Ceratizit Innovation Podcast

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Transkript

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum Zeratizid Innovation Podcast. Schön, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid.

00:00:15: Unser Thema heute? Harte Tobak Boren in Mangarnstahl. Ja, in dieser Episode beschäftigen wir uns mit dem umfangreichen Thema

00:00:25: Wendeschneidplattenboren und wollen uns mal verschiedene Systeme und deren Einsatzgebiete genauer ansehen.

00:00:33: Außerdem sprechen wir über ein interessanten Anwendungsfall, die Bearbeitung von Randschicht gehärtetem Mangarnstahl.

00:00:41: Mangarnstahl ist bekannt für seine hohe Schlagzehigkeit und Abriebsfestigkeit im kalt verfestigten Zustand und dementsprechend sehr schwierig zu bearbeiten.

00:00:52: Und Zeratizid Application Manager Heavy Duty Drilling Axel Giel erklärt, wie sich Kernlochborungen prozesslicher in diesem Material einbringen lassen und höhere Werkzeugstandzeiten erreicht werden können.

00:01:07: Ich freue mich aufs Gespräch und euch viel Spaß beim Zuhören.

00:01:12: Hallo Axel, schön, dass du dir heute die Zeit für unseren Podcast genommen hast. Wo kommst du gerade her? Aus?

00:01:20: Hallo, zuerst. Ich komme jetzt direkt aus Basicheim hier bei Kempten.

00:01:24: Wie weit ist das?

00:01:25: Sind so ungefähr 180 Kilometer.

00:01:27: 180? Ich komme heute aus Reute, das waren glaube ich nur 50. Wie lange bist du gefahren?

00:01:32: Das lief heute Morgen ganz gut. Wir sind so zweieinhalb Stunden unterwegs gewesen.

00:01:35: Und lass mich raten, während der Fahrt hörst du hauptsächlich Podcast?

00:01:39: Nein.

00:01:40: Tatsächlich nicht?

00:01:41: Nein, Radio-Bob.

00:01:43: Du bist ein großer Musikfan entnehm ich?

00:01:46: Musikfan, ja, was denn so land auf land an, als Musikfan betrachtet wird. Ich höre nur mal gern Hard & Heavy.

00:01:52: Alles was Hard & Heavy ist, ist gut.

00:01:54: Okay, dann hast du wahrscheinlich auch für später am Ende des Podcasts einen Wunsch für unsere Spotify Innovation Play.

00:02:01: Ja, denke ich schon, dass ich da was finde.

00:02:02: Okay, alles klar. Hast du denn im Vorfeld vielleicht schon mal in unseren Innovation Podcast reingehört, damit du weißt, was auf dich zukommt?

00:02:08: Also ich habe das schon mal reingehört, aber ich muss zu meiner Schande die Ofentrage stellen.

00:02:12: Ich habe keinen Kompet angehört, weil es immer irgendwo während des Festbordern passiert ist, dann kam wieder was dazwischen.

00:02:18: Wieso?

00:02:19: Hast dann mal mit einem Kollegen geredet, der schon mal was gemacht hat.

00:02:22: Ich lass mich einfach überraschen, was da heute raus wird.

00:02:24: Ich denke, das ist auch die beste Herangehensweise.

00:02:26: Und damit starten wir auch direkt mit unserer ersten Rubrik.

00:02:29: Und das ist...

00:02:30: Der Blickwinkel.

00:02:33: Ganz genau der Blickwinkel.

00:02:36: Ich lese dir Sätze vor und du darfst die gerne ergänzen nach Gusto und vielleicht noch mit einer kurzen Erklärung.

00:02:42: Erster Satz für dich.

00:02:44: Ein wirklich beeindruckendes Erlebnis bei meiner Arbeit war...

00:02:48: Wenn ich da denke, ich habe meine Anfangszeit zurück.

00:02:51: Das war einfach mal aus ganz normalen Fertigungen rein in Großbauteilebearbeitung,

00:02:56: wo dann einfach Maschinen dastehen, die so groß wie Einfamilienhäuser sind.

00:03:00: Aber die Geschichte da drum, das war die Nuklearttechnik.

00:03:03: Wie groß ist denn der Aufwand?

00:03:05: Und wie sicher sind danach die Bauteile?

00:03:07: Was wird alles geprüft? Was wird gemacht? Was wird ermittelt?

00:03:10: Wie viel Aufwand wird getrieben bis wir dann irgendwann mal dahin kommen, Spanen zu machen?

00:03:14: Was stehen dafür Werte einfach da?

00:03:17: Das war schon beeindruckend.

00:03:19: Aber das andere, was auch beeindruckend ist, einfach mit Menschen zu arbeiten,

00:03:23: mit verschiedenen Mentalitäten zu kennenlernen.

