00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum Zeratizid Innovation Podcast. Schön, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid.
00:00:15: Unser Thema heute? Harte Tobak Boren in Mangarnstahl. Ja, in dieser Episode beschäftigen wir uns mit dem umfangreichen Thema
00:00:25: Wendeschneidplattenboren und wollen uns mal verschiedene Systeme und deren Einsatzgebiete genauer ansehen.
00:00:33: Außerdem sprechen wir über ein interessanten Anwendungsfall, die Bearbeitung von Randschicht gehärtetem Mangarnstahl.
00:00:41: Mangarnstahl ist bekannt für seine hohe Schlagzehigkeit und Abriebsfestigkeit im kalt verfestigten Zustand und dementsprechend sehr schwierig zu bearbeiten.
00:00:52: Und Zeratizid Application Manager Heavy Duty Drilling Axel Giel erklärt, wie sich Kernlochborungen prozesslicher in diesem Material einbringen lassen und höhere Werkzeugstandzeiten erreicht werden können.
00:01:07: Ich freue mich aufs Gespräch und euch viel Spaß beim Zuhören.
00:01:12: Hallo Axel, schön, dass du dir heute die Zeit für unseren Podcast genommen hast. Wo kommst du gerade her? Aus?
00:01:20: Hallo, zuerst. Ich komme jetzt direkt aus Basicheim hier bei Kempten.
00:01:24: Wie weit ist das?
00:01:25: Sind so ungefähr 180 Kilometer.
00:01:27: 180? Ich komme heute aus Reute, das waren glaube ich nur 50. Wie lange bist du gefahren?
00:01:32: Das lief heute Morgen ganz gut. Wir sind so zweieinhalb Stunden unterwegs gewesen.
00:01:35: Und lass mich raten, während der Fahrt hörst du hauptsächlich Podcast?
00:01:39: Nein.
00:01:40: Tatsächlich nicht?
00:01:41: Nein, Radio-Bob.
00:01:43: Du bist ein großer Musikfan entnehm ich?
00:01:46: Musikfan, ja, was denn so land auf land an, als Musikfan betrachtet wird. Ich höre nur mal gern Hard & Heavy.
00:01:52: Alles was Hard & Heavy ist, ist gut.
00:01:54: Okay, dann hast du wahrscheinlich auch für später am Ende des Podcasts einen Wunsch für unsere Spotify Innovation Play.
00:02:01: Ja, denke ich schon, dass ich da was finde.
00:02:02: Okay, alles klar. Hast du denn im Vorfeld vielleicht schon mal in unseren Innovation Podcast reingehört, damit du weißt, was auf dich zukommt?
00:02:08: Also ich habe das schon mal reingehört, aber ich muss zu meiner Schande die Ofentrage stellen.
00:02:12: Ich habe keinen Kompet angehört, weil es immer irgendwo während des Festbordern passiert ist, dann kam wieder was dazwischen.
00:02:18: Wieso?
00:02:19: Hast dann mal mit einem Kollegen geredet, der schon mal was gemacht hat.
00:02:22: Ich lass mich einfach überraschen, was da heute raus wird.
00:02:24: Ich denke, das ist auch die beste Herangehensweise.
00:02:26: Und damit starten wir auch direkt mit unserer ersten Rubrik.
00:02:29: Und das ist...
00:02:30: Der Blickwinkel.
00:02:33: Ganz genau der Blickwinkel.
00:02:36: Ich lese dir Sätze vor und du darfst die gerne ergänzen nach Gusto und vielleicht noch mit einer kurzen Erklärung.
00:02:42: Erster Satz für dich.
00:02:44: Ein wirklich beeindruckendes Erlebnis bei meiner Arbeit war...
00:02:48: Wenn ich da denke, ich habe meine Anfangszeit zurück.
00:02:51: Das war einfach mal aus ganz normalen Fertigungen rein in Großbauteilebearbeitung,
00:02:56: wo dann einfach Maschinen dastehen, die so groß wie Einfamilienhäuser sind.
00:03:00: Aber die Geschichte da drum, das war die Nuklearttechnik.
00:03:03: Wie groß ist denn der Aufwand?
00:03:05: Und wie sicher sind danach die Bauteile?
00:03:07: Was wird alles geprüft? Was wird gemacht? Was wird ermittelt?
00:03:10: Wie viel Aufwand wird getrieben bis wir dann irgendwann mal dahin kommen, Spanen zu machen?
00:03:14: Was stehen dafür Werte einfach da?
00:03:17: Das war schon beeindruckend.
00:03:19: Aber das andere, was auch beeindruckend ist, einfach mit Menschen zu arbeiten,
00:03:23: mit verschiedenen Mentalitäten zu kennenlernen.
00:03:26: Im Ausland läuft es anders, auch die Mentalität von verschiedenen Branchen.
00:03:30: Also ob jemand in der Automobilindustrie arbeitet, hat eine andere Branche,
00:03:33: als der ist irgendwo in der Zulieferindustrie oder der ist schon eine Großteileverdigung.
00:03:38: Das sind alles andere Charaktere da davon zu lernen.
00:03:41: Macht einfach Spaß. Das sind beeindruckende Dinge, die man da einfach erfährt, auch fürs Leben.
00:03:46: Klingt nach einem guten Gesamtpaket.
00:03:48: Also ich möchte nichts anderes machen.
00:03:50: Achsel, wenn es ein Lied über dich geben würde, dann hätte es folgenden Titel.
00:03:57: Boah, schwierig. Extrem schwierig, unikat und dann noch ein Lied finden.
00:04:02: Perfect Gentleman von Halloween wäre so eine Geschichte.
00:04:05: Da sind wir wieder im Metal-Bereich.
00:04:07: Ja eben, das begleitet mich eigentlich schon das ganze Leben.
00:04:10: Okay, finde ich super Perfect Gentleman Halloween.
00:04:13: Natürlich nicht immer, manchmal muss man auch mal unperfekt sein.
00:04:16: Also nicht ganz perfekt, gehört dazu.
00:04:18: Norbert, wir machen jetzt mal eine Ausnahme, den Song packen wir auch mal direkt auf die Liste,
00:04:21: damit die Leute auch wissen, wer überhaupt Halloween ist,
00:04:23: die in 80er an Metal gehört haben, kennen sich da wahrscheinlich aus.
00:04:26: Wenn ich ein WSP-Bohrer wäre, dann wäre ich ein...
00:04:30: Du wärst mit sicher einen Cup Trigon.
00:04:32: Na doch nicht ich, du. Also ich.
00:04:35: Natürlich.
00:04:36: Ich wär trotzdem auch ein Cup Trigon.
00:04:38: Ja?
00:04:39: Flexibel, anpassbar, ja genau, perfekt mit Sicherheit nicht.
00:04:44: Aber das wär so meine Geschichte.
00:04:46: Wo ich dahintend hier entwürde.
00:04:48: Also allrounder.
00:04:49: Ja.
00:04:50: Okay.
00:04:51: Diese Innovation hat mich wirklich begeistert.
00:04:54: Da geh ich jetzt einfach in die Kometfirmen Geschichte zurück,
00:04:59: wo ich dann sozusagen auch herkomme.
00:05:01: Das ist diese simple Geschichte Erfindung vom ABS.
00:05:05: Das hat begonnen sozusagen, da war ich noch in der Lehrzeit,
00:05:07: in der Ausbildung, da war das gerade kurz vorher erfunden worden.
00:05:10: Wie simple das Ganze funktioniert, wie einfach und seit über 40 Jahren
00:05:15: eigentlich auf dem Markt finde ich eigentlich genial.
00:05:19: Nichts hoch kompliziertes, einfach simple geht.
00:05:22: Wird heute noch eingesetzt und heute noch funktional?
00:05:25: Eins der wenigen Modulasysthemen, die,
00:05:28: das sag ich mal, diesen Boom von Mitte der 80er bis Mitte der 90er
00:05:32: Jahre überlebt hat am Markt.
00:05:34: Das gab da ja von sehr vielen Herstellern die verschiedensten Modulasysthemen
00:05:38: mehr oder weniger erfolgreich, aber so durchgängig.
00:05:42: Vielleicht liegt es da zusammen, wie denn die Lizenzpolitik von Komet selbst war.
00:05:47: Und man hat Lizenzen vergeben, das war relativ einfach zu bekommen.
00:05:51: Es gab dann nicht nur die Werkzeugschnittstelle,
00:05:54: sondern es gab auch Maschinetrennstellen,
00:05:56: es gab Spindelhersteller haben das verwendet, Vorrichtungsbauer haben das verwendet.
00:06:01: War auch so ein bisschen der Vorläufer von den ganzen heutigen Nullpunktspannsystemen,
00:06:06: ein Anstoß dazu.
00:06:08: Das sind viele Dinge nachher draußen standen, wo man eigentlich,
00:06:11: vielleicht nur zu fünf oder zehn Prozent ableiten kann,
00:06:14: aber ich kenne das einfach aus der Zeit, wo ich bei Komet noch in der Fertigung war,
00:06:18: was da im Sonderbereich hergestellt wurden und für wen.
00:06:22: Das war auch so der Punkt, wo ich dann dazu getriebe habe.
00:06:26: Ich möchte es mal sehen, wo das eingesetzt wird.
00:06:28: Ja klar.
00:06:29: Also manche Erfindungen sind einfach direkt gut und überstehen dann auch die Zeit.
00:06:33: Ich sag nur, Leo Fender, 1950, E-Gitarre erfunden.
00:06:37: Noch heute gibt es nichts Besseres.
00:06:39: Dann sage ich erstmal Dankeschön für diesen sehr illustren ersten privaten Überblick.
00:06:43: Jetzt haben wir dich ja schon ein bisschen kennengelernt.
00:06:45: Vielleicht erklärst du uns mal, was sind deine typischen Aufgaben,
00:06:49: also als Application Manager Heavy Duty Drilling bei CERATICID.
00:06:53: Was machst du den ganzen Tag so?
00:06:55: Ja, ich bin Teil der Vertrieb unterstützt, mit Rad und Tat zur Seite steht.
00:06:59: Also technische Beratung, technische Beratung und Unterstützung natürlich auch von den Anwendungstechnikern,
00:07:05: die da sind, auch von den Vertriebskollegen, mit auch ein Datenbank,
00:07:09: weil ich das mache ich ja schon über 25 Jahre, wenn es dann mal ein bisschen kniffliger wird,
00:07:14: wenn es nicht mehr so das Klassische ist, wo ich aus dem Katalog das Großteil ablesen kann,
00:07:19: wo dann einfach noch Erfahrung gefragt ist, diese ein bisschen zu verteilen,
00:07:23: kürzlich erst eine Sache gemacht mit hochnigelhaltiger Material bearbeitet,
00:07:27: dann auch bei uns bei eigenem Moderplanze Material, das ich noch nicht kannte,
00:07:32: jetzt die ersten Kontakte einfach alles rund um die Zerspannung,
00:07:36: speziell natürlich die Bohrungsbearbeitung, da komme ich her, da kenne ich mich aus,
00:07:40: da weiß ich, was ich zu tun habe, wo ich was tun kann.
00:07:43: Ja, es sind dann auch Dinge, neue Lösungswege anzugehen, neue Lösungswege zu finden,
00:07:49: gewisse Lösungswege aus einem Bereich, teilweise kopieren in den anderen Bereich,
00:07:54: um da wieder ein Stück vorwärts zu kommen, das ist so, ja, das, was ich so tagtäglich mache.
00:07:59: Und du beschäftigt dich auch viel mit Wendeschneidplattenbohren,
00:08:04: wann macht es denn aus deiner Perspektive Sinn, anstatt von einem Vollhard-Metall-Bohrer,
00:08:09: von einem VM-Bohrer, zum Wendeschneidplattenbohrer zu greifen?
00:08:12: Also es gibt hier keine feste Linie, wo man jetzt sagen kann, da ist es so,
00:08:17: und ab da ist es so, also diese schwarz und weiß denken, das funktioniert,
00:08:21: noch Zerspannung nicht, das haben da eher so million shades of grey, aber kein schwarz und weiß.
00:08:27: Vollhard-Metall-Bohrer, Wendeschneidplattenbohrer, einmal ist eine Philosophiegeschichte,
00:08:31: aber so grundsätzlich ist ein Bereich da, der fängt an bei ungefähr so 16 Millimeter bis 20 Millimeter,
00:08:37: wo schon der Übergang da ist, wo der Vollhard-Metall-Bohrer einfach die Kosten extrem nach oben gehen,
00:08:43: wo der Wendeschneidplattenbohrer dann auch von der Vorschubwerte wieder konkurrenzfähiger wird,
00:08:50: da kann ich dann wieder andere Kombinationen fahren, dass ich also die gleiche Bearbeitungszeit bekomme.
00:08:55: Da ist so mehr oder weniger die Grenze. Dann halt noch ein bisschen auch,
00:09:00: wie sieht die Anwendung an sich aus, wenn das eine glatte Oberfläche ist, um eine Bohrung herzustellen.
00:09:05: Geht es relativ gut, aber es gibt ja einfach auch diese Guss-Schmiedeteile.
00:09:09: Da hat einfach der Vollhard-Metall-Bohrer ein Handicap, wenn die mal schräg sind, die Bohrungen direkt anzubohren,
00:09:14: dann müsste ich dann vorbearbeiten, wenn die Blattenbohrer kann das zum Großteil eigentlich erledigen.
00:09:20: Jetzt gibt es verschiedene Systeme bei Zehratizid. Kannst du uns da mal mitnehmen, was für Systeme gibt es denn da?
00:09:26: Ich glaube, wir bleiben mal beim Kurzlochbohrer. Da strengt sich die Variantenvielfalt schon mal ein.
00:09:31: Zum einen wäre da den vorher genannten Cup-Trigon natürlich, den MD-Maxitril 900
00:09:37: und parallel dazu zu beiden Systemen nochmal den Cup-Pendron.
00:09:41: An den kann ich mich gut erinnern. Wir haben bei der EMO eine Maschinenvorführung gehabt.
00:09:46: Da kam der Cup-Pendron auch zum Einsatz für mich jetzt so als Laie Riesenbohrer.
00:09:51: Es ist ein großes Programm. Ein Verhältnis fängt an, bei Durchmesser 14 geht hoch bis durch Messer 96.
00:09:56: 96? Richtig, knapp unter 100. Also im Standard-Katalogbereich.
00:10:01: Wow. Wenn wir ins Sonderbereich gehen, waren wir auch schon bei 140.
00:10:04: Wirklich war? Ja, da wird es dann interessant. Also ich muss jetzt wieder Kometzeit nehmen.
00:10:10: Der größte Bohrer, den Kometier hergestellt hat, waren 360 Millimeter.
00:10:14: Also es ist schon eine Kuchenplatte. Solche Maschinen werden leider heute nicht mehr gebaut,
00:10:18: wo nur so was einsetzen könnte. Also es ist schon ein ganz schöner Otto, ne?
00:10:21: Ja. Wofür braucht man so was?
00:10:24: Wenn ich dir jetzt sage, um große Bohrungen herzustellen, ist das eine blöde Antwort.
00:10:28: Mach's mal ein bisschen bildlicher.
00:10:30: Damals waren das einfach auch Bauteile, das waren Schmiedebauteile.
00:10:33: Die Bohrungen wurden damals nicht vorgeschmiedet.
00:10:36: Das war also eine Bohrung, die dann noch bearbeitet werden musste.
00:10:39: Alternativ wäre jetzt kleinere Bohrungen herzustellen und es dann durch weitere Aufbohrerwerkzeuge
00:10:46: in mehreren Arbeitsgängen so groß zu machen. Da die Leistung von der Maschine vorhanden war,
00:10:51: wurde das einfach als ein Werkzeug gemacht. Das heißt, wurde eine Bohrung gesetzt,
00:10:56: dann noch fertig bearbeitet, also auf Passmaß. Und dann war die Sache erledigt.
00:11:00: Das waren Zeiteinsparungen von mehreren Stunden.
00:11:02: Ja klar. Jetzt hast du gerade schon MD 900, Coupé-Antron, Coup-Trigon genannt.
00:11:07: Kannst du uns kurz erklären, wie sich diese Systeme letztendlich unterscheiden
00:11:11: und für welche Anwendungsgebiete man die eigentlich üblicherweise nutzt?
00:11:15: Ja, versuche ich. Jetzt fangen wir mal an mit dem MD 900.
00:11:18: Das ist ein Produkt, das für den Allgemeinanwender gedacht ist.
00:11:24: Sehr einfach gehalten. Zwei Schneidstoffe, eine Geometrie,
00:11:28: Außenblade, Innenblade gleich.
00:11:31: Das ist vor allgemeine Anwendungen, das sich sehr viele Materialien zersparen.
00:11:37: Möglichkeiten habe ich natürlich nur über die Schnittparameter, also Drehzahlvorschub,
00:11:42: den Span-Kontrolle herbeizuführen. Aber sehr unkompliziertes Werkzeug,
00:11:47: daher bei uns auch in der Fläche sehr weit verbreitet.
00:11:52: Dann den vorangesprochenen Coup-Trigon, was ich davor noch sagen muss,
00:11:56: der MD 900, Wendeblade 4 schneidig, also auch ekonomisch interessant für den Anwender.
00:12:02: Coup-Trigon, wie das schon der Name sagt, aus einer trigonförmigen Wendeblade,
00:12:07: das heißt dreieckige Wendeblade mit Dachformen dran.
00:12:11: Ja, nur eine dreischneidige Blade, aber sehr, sehr positionstark, sehr tolerantstark.
00:12:18: Also da lassen sich sehr, sehr enge Toleranzen einhalten, auch sehr gut Oberflächen erzeugen.
00:12:24: Ist durch die Vielfalt von Schneidstoffen und Geometrien auch sehr, sehr flexibel anwendbar.
00:12:32: Ist aber jetzt kein Hochleistungsbohrwerkzeug, wo es letztendlich um die letzte Sekunde geht, geht eher Richtung Präzision.
00:12:40: So, und jetzt kommt es par d'à dazu. Der Coup-Trigon, einfach ein richtiges Arbeitstier.
00:12:46: Natürlich müssen die Randbedingungen passen, damit er seine Stärke auch ausspielen kann,
00:12:51: sprich Aufspannung, Bauteil, Maschine muss passen. Vierschneidige Wendeblade von der Bohrungspräzision, die erzeugt werden kann,
00:12:59: sehr stark abhängig von der Maschinensteifigkeit, daher auch etwas größer im Katalog toleriert, mit größeren Bohrungstoleranzen.
00:13:08: Aber das ist halt ein Arbeitstier, einfach da, wo es auf die Masse ankommt, wo ich sagen kann,
00:13:13: ich muss Zeit einsparen, es ist eine Arbeit, die vielleicht jetzt nicht sehr abwechslungsreich ist.
00:13:19: Also gehen wir mal Richtung Flanche, runde Bauteile, Löcher, die sich im Kreis angeordnet haben,
00:13:24: und die werden zu Tausenden gefertigt. In einem automatischen Prozess, da geht es einfach darum, wie schnell kann ich so ein Teil fertigen.
00:13:31: Die Toleranzen, die da gefordert sind, in der Regel auch relativ moderat, von daher passt dann so ein Coup-Trigon runter zu finden.
00:13:39: Und dann ist natürlich noch wichtig, für welche Wendelschneidplatte entscheide ich mich am Ende.
00:13:44: Was muss ich bei der Auswahl beachten?
00:13:46: Also Auswahl gibt es mal so eine Grundsatzempfehlung, Grundsatzauswahl, was auch bei uns auf dem Plakat dargestellt wird.
00:13:53: Also es gibt dann eine Grundsatzauswahl für ein Stahlbereich, was sehr großer Bereich ist.
00:13:58: Grundsatzempfehlung für ein röschfreien Bereich, für Gusswerkstoffe, für Richteisenmethale.
00:14:03: Da kann der Kunde erst mal anfangen, hat dann schon mal die Startparameter erst mal da, um einfach mal beginnen zu können.
00:14:10: Und dann gibt es natürlich nochmal die Auswahl anpassen, andere Schneistoffe, andere Beschichtungen,
00:14:16: sprich ich kann höhere Parameter fahren, kann andere Oberflächen erzeugen, andere Lebensdauer erreichen.
00:14:22: Das ist so, ich gehe mal ein bisschen Richtung Auto.
00:14:26: Es gibt das Auto, das kaufe ich im Laden nach meiner Ausstattung.
00:14:29: Es gibt halt eins von der Stange, dann gehe ich da hin und sage, so ab und zu würde ich doch gerne auf meinem Weg zur Arbeit.
00:14:35: Die eine oder andere Kurve doch noch ein bisschen schneller fahren, damit ich schneller zu Hause bin.
00:14:40: Dann mache ich ein bisschen breitere Reifen drauf.
00:14:42: Das geht dann auch so in die Richtung, ich nehme einen anderen Schneistoff, ich nehme eine andere Geometrie, damit ich da besser arbeiten kann.
00:14:48: Das sind so die Auswahlkriterien. Also auch hier sind wir wieder bei dem Thema Grau.
00:14:53: Wenn der Schneidplatten Tuning.
00:14:55: Könnte man so nähen, wäre aber eher ein Werkzeugtuning, weil die Wendeplatte kann ich nicht mehr verändern.
00:15:01: Die kann ich dann höchstens eine andere nehmen.
00:15:04: Aber ein bisschen vergleich einfach, wo geht es denn hin?
00:15:07: Einmal die Basis, wo Anwender mal beginnen kann, um zu sehen, wie reagiert das Material.
00:15:14: Ich gehe jetzt da auf Firmen, die auch immer wechselnde Bearbeitungen haben.
00:15:18: Wenn es der Firma ist, die jetzt grundsätzlich ein Material bearbeitet, haben die relativ viel Erfahrung darüber.
00:15:25: Und wissen eigentlich schon, wo es hingehen soll.
00:15:27: Jetzt waren wir gerade schon beim Tool Tuning.
00:15:29: Kannst du uns vielleicht noch ein paar spezielle Tipps und Tricks geben, um die Produktivität beim Wendeschneidplattenbohren vielleicht dann doch noch zu steigern?
00:15:36: Da muss man einfach mal auf die Anwendung an sich hören, wenn das Werkzeug arbeitet.
00:15:41: Das Werkzeug, ich bezeichne das einfach so, das redet mit einem die Anwendung.
00:15:45: Die Anwendung wird aber nicht die menschliche Sprache erlernen, sondern wir müssen einfach diese Zeichen, Signale, die es da gibt, verstehen,
00:15:53: verstehen, zu interpretieren und entsprechend auszulegen.
00:15:57: So ein Wendiplattenbohrer zum Beispiel, wenn der in der Bearbeitung ist, man hört in der Regel so ein ganz leichtes Pfeifgeräusch.
00:16:04: Kommt daher, vor angesprochener Vollartmedaillbohrer ist das symmetrische Werkzeug, also zwei Schneiden, absolut symmetrisch aufgebaut.
00:16:11: Der Wendiplattenbohrer an sich hat eine Schnittaufteilung, Innenschneide, Außenschneide.
00:16:16: Das heißt, ich muss das erstmal von vornerein konzipieren, dass die Schnittkräfte entsprechend ausbalanciert sind, dass es eine saubere Bohrung gibt.
00:16:23: Und dann kommen da einfach immer wieder Lastwechsel dazu.
00:16:27: Das heißt, ich habe eine Torsion da drin, die nicht permanent gleich ist und das sind einfach das leugende Pfeifgeräusch.
00:16:33: Wenn das da ist, kann ich so einmal sagen, die Späne kommen perfekt aus der Bohrung raus, die stören nicht bei der Bearbeitung.
00:16:39: Sollte das Geräusch irgendwann mal weggehen, kann man davon ausgehen, wir haben Spänestaus, es gibt Abdrehungen.
00:16:45: Abdrehung heißt, die Bohrung wird zu klein in der Regel.
00:16:48: Das heißt, wenn ich aus der Bohrung rausfahre, hat auch meine Wendiplatin nochmal Kontakt.
00:16:52: Das geht dann auf meine Standzeit mit ein.
00:16:54: Es kommt ein bisschen ein Spezieller rein.
00:16:57: Woher haben wir über ganz normale gerade Ausbohrung geredet?
00:17:00: Es gibt natürlich Bearbeitungen.
00:17:01: Da habe ich mal eine Schnittunterbrechung drin.
00:17:03: Da habe ich ein Werkzeug verlängern müssen.
00:17:05: Ich habe nicht mehr die optimalen Verhältnisse.
00:17:07: Das heißt, mein vielleicht sehr verschleißfester Schneidstoff ist dann umgeeignet.
00:17:12: Ich brauche etwas Zähres, das vielleicht nicht ganz so lange hält, aber dafür kontinuierlich, prozessicher hält.
00:17:17: Das sind solche Dinge.
00:17:19: Da muss ich einfach schauen, wie sieht auch meine Schneide aus.
00:17:22: Was passiert da in den ganzen Zersparenvorgang?
00:17:24: Sehr, sehr interessantes Thema.
00:17:27: Ich finde das toll.
00:17:29: Ein Griff ab und zu mal in die Späne, das hilft auf jeden Fall.
00:17:32: Auch dort kann man sehr viele Hinweise finden, was da gerade passiert.
00:17:36: Die richtigen Späne identifizieren.
00:17:38: Was kann ich aus dem Span ableiten?
00:17:41: Sollte einer Schneide ein kleiner Ausbruch drin sein?
00:17:44: ganz leicht beschädigt ist, sehe ich solche Abbildungen natürlich auf der sparen Fläche,
00:17:49: wo mein Span abläuft. Es gibt extrem viele Parameter. Und vieles ist auch analog tatsächlich,
00:17:55: wenn ich das so höre. Also, wenn das alles wunderbar zu digitalisieren wäre, hätte mit
00:18:01: Sicherheit schon irgendein Rieserbuch drüber geschrieben. Wir würden nicht hier sitzen,
00:18:05: weil ich dann keine Arbeit mehr hätte. Beruht sehr viel auf Erfahrung. Es gibt,
00:18:10: ich sage mal, 15% ist das fachtheoretische Wissen. Der Rest ist einfach, wie wend ich
00:18:18: meine Parameter denn an? Wie interpretiere ich Ergebnisse? Was kann ich aus meinen Ergebnisse
00:18:23: ableiten? Das sind Dinge, da kommt sehr viel Erfahrung. Ein kleines Beispiel, der Kollege,
00:18:30: der war in Mexiko, hat eine Bearbeitung gehabt, gesagt, ich bekomme 90 Teile hin,
00:18:36: aber ich würde dem Kunde gerne 100 Teile geben. Hast du noch eine Idee, was können wir denn machen?
00:18:40: Ich habe zu ihm gesagt, du pass auf. Ich würde sagen, wir gehen da mit der Drehzahl ein bisschen
00:18:44: runter, da mit dem Frosch über ganz klein ein bisschen hoch, dann müsste man in die Richtung
00:18:47: kommen. Das hat dann halber Tage dauern, sagt noch, Punktlern und genau 100 Teile.
00:18:52: Herr Fahnswert. Ja, geführt aber ein bisschen Glück dazu, bei dem vorher sagen, weil wie gesagt,
00:18:56: diese Glaskugel auch bei mir schon seit Jahrzehnten in Reparatur. Ja. Ja, und dann in der Bearbeitung
00:19:03: spielt auch immer Kühlschmierstoff wahrscheinlich eine große Rolle, oder? Das spielt eine große Rolle.
00:19:07: Einmal natürlich zur Kühlung von meiner Schneide, sprich die Temperatur von der Zerspannung zu senken.
00:19:14: Man muss davon ausgehen, wenn ich jetzt noch eine Kühlung bearbeiten würde, wäre ich irgendwo
00:19:19: bei Zerspanntemperaturen, irgendwo bei 900 bis 1100 Grad. Die Temperatur ist der größte Feind
00:19:26: meiner Schneide. Also das heißt, da entsteht natürlich der Verschleiß. Durch die Kühlung
00:19:32: reduziere ich natürlich die Wärme, habe aber natürlich auch ein Späneabtransport unterstützt,
00:19:37: durch den Kühlmittelfluss, wo ich dann damit nehmen kann. Das Kühlmittel kann aber auch
00:19:43: schädlich sein, wenn es falsch angewendet wird. Also wir gehen hier immer von Flutkühlung aus,
00:19:48: so viel wie möglich. Wenn nicht genügend Kühlung da ist oder auch nur Stoßweise erhitzt sich meine
00:19:55: Schneide, dann kommt wieder kaltes Wasser drauf, vielleicht bekannt schon mal gesehen, ich habe
00:20:00: einen Keramikteil und das erhitze ich und dann leere ich Wasser drüber, dann habe ich einen Scherbenhaufen.
00:20:05: Das sind dann so die Mikroausbrüche, die bei meiner Schneide zur Spannungsrissen führen. Das gibt
00:20:11: dann halt unkontrollierte Standzeiten. Da ist es dann eher wieder schädlich. Und dann gibt es natürlich
00:20:17: mit dem Kühlschmierstoff, gehen wir doch mal voll weiter. Natürlich auch noch die Minimalmengenschmierung,
00:20:22: aber da jetzt zu erklären, das glaube ich, geht dann doch jetzt noch mal zu weit.
00:20:26: Da machen wir eine separate Episode. Ja vielleicht. Okay, also Verschleiß. Apropos Verschleiß,
00:20:33: wie erkenne ich dann letztendlich den Verschleiß an den Wendeschneidplatten? Während eines solchen
00:20:38: Bohrvorgangs ist das dann auch alles nur Erfahrung oder gibt es da Indikatoren? Natürlich spielt
00:20:42: auch da wieder sehr viel die Erfahrung rein. Heute Maschinen, also NC-Maschinen gehe ich jetzt
00:20:48: mal davon aus, also nicht mehr die klassischen manuellen Maschinen, die man früher dann hatte,
00:20:51: ohne Digitale Anzeige, ohne was. Die der Regel ist da irgendwo eine Leistungsanzeige, man sieht
00:20:57: vielleicht sogar einen Drehmoment. Wenn ich einen Werkzeug neu einsetze sehe, ich habe jetzt zum
00:21:02: Beispiel 25 Prozent von meiner maximalen Maschinenleistung, während dem Bohrvorgang schwankt das
00:21:09: auch nicht hin und her, das bleibt gleichmäßig stabil. Alles gut, kann ich für mich jetzt mal
00:21:14: merken als Nullpunkt, also so praktisch eine Basislinie. Das ist, ich sage es mal, die manuelle
00:21:19: Methode, während Bohrvorgang wird das irgendwann ansteigen und irgendwann werde ich einfach mal
00:21:25: stoppen müssen, nur die Schneide anschauen, wie sieht denn die jetzt aus? Was habe ich denn für
00:21:29: ein Verschleiß? Ja gut, kann man noch weiter bearbeiten oder kann man nicht mehr weiter
00:21:34: bearbeiten? Da muss man sich dann rantaschen und dann hat man irgendwann mal eine Anzahl Bohrungen,
00:21:39: die man gefördigt hat, dann wird man mit Sicherheit noch eine Materialschwankung ein bisschen
00:21:43: mit einrechnen, so ein bisschen Daumen wert und irgendwo dann sagen, so ich kann jetzt so
00:21:48: unsere Bohrungen fertigen. Okay, und wenn die eine Seite der Wenderschneidplatte dann verschlissen
00:21:52: ist, dann kann ich die einfach umdrehen auf die andere Seite? Dann habe ich je nachdem, wie die
00:21:56: Wendeplatte aussieht, wie viel Schneidkanten die hat, drehe ich die, vornehmlich und empfehlenswerter
00:22:02: Weise immer im gleichen Wendeplatten-Sitz, also jetzt in keinen anderen Sitz einbauen, dann kann
00:22:07: ich das tatsächlich so kontrollieren. Ein anderer Weg natürlich nochmal zur Kontrolle wäre so eine
00:22:12: Sache, wie ein Toolscope, eine digitale Überwachung, da bin ich natürlich sehr, sehr flexibel, da kann
00:22:18: ich natürlich schon nochmal 15, 20 Prozent Standzeit aus dem einen Schneiden rausholen, aber das
00:22:25: sind dann schon Dinge, da sind zusätzliche Investitionen nötig, aber für jeden Anwender funktioniert es,
00:22:31: wie das früher auch schon empirisches Ermitteln, Späne anschauen, die sehen die aus und wenn man
00:22:37: einmal schblickende Spänewanne wirft, in der Regel am Anfang sind die Späne ja silberfarben,
00:22:42: wenn die sich dann mal Richtung bräunlich verfarben, merke ich schon, ja, mein Temperatur-Spektrum
00:22:50: ist vorne angestiegen, das heißt mein Kühlmittel bringt es nicht mehr ganz so weit nach unten,
00:22:55: dann sehe ich auch da, ich komme an die Verschleißgrenze hin, dann soll ich doch mal wechseln.
00:23:00: Okay oder wie gerade schon gesagt die Wendeschneidplatte dann umdrehen und das führt uns auch zu
00:23:06: unserer nächsten Rubrik und das ist die Schätzfrage. Ganz genau unsere beliebte Rubrik,
00:23:15: die Schätzfrage, wir haben etwas vorbereitet und das bezieht sich natürlich auf die Wendeschneidplatte
00:23:20: und das umdrehen. Während so eine Wendeschneidplatte also in der Regel nur einmal gewendet werden
00:23:25: kann, sieht das nachts beim Menschen etwas anders aus, mein lieber Achsel, ich möchte
00:23:30: von dir wissen, wie oft drehen und wenden sich Menschen im Schlaf, im Schnitt. Also ich würde
00:23:36: von mir behaupten, ich schlafe auf dem Rücken ein und so war ich auch wieder auf, wenn man das
00:23:40: filmen würde, sähe das bestimmt anders aus. Ich würde mal sagen, so fünf, sechshundert mal.
00:23:45: Ich denke jetzt mal, ich liegt da wahrscheinlich absolut daneben, aber man weiß es ja nicht,
00:23:56: was man da so lange tut. Ich müsste jetzt mal Taschenrechner rausholen, um das durch die Stunden
00:24:00: und Minuten zu teilen, aber eigentlich würde es dich glaube ich dann in einer Tour wenden.
00:24:04: Ich weiß es nicht, ich habe keine, schätzen bin ich total...
00:24:08: Achsel schläft im Rollen. Warum nicht? Nein, ich darf das auflösen, ich hätte ja auch
00:24:16: absolut gar keine Ahnung gehabt, ich hätte jetzt auch vielleicht gesagt so 20 oder 25
00:24:19: Mal. Wir lösen das direkt auf, es ist tatsächlich so, die meisten Menschen bewegen und drehen
00:24:24: sich in der Nacht zwischen 30 und 80 Mal, jetzt warst du ja gar nicht so weit weg. Ja, gut,
00:24:29: das ist die Woche kontingent. Ja, genau, auf die Woche passt das wieder vor allem in den
00:24:33: flachen Schlafphasen, seltener aber im Tiefschlaf. Dieses ständige Drehen und Wenden kann dazu führen,
00:24:39: dass man müde und unausgeruht aufwacht, also nach Möglichkeit nicht so viel wenden und drehen.
00:24:45: Aber das haben wir ja nicht unter Kontrolle. Lass uns nochmal aufs Thema zurückgehen. Was
00:24:49: würdest du denn sagen, müssen Anwender darauf achten, dass die Wendeschneidplatten richtig
00:24:52: gewendet sind? Oder was sind so die häufigsten Fehler, die man überhaupt machen kann mit den
00:24:58: Wendeschneidplatten? Was würdest du sagen? Also, um eine Wende, schon eine Wendeplatte
00:25:02: wenden, dann gehört natürlich die Reinigung von Plattensitz, zwangsläufig dazu auch die
00:25:07: Wendeplatte. Darf man gerne reinigen, das trägt zum richtigen perfekten Sitznachträglich wieder bei
00:25:14: Druckluft wird heute nicht mehr gern gesehen, geht aber meistens nicht ganz einfach. Das ist
00:25:22: halt das Mittel der Wahl, das ich halt eigentlich direkt an der Maschine habe. Beim Wenden von
00:25:27: der Wendeplatte, da gehört auch die Glemschraube mit dazu, die ist ein Verschleißteil, der Schraubenkopf,
00:25:33: der die Wendeplatte bis zum gewissen Punkt in den Sitz sieht, die nutzt sich natürlich auch ab.
00:25:39: Von daher sollte man die auch von Zeit zu Zeit wechseln. Wir sagen in der Regel, so eine Schachtel
00:25:48: Wendeplatte, dann könnte man schon eine Schraube auch mal wechseln. Natürlich kostet die Geld,
00:25:54: aber ein zerstörtes Werkzeug oder vielleicht ein Werkzeug, das dann unwiederbringlich
00:25:59: bis sich mit dem Bauteil vorheiratet hat, also sprich eingeschweißt ist, ist halt erheblich teurer
00:26:05: als so eine Schraube von der Wendeplatte. Gibt es denn da auch manchmal so Kundenanforderungen,
00:26:09: die dir so richtig Kopfzerbrechen bereitet haben? Ja, kommt auf jeden Fall vor, wenn man einfach
00:26:15: sieht, sind gewisse Bedienungen da beim Kunden, also maschinenparkseidig. Auch ja, es spielt natürlich
00:26:22: auch dabei, was habe ich für Personal da? Was sind das für Leute? Sind die eher dann da dafür,
00:26:28: dass ich einschälen kann oder muss das relativ unkompliziert sein? Es sind sehr viele Dinge,
00:26:34: manchmal, die man dann unter einen Hut bringen soll. Also da kommen natürlich schon Dinge zusammen.
00:26:38: Man möchte zum Beispiel eine große Bohrung fertigen, also mit einem Werkzeug. Die Leistung von der
00:26:44: Maschine reicht halt nur für 50 Prozent vom Durchmesser. Da hilft es dann auch nichts,
00:26:49: dass ich das haben möchte. Es wird einfach dann nichts. Man kann ja schlecht sagen,
00:26:54: Jungen, du hast keine Ahnung. Man sollte es dann halt schon auf den diplomatischen Weg erklären,
00:27:00: dass dadurch ein paar Parameter noch angepasst werden müssten. Da gibt es ein Beispiel, das ich
00:27:05: jetzt vielleicht auch mal bekannt geben möchte. Wir haben eine Anwendung gehabt. Es sind Walzen,
00:27:10: die nachher exzentrisch gedreht werden, für Gesteinsbrecher. Da kommen Gewinde im 24,
00:27:16: 25-sternseilig eingebracht. Material ist ein hochmanganhaltiger Stahl, der die Eigenheit hat.
00:27:22: Wenn man das vorbearbeitet, speziell dann ohne Kühlung, was beim Drehen oftmals passiert,
00:27:28: das Material sich verfestigt bei jedem Spanen, der da drüber geht. Das heißt, ich habe eine
00:27:32: verfestigte Randschicht, die in dem Bereich dann schon geht von gehörterter Material. Die Dicke
00:27:39: von der Randschicht kann man einfach nur mal versuchen, wie dick die ist. Also berechnen lässt
00:27:45: sie es nicht. In diesem angesprochen Fall war das so eine Randschicht. Die geht von 6 bis 8
00:27:50: Millimeter, die aber nicht gleichmäßig reingegangen ist. Statt der Kundin danach die Kernlochborung
00:27:55: für den Gewinde im 24 gesetzt, kam dann auf eine Standzeit von 6 Borungen bei Pro Bauteil 24.
00:28:02: Es ist natürlich eine sehr uneffektive Art und Weise, wie das Ganze bearbeitet wird. Wir wurden
00:28:08: gefragt, ob wir hier eine Abhilfe schaffen könnten. Und habt ihr eine Lösung dafür gefunden
00:28:13: letztendlich? Ja, es gab eine Lösung, allerdings nicht, indem man einfach ein Bohrwerkzeug
00:28:19: gegen anderes Bohrwerkzeug und andere schneiden austauscht, sondern einfach den Prozess mal
00:28:25: analysieren, was passiert, wo sind die Schwierigkeiten und haben letztendlich einen Prozess im Kunden
00:28:30: die angeboten und auch realisiert, dass wir oben die Randschicht erst mal durch Fräsbearbeitung
00:28:36: entfernen und nachfolgen dann wieder immer homogenen Material mit dem Wendeblattenbohrer
00:28:41: arbeiten und hatten natürlich Gott sei Dank ein Rieser folgt, Faktor 10 höher, also sprich
00:28:47: von 6 Bohrungen Lebenszeit pro Schneigkwande auf 60 Bohrungen hoch. Grund dafür ist es einfach,
00:28:54: ich kann mit dem Wendeblattenbohrer schon auch hochfestere Materialien bohren, muss halt
00:28:59: meine Schnittparameter anpassen, das heißt langsam mit Rätzahl, auch kleinere Fruschübe.
00:29:03: Schwierig wird es dann, wenn ich so einen Übergang habe von einem harten Material in
00:29:08: Weiches Material, theoretisch wenn das eine lineale, gezogene Linie wäre, könnte ich
00:29:13: ja die Parameter jetzt da ändern, da das aber so ein schleichtender Übergang ist, müsste
00:29:18: ich jetzt in jedem Sehntel praktisch irgendwas verändern, das funktioniert nicht und wenn
00:29:23: ich die gleiche Parameter weiter hinten benutze, dann ist das kein Schneiden mehr, dann wird
00:29:27: es eher ein Gequetsche, ein Material verdrehen, kein Schneiden und hier sind wir den Wegegang,
00:29:34: das wir gesagt haben, wir nehmen Fräser, der geeignet ist für die Zerspannung von
00:29:38: gehärtneter Material, der kann auch mal weiches Material zerspannen, weil er nicht den permanenten
00:29:44: Kontakt von der Schneide zum Material hat, sondern immer wieder ins Reihe fährt und
00:29:49: haben dann gesagt, wir machen den oberen 8 mm weg, das haben wir ermittelt, da werden wir
00:29:53: auf jeden Fall wieder weich und homogen und gleichmäßig und haben dann praktisch die
00:29:58: optimierten Parameter vom Wendeblattenbohrer eingesetzt, hat noch den schönen Nebeneffekt,
00:30:03: der Gewindebohrer hält jetzt auch länger, da er nicht mehr erst oben durchs Gehärtete
00:30:07: durch muss, dort haben wir ein bisschen größer bearbeitet, kundisch zufrieden.
00:30:11: Klingt so, Standzeiterhöhung von 6 auf 60 Bohrungen, da spart man sicherlich schon so
00:30:16: ein bisschen Zeit und Geld?
00:30:18: Ja, auf jeden Fall, sind aber natürlich auch Ausnahmenfaktoren besser zu werden, klar,
00:30:23: so eine Standzeiterhöhung 15%, das ist dann schon eine Herausforderung, je nachdem was
00:30:28: wir haben, aber hier war es einfach so, es ging nicht nur um Schnittparameter und Schneidstoff,
00:30:33: sondern auch um Bearbeitungsstrategie.
00:30:35: Würdest du denn sagen, dass solche Optimierungen eher selten sind oder kann man grundsätzlich
00:30:40: aus den meisten Bohrprozessen dann noch Verbesserungen rausholen?
00:30:43: Also eigentlich ist immer ein bisschen Luft nach oben, oder?
00:30:46: Also ich würde es nicht sagen, die meisten Bohrprozesse, aber es gibt sehr, sehr viele
00:30:50: Bearbeitungen, die werden einfach so gemacht, wie sie jetzt gemacht werden, die sind einfach
00:30:55: aus einer Historie, aus einer Erfahrung so gewachsen, das ist ja immer das so, jeder von
00:31:00: uns macht irgendwie was und das macht es so, weil es immer schön so macht, jetzt kommt
00:31:04: einfach der Nachbarn sagt, schau doch mal einfach durch eine andere Tür ins Haus und
00:31:09: dann kommt vielleicht auch mal eine Idee her.
00:31:11: Also ich habe sehr oft Erfolge verbrühen können und die Firmen mal weiterbringen,
00:31:16: wenn wir einfach mal gesagt haben, wenn das Blatt mal wendet, dann schau das einfach von
00:31:19: der anderen Seite an, also sprich mit anderen Augen und einfach mal analysiert, was passiert
00:31:24: denn da gerade? Das 1 zu 1 ausgetauscht, das ist eine einfache Geschichte, da gibt es
00:31:30: genügend, die das einfach so machen können, das ist auch eine gängliche Praxis, was auch
00:31:35: oftmals Kunden fordern, ich habe jetzt ein Werkzeug von Hersteller ABC, ja ich brauche
00:31:41: hier was Besseres, ja ich mache aber schon das und das und ich bekomme die und die Ergebnisse,
00:31:45: aber ich möchte noch besser werden.
00:31:47: Erst mal der Wunsch da, am Telefon sehr schwierig, wenn ich dann eine Möglichkeit habe, dass
00:31:52: ich nochmal mal sage, was macht ihr denn überhaupt, was ist denn die Problematik, einfach die
00:31:56: Problematik erkennen, dann kann ich auch entsprechend ansetzen.
00:31:59: Lass uns noch vielleicht mit Blick auf die Uhr zum Ende des Gesprächs kommen, aber ich
00:32:04: habe noch eine Frage. Mit Blick in die Zukunft, wie sieht denn die Entwicklungen von neuen
00:32:09: WSP Boranbauch aus? Gibt es etwas, was du uns schon verraten kannst aus der Forschung,
00:32:15: habt ihr was in der Schublade?
00:32:16: Es läuft was, ja aber momentan ist es noch nicht spruchreif.
00:32:20: So gar nicht spruchreif?
00:32:22: Ja, das müssen wir einfach noch mal so stehen lassen. Es ist eine Entwicklungsgeschichte
00:32:28: und Entwicklung heißt Fortschritt und auch mal Rückschritt. Also ich möchte da jetzt
00:32:33: nicht mal weggreifen und vielleicht irgendwelche Erwartungen entwecken. Es ist was am Werden,
00:32:40: aber das muss noch ein bisschen warten bis man da mal die ersten Themen sagen kann.
00:32:44: Wir machen es einfach so, wenn wir dürfen, würden wir dich mal zu einem spontanen Anrufe
00:32:47: einladen. Das ist so eine Rubrik bei uns im Podcast und wenn du dann schon was sagen kannst,
00:32:51: dann kannst du uns vielleicht ein bisschen was verraten. Sollen wir das so machen?
00:32:54: Ja, können wir das so machen. Also ich verspreche aber nichts.
00:32:58: Du meldest dich bei uns, wenn du News hast, die du dann auch öffentlich machen darfst.
00:33:02: Und zu guter Letzt, wir hatten es ja eben schon kurz angesprochen. Ein Hard and Heavy
00:33:06: Fan, das passt natürlich gut zum Podcast. Eben schon kurz Halloween gewünscht oder
00:33:11: vielmehr besprochen und auf die Playlist gepackt. Aber jetzt dein Wunsch für unsere
00:33:16: Zeratizid Innovation Playlist. Welchen Song möchtest du draufpacken? Keine falsche Bescheidenheit.
00:33:21: Da sind Metal Songs drauf, Schlager, Hip Hop. Alles ist dabei. Bitte.
00:33:26: Schrenzspontan, Master of Puppets Metallica. Großartiger Song und nochmal ein Riesenhype
00:33:32: gewesen. Schaust du Serien auf Netflix? Stranger Things? Da kam der Song nochmal vor. Tatsächlich.
00:33:39: Und auch plötzlich haben dann die jungen Leute den Song nochmal für sich entdeckt und der
00:33:43: ist dann nochmal so richtig durchgechartet. Also Master of Puppets Riesending und ich
00:33:46: glaube Metallica kommen ohne den Song auch gar nicht wirklich aus. Wenn Lars Ulrich den
00:33:50: noch auf dem Schlagzeug spielen könnte, aber das werden wir in einem anderen Podcast gerne
00:33:54: besprechen. Danke für diesen wunderbaren Song. Packen wir natürlich direkt drauf. Danke
00:33:59: für deinen Besuch. Das hat großen Spaß gemacht, Axel. Ja, mir auch. War mal eine neue Erfahrung.
00:34:05: Ich glaube, du solltest öfter zu uns kommen. Norbert nickt. Ich würde mich freuen. Danke
00:34:08: für den Besuch. Bleib gesund und bis zum nächsten Mal. Tschüss. Tschüss.
00:34:13: Das war's auch schon wieder für unsere heutige Episode vom "Zeratizid Innovation Podcast".
00:34:19: Dankeschön nochmal an Axel Giel für die ganzen spannenden Insights und das wirklich sehr launige
00:34:25: Gespräch. Sollte euch unser Podcast auch Spaß machen, lasst uns gerne eine positive Bewertung
00:34:31: auf den gängigen Streaming-Portalen da. Empfehlt unseren Podcast, abonniert ihn. Wir würden uns
00:34:36: darüber freuen. Solltet ihr noch Ideen und Anregungen haben oder Themen, die wir auf jeden Fall
00:34:42: mal besprechen sollten, schreibt uns gerne eine E-Mail an teamcuttingtools@zeratizid.com. Und alle
00:34:50: relevanten Informationen und Links zum heutigen Podcast findet ihr selbstverständlich in den
00:34:56: Shownotes. Ich freue mich auf die nächste Folge. Ich hoffe, ihr seid wieder mit dabei. Bis dahin.
00:35:01: Dankeschön fürs Zuhören. Bleibt gesund. Tschüss und bye bye.
00:35:04: [Musik]