige-Bild hat,

00:31:37: sondern dass das eine doch durchaus sehr attraktive Branche ist.

00:31:41: Und Herr Horn, wie Sie es gerade sagen, die Branche ist auch wirklich attraktiv.

00:31:44: Ich glaube, wir haben das wieder ganz deutlich im letzten Jahr bemerkt.

00:31:47: Sie hatten es ja schon im Blickwinkel angesprochen.

00:31:50: Emohoa in Hannover ein absolutes Highlight.

00:31:52: Ich war selber auch eine Woche vor Ort.

00:31:54: Und ich muss sagen, auf Ihrem Stand

00:31:56: und auch auf dem Stand von Zehratizid war wirklich viel los.

00:32:00: Kaum hat die Messe angefangen.

00:32:01: War sie eigentlich auch schon wieder vorbei, oder?

00:32:03: Stimmt.

00:32:04: Die Emohoa war ein absolutes Messehighlight des letzten Jahres.

00:32:08: Und wir hatten am ersten Messetag noch Bedenken,

00:32:12: weil es relativ langsam anlief.

00:32:15: Und sind dann in der Woche von Montag direkt auf den Samstag gesprungen.

00:32:21: Also, das ist schon ein Wimpernschlag gewesen.

00:32:24: Die Anzahl der Besucher war vielleicht nicht so hoch,

00:32:27: wie wir das gewohnt waren.

00:32:28: Aber ich denke, die Qualität der Besucher war überragend.

00:32:32: Und auch die Gespräche, die wir hatten,

00:32:34: die waren wirklich mit unseren Kunden und potenziellen Kunden,

00:32:39: waren so gut, dass wir sagen,

00:32:41: das stimmt uns doch positiv für dieses Jahr.

00:32:45: Haben wir denn da vielleicht den falschen Eindruck,

00:32:47: weil nur auf Ihrem Messe stand und wir waren ja direkt daneben

00:32:51: bei Zehratizid so viel los war?

00:32:53: Oder haben Sie das Feedback auch von der gesamten Messe mitbekommen,

00:32:57: dass das qualitativ sehr gut war?

00:32:59: Also, hier muss man unterscheiden, denke ich.

00:33:01: Wir haben Maschinenhersteller,

00:33:03: die gerade in der Großserienfertigung im Automotive unterwegs waren,

00:33:07: die waren nicht so gut besucht.

00:33:09: Da war schon etwas Bedrückung zu merken.

00:33:13: Aber ich denke, bei den Werkzeugen im Wesentlichen

00:33:17: waren diese Stände sehr gut besucht.

00:33:19: Ich habe immer mal wieder so ein bisschen rumgeschaut.

00:33:22: Und bei uns in der Nachbarschaft war ja Zehratizid auch.

00:33:25: Auch dort war, wie bei uns auf dem Stand, immer eine Menge los.

00:33:29: Und ich denke, wir haben da einen richtig guten Job auch gemacht,

00:33:32: insgesamt mit dem Team,

00:33:35: um auch die Kunden anzuziehen

00:33:38: und sie über die Neuheiten zu informieren und da zu zeigen,

00:33:41: was wir an der Innovation auch tatsächlich auf dem Tisch liegen haben.

00:33:45: Ja, Kompliment zurück an Sie. Das ist Ihnen sicherlich auch sehr gut gelungen.

00:33:48: Jetzt haben Sie gesagt, Sie sind mal so durch die Hallen geschlendert.

00:33:51: Das habe ich auch getan, was mir aufgefallen ist.

00:33:54: Ein Thema wurde wirklich überall gespielt.

00:33:56: Das ist das Thema Nachhaltigkeit.

00:33:58: Haben wir eben schon mal ganz kurz angerissen.

00:34:00: Wie stehen Sie dazu?

00:34:02: Und wie schafft es vielleicht, die Branche eigentlich noch nachhaltiger zu werden?

00:34:05: Ich glaube, wir kommen nicht umhin nachhaltig zu seinen Zukunft.

00:34:09: Umhin kommen wir nicht.

00:34:11: Aber es gibt ja Unternehmen, wie das unsere,

00:34:13: wir sind schon sehr lange auf das Thema Nachhaltigkeit bedacht.

00:34:17: Das heißt, wir wollen auch einen gewissen,

00:34:19: reduzierten Einfluss auf die Umwelt haben.

00:34:22: Da gibt es auch eine Initiative vom VDMA.

00:34:25: Das ist die Blue Competence Initiative.

00:34:28: Die gab es ja schon deutlich, bevor die Welt gesagt hat,

00:34:34: wir müssen jetzt CO2-neutral und sonst was werden.

00:34:37: Ich denke, es hat sich jetzt ein bisschen geändert,

00:34:39: wie der Fokus auf das Thema Umwelt ist.

00:34:42: Wir sprechen heute sehr viel über CO2-Reduktion.

00:34:46: Was aber auch mit dazugekommen ist,

00:34:49: was eben für mein Verständnis nicht die Nachhaltigkeit schärft,

00:34:52: aber was halt notwendiges Übel damit ist,

00:34:55: ist das Thema Dokumentation.

00:34:58: Es gibt jetzt Nachhaltigkeitsberichtspflichten.

00:35:00: Das heißt, man muss halt jetzt auch noch dokumentieren, was man tut.

00:35:03: Obwohl man es schon tut,

00:35:05: obwohl man schon nach den entsprechenden Umweltaudits zertifiziert ist,

00:35:09: muss man eben zusätzlich noch mal eine Berichtspflicht dokumentieren.

00:35:15: Und da muss man halt dann belegen,

00:35:17: dass man auch die Anforderungen der Politik umsetzt.

00:35:22: Also, Nachhaltigkeit, ein Thema für die Zukunft,

00:35:26: was nicht mehr wegzudenken ist.

00:35:27: Es bleibt spannend und wir müssen natürlich in dem Bereich

00:35:31: noch einiges tun.

00:35:32: Wenn Sie jetzt aber einen Wunsch für die Zukunft frei hätten,

00:35:35: für die Branche, was würden Sie sich wünschen?

00:35:37: Ein Thema, ahn ich schon.

00:35:39: Also weniger Bürokratie, zumindest so, wie wir Sie gerade kennen.

00:35:42: Gibt es noch einen anderen Wunsch, den Sie mit uns teilen möchten?

00:35:46: Die europäischen Hersteller für Präzisionswerkzeuge

00:35:50: auch weiter globale Maßstäbe setzen.

00:35:54: Ich denke, ein Thema ist, als Beispiel zu nennen,

00:35:58: die Firma Ceratizid,

00:35:59: die ja in dem Bereich der CO2-Neutralität

00:36:03: als Pulverhersteller eben auch vorangeht.

00:36:06: Und ich denke, dass das ein guter Weg ist.

00:36:09: Und ich denke, da werden wir auch auf der Werkzeugsseite

00:36:12: noch weiteres sehen.

00:36:14: Und solche Themen können wir eben genau dann

00:36:19: auf der World Cutting Tool Konferenz,

00:36:20: die dieses Jahr in Japan stattfinden wird.

00:36:24: Und zwar vom 21. bis 24. Mai.

00:36:28: Und das wird gemeinsam zwischen ECTA und der JTA organisiert.

00:36:33: Also der Japan Tool Association.

00:36:34: Wir dürfen gespannt sein auf die Ergebnisse aus Osaka

00:36:37: und natürlich Nachhaltigkeit.

00:36:38: Nach wie vor ein großes Thema auch für die Zerspannungsbranche.

00:36:43: Eine Sache darf ich nicht vergessen, mit Blick auf die Uhr.

00:36:46: Das ist unsere Ceratizid Innovation Playlist, Herr Horn.

00:36:49: Haben Sie spontan ein Song, ein Titel,

00:36:52: den Sie auf unsere Playlist packen wollen?

00:36:55: Keine falsche Bescheidenheit zwischen Schlager und Metal

00:36:58: ist wirklich alles möglich.

00:36:59: Herr Hornlacht, was nehmen wir?

00:37:02: In Anbetracht der kommenden Zeit

00:37:05: würde ich Helene Fischer Atem losnehmen.

00:37:08: Helene Fischer Atem los, tatsächlich?

00:37:11: Wir werden eine spannende Zeit vor uns haben.

00:37:14: Ich denke, es gibt viel zu tun.

00:37:17: Das wird schwierig sein, da Luft zu holen.

00:37:19: Nehmen Sie die aktuelle Remix-Variante mit Shirin David,

00:37:23: die bei Wetten das präsentiert wurde?

00:37:25: Setzen Sie auf den Klassiker, der nur von Helene Fischer gesungen wurde?

00:37:28: Dann lieber doch Helene Fischer Klassik.

00:37:31: Das funktioniert besser in meinen Augen.

00:37:33: Machen wir also Helene Fischer Atem los,

00:37:36: jetzt auch auf unserer Ceratizid Innovation Playlist.

00:37:40: Herr Hornlacht, ich bedanke mich

00:37:42: für das spannende, informative Gespräch.

00:37:44: Mir hat's große Freude gemacht, ich hoffe Ihnen auch.

00:37:47: Vielleicht sehen wir uns an anderer Stelle wieder.

00:37:50: Spätestens dann auf der AMB in diesem Jahr.

00:37:53: Danke schön, hat mir auch viel Freude bereitet.

00:37:55: Mit Sicherheit sehen wir uns auf der AMB.

00:37:58: Bis dahin bleiben Sie gesund, danke, tschüss.

00:38:01: Das war's für unsere heutige Podcast-Episode mit Markus Hornlacht.

00:38:05: Vielleicht schaffen wir es ja in Zukunft in Deutschland

00:38:08: für Bürokratie ein bisschen besser, in den Griff zu bekommen.

00:38:12: Mir hat's heute großen Spaß gemacht, mit Markus Horn zu sprechen.

00:38:15: Viele spannende Insights.

00:38:17: Sollte euch der Podcast auch Freude bereiten,

00:38:20: gerne weiter sagen, weiter empfehlen

00:38:22: oder vielleicht auch eine positive Bewertung

00:38:24: auf den gängigen Streaming-Portalen dalassen.

00:38:27: Ansonsten, wie gehabt, solltet ihr Ideen für Themen

00:38:31: oder auch spannende Gäste haben,

00:38:33: schreibt uns gerne eine E-Mail an TeamCuttingTools@ceratizid.

00:38:38: Ich wiederhole noch mal TeamCuttingTools@ceratizid.com.

00:38:44: Alle wichtigen Informationen findet ihr natürlich auch in den Shownots.

00:38:48: Ich freu mich auf die nächste Folge des "Ceratizid Innovation Podcasts".

00:38:53: Bis dahin, bleibt gesund, tschüss und bye-bye.

00:38:56: (Dynamische Musik)

00:38:58: SWR 2020

00:39:01: (Dynamische Musik)

00:39:03: SWR 2020

00:39:06: (Dynamische Musik)

00:39:08: SWR 2020

00:39:11: (Dynamische Musik)

00:39:13: SWR 2020

00:39:16: [Musik]

00:39:18: [Musik]

Über diesen Podcast

Wenn Späne fliegen, der Raum vom typischen Klang der Metallbearbeitung erfüllt ist und der intensive Duft von Kühlschmiermittel in der Luft liegt – dann befinden wir uns in der einzigartigen Welt der Zerspanung. Also dem Ort, an dem selbst härtester Stahl mit speziellen Maschinen und Werkzeugen zu Bauteilen verarbeitet wird, die wir in unserem Alltag benötigen. In diesem Podcast tauchen wir in diese erstaunliche Welt der Metallverarbeitung ein. Wir erfahren, wie mit dem Einsatz von modernen Zerspanungswerkzeugen hochpräzise Motoren für Kraftfahrzeuge, riesige Turbinen für Wind- und Wasserkraftwerke oder filigrane Implantate oder Prothesen für die
Medizintechnik entstehen. Wir sprechen mit Experten aus der Branche über Visionen, Innovationen und technologische Errungenschaften in allen Facetten der Zerspanung. Dabei geben wir nützliches Zerspanungswissen weiter mit dem Prozesse und Anwendungen optimiert werden können.

von und mit CERATIZIT Deutschland GmbH

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