00:03:26: Im Ausland läuft es anders, auch die Mentalität von verschiedenen Branchen.

00:03:30: Also ob jemand in der Automobilindustrie arbeitet, hat eine andere Branche,

00:03:33: als der ist irgendwo in der Zulieferindustrie oder der ist schon eine Großteileverdigung.

00:03:38: Das sind alles andere Charaktere da davon zu lernen.

00:03:41: Macht einfach Spaß. Das sind beeindruckende Dinge, die man da einfach erfährt, auch fürs Leben.

00:03:46: Klingt nach einem guten Gesamtpaket.

00:03:48: Also ich möchte nichts anderes machen.

00:03:50: Achsel, wenn es ein Lied über dich geben würde, dann hätte es folgenden Titel.

00:03:57: Boah, schwierig. Extrem schwierig, unikat und dann noch ein Lied finden.

00:04:02: Perfect Gentleman von Halloween wäre so eine Geschichte.

00:04:05: Da sind wir wieder im Metal-Bereich.

00:04:07: Ja eben, das begleitet mich eigentlich schon das ganze Leben.

00:04:10: Okay, finde ich super Perfect Gentleman Halloween.

00:04:13: Natürlich nicht immer, manchmal muss man auch mal unperfekt sein.

00:04:16: Also nicht ganz perfekt, gehört dazu.

00:04:18: Norbert, wir machen jetzt mal eine Ausnahme, den Song packen wir auch mal direkt auf die Liste,

00:04:21: damit die Leute auch wissen, wer überhaupt Halloween ist,

00:04:23: die in 80er an Metal gehört haben, kennen sich da wahrscheinlich aus.

00:04:26: Wenn ich ein WSP-Bohrer wäre, dann wäre ich ein...

00:04:30: Du wärst mit sicher einen Cup Trigon.

00:04:32: Na doch nicht ich, du. Also ich.

00:04:35: Natürlich.

00:04:36: Ich wär trotzdem auch ein Cup Trigon.

00:04:38: Ja?

00:04:39: Flexibel, anpassbar, ja genau, perfekt mit Sicherheit nicht.

00:04:44: Aber das wär so meine Geschichte.

00:04:46: Wo ich dahintend hier entwürde.

00:04:48: Also allrounder.

00:04:49: Ja.

00:04:50: Okay.

00:04:51: Diese Innovation hat mich wirklich begeistert.

00:04:54: Da geh ich jetzt einfach in die Kometfirmen Geschichte zurück,

00:04:59: wo ich dann sozusagen auch herkomme.

00:05:01: Das ist diese simple Geschichte Erfindung vom ABS.

00:05:05: Das hat begonnen sozusagen, da war ich noch in der Lehrzeit,

00:05:07: in der Ausbildung, da war das gerade kurz vorher erfunden worden.

00:05:10: Wie simple das Ganze funktioniert, wie einfach und seit über 40 Jahren

00:05:15: eigentlich auf dem Markt finde ich eigentlich genial.

00:05:19: Nichts hoch kompliziertes, einfach simple geht.

00:05:22: Wird heute noch eingesetzt und heute noch funktional?

00:05:25: Eins der wenigen Modulasysthemen, die,

00:05:28: das sag ich mal, diesen Boom von Mitte der 80er bis Mitte der 90er

00:05:32: Jahre überlebt hat am Markt.

00:05:34: Das gab da ja von sehr vielen Herstellern die verschiedensten Modulasysthemen

00:05:38: mehr oder weniger erfolgreich, aber so durchgängig.

00:05:42: Vielleicht liegt es da zusammen, wie denn die Lizenzpolitik von Komet selbst war.

00:05:47: Und man hat Lizenzen vergeben, das war relativ einfach zu bekommen.

00:05:51: Es gab dann nicht nur die Werkzeugschnittstelle,

00:05:54: sondern es gab auch Maschinetrennstellen,

00:05:56: es gab Spindelhersteller haben das verwendet, Vorrichtungsbauer haben das verwendet.

00:06:01: War auch so ein bisschen der Vorläufer von den ganzen heutigen Nullpunktspannsystemen,

00:06:06: ein Anstoß dazu.

00:06:08: Das sind viele Dinge nachher draußen standen, wo man eigentlich,

00:06:11: vielleicht nur zu fünf oder zehn Prozent ableiten kann,

00:06:14: aber ich kenne das einfach aus der Zeit, wo ich bei Komet noch in der Fertigung war,

00:06:18: was da im Sonderbereich hergestellt wurden und für wen.

00:06:22: Das war auch so der Punkt, wo ich dann dazu getriebe habe.

00:06:26: Ich möchte es mal sehen, wo das eingesetzt wird.

00:06:28: Ja klar.

00:06:29: Also manche Erfindungen sind einfach direkt gut und überstehen dann auch die Zeit.

00:06:33: Ich sag nur, Leo Fender, 1950, E-Gitarre erfunden.

00:06:37: Noch heute gibt es nichts Besseres.

00:06:39: Dann sage ich erstmal Dankeschön für diesen sehr illustren ersten privaten Überblick.

00:06:43: Jetzt haben wir dich ja schon ein bisschen kennengelernt.

00:06:45: Vielleicht erklärst du uns mal, was sind deine typischen Aufgaben,

00:06:49: also als Application Manager Heavy Duty Drilling bei CERATICID.

00:06:53: Was machst du den ganzen Tag so?

00:06:55: Ja, ich bin Teil der Vertrieb unterstützt, mit Rad und Tat zur Seite steht.

00:06:59: Also technische Beratung, technische Beratung und Unterstützung natürlich auch von den Anwendungstechnikern,

00:07:05: die da sind, auch von den Vertriebskollegen, mit auch ein Datenbank,

00:07:09: weil ich das mache ich ja schon über 25 Jahre, wenn es dann mal ein bisschen kniffliger wird,

00:07:14: wenn es nicht mehr so das Klassische ist, wo ich aus dem Katalog das Großteil ablesen kann,

00:07:19: wo dann einfach noch Erfahrung gefragt ist, diese ein bisschen zu verteilen,

00:07:23: kürzlich erst eine Sache gemacht mit hochnigelhaltiger Material bearbeitet,

00:07:27: dann auch bei uns bei eigenem Moderplanze Material, das ich noch nicht kannte,

00:07:32: jetzt die ersten Kontakte einfach alles rund um die Zerspannung,

00:07:36: speziell natürlich die Bohrungsbearbeitung, da komme ich her, da kenne ich mich aus,

00:07:40: da weiß ich, was ich zu tun habe, wo ich was tun kann.

00:07:43: Ja, es sind dann auch Dinge, neue Lösungswege anzugehen, neue Lösungswege zu finden,

00:07:49: gewisse Lösungswege aus einem Bereich, teilweise kopieren in den anderen Bereich,

00:07:54: um da wieder ein Stück vorwärts zu kommen, das ist so, ja, das, was ich so tagtäglich mache.

00:07:59: Und du beschäftigt dich auch viel mit Wendeschneidplattenbohren,

00:08:04: wann macht es denn aus deiner Perspektive Sinn, anstatt von einem Vollhard-Metall-Bohrer,

00:08:09: von einem VM-Bohrer, zum Wendeschneidplattenbohrer zu greifen?

00:08:12: Also es gibt hier keine feste Linie, wo man jetzt sagen kann, da ist es so,

00:08:17: und ab da ist es so, also diese schwarz und weiß denken, das funktioniert,

00:08:21: noch Zerspannung nicht, das haben da eher so million shades of grey, aber kein schwarz und weiß.

00:08:27: Vollhard-Metall-Bohrer, Wendeschneidplattenbohrer, einmal ist eine Philosophiegeschichte,

00:08:31: aber so grundsätzlich ist ein Bereich da, der fängt an bei ungefähr so 16 Millimeter bis 20 Millimeter,

00:08:37: wo schon der Übergang da ist, wo der Vollhard-Metall-Bohrer einfach die Kosten extrem nach oben gehen,

00:08:43: wo der Wendeschneidplattenbohrer dann auch von der Vorschubwerte wieder konkurrenzfähiger wird,

00:08:50: da kann ich dann wieder andere Kombinationen fahren, dass ich also die gleiche Bearbeitungszeit bekomme.

00:08:55: Da ist so mehr oder weniger die Grenze. Dann halt noch ein bisschen auch,

00:09:00: wie sieht die Anwendung an sich aus, wenn das eine glatte Oberfläche ist, um eine Bohrung herzustellen.

00:09:05: Geht es relativ gut, aber es gibt ja einfach auch diese Guss-Schmiedeteile.

00:09:09: Da hat einfach der Vollhard-Metall-Bohrer ein Handicap, wenn die mal schräg sind, die Bohrungen direkt anzubohren,

00:09:14: dann müsste ich dann vorbearbeiten, wenn die Blattenbohrer kann das zum Großteil eigentlich erledigen.

00:09:20: Jetzt gibt es verschiedene Systeme bei Zehratizid. Kannst du uns da mal mitnehmen, was für Systeme gibt es denn da?

00:09:26: Ich glaube, wir bleiben mal beim Kurzlochbohrer. Da strengt sich die Variantenvielfalt schon mal ein.

00:09:31: Zum einen wäre da den vorher genannten Cup-Trigon natürlich, den MD-Maxitril 900

00:09:37: und parallel dazu zu beiden Systemen nochmal den Cup-Pendron.

00:09:41: An den kann ich mich gut erinnern. Wir haben bei der EMO eine Maschinenvorführung gehabt.

00:09:46: Da kam der Cup-Pendron auch zum Einsatz für mich jetzt so als Laie Riesenbohrer.

00:09:51: Es ist ein großes Programm. Ein Verhältnis fängt an, bei Durchmesser 14 geht hoch bis durch Messer 96.

00:09:56: 96? Richtig, knapp unter 100. Also im Standard-Katalogbereich.

00:10:01: Wow. Wenn wir ins Sonderbereich gehen, waren wir auch schon bei 140.

00:10:04: Wirklich war? Ja, da wird es dann interessant. Also ich muss jetzt wieder Kometzeit nehmen.

00:10:10: Der größte Bohrer, den Kometier hergestellt hat, waren 360 Millimeter.

00:10:14: Also es ist schon eine Kuchenplatte. Solche Maschinen werden leider heute nicht mehr gebaut,

00:10:18: wo nur so was einsetzen könnte. Also es ist schon ein ganz schöner Otto, ne?

00:10:21: Ja. Wofür braucht man so was?

00:10:24: Wenn ich dir jetzt sage, um große Bohrungen herzustellen, ist das eine blöde Antwort.

00:10:28: Mach's mal ein bisschen bildlicher.

00:10:30: Damals waren das einfach auch Bauteile, das waren Schmiedebauteile.

00:10:33: Die Bohrungen wurden damals nicht vorgeschmiedet.

00:10:36: Das war also eine Bohrung, die dann noch bearbeitet werden musste.

00:10:39: Alternativ wäre jetzt kleinere Bohrungen herzustellen und es dann durch weitere Aufbohrerwerkzeuge

00:10:46: in mehreren Arbeitsgängen so groß zu machen. Da die Leistung von der Maschine vorhanden war,

00:10:51: wurde das einfach als ein Werkzeug gemacht. Das heißt, wurde eine Bohrung gesetzt,

00:10:56: dann noch fertig bearbeitet, also auf Passmaß. Und dann war die Sache erledigt.

00:11:00: Das waren Zeiteinsparungen von mehreren Stunden.

00:11:02: Ja klar. Jetzt hast du gerade schon MD 900, Coupé-Antron, Coup-Trigon genannt.

00:11:07: Kannst du uns kurz erklären, wie sich diese Systeme letztendlich unterscheiden

00:11:11: und für welche Anwendungsgebiete man die eigentlich üblicherweise nutzt?

00:11:15: Ja, versuche ich. Jetzt fangen wir mal an mit dem MD 900.

00:11:18: Das ist ein Produkt, das für den Allgemeinanwender gedacht ist.

00:11:24: Sehr einfach gehalten. Zwei Schneidstoffe, eine Geometrie,

00:11:28: Außenblade, Innenblade gleich.

00:11:31: Das ist vor allgemeine Anwendungen, das sich sehr viele Materialien zersparen.

00:11:37: Möglichkeiten habe ich natürlich nur über die Schnittparameter, also Drehzahlvorschub,

00:11:42: den Span-Kontrolle herbeizuführen. Aber sehr unkompliziertes Werkzeug,

00:11:47: daher bei uns auch in der Fläche sehr weit verbreitet.

00:11:52: Dann den vorangesprochenen Coup-Trigon, was ich davor noch sagen muss,

00:11:56: der MD 900, Wendeblade 4 schneidig, also auch ekonomisch interessant für den Anwender.

00:12:02: Coup-Trigon, wie das schon der Name sagt, aus einer trigonförmigen Wendeblade,

00:12:07: das heißt dreieckige Wendeblade mit Dachformen dran.

00:12:11: Ja, nur eine dreischneidige Blade, aber sehr, sehr positionstark, sehr tolerantstark.

00:12:18: Also da lassen sich sehr, sehr enge Toleranzen einhalten, auch sehr gut Oberflächen erzeugen.

00:12:24: Ist durch die Vielfalt von Schneidstoffen und Geometrien auch sehr, sehr flexibel anwendbar.

00:12:32: Ist aber jetzt kein Hochleistungsbohrwerkzeug, wo es letztendlich um die letzte Sekunde geht, geht eher Richtung Präzision.

00:12:40: So, und jetzt kommt es par d'à dazu. Der Coup-Trigon, einfach ein richtiges Arbeitstier.

00:12:46: Natürlich müssen die Randbedingungen passen, damit er seine Stärke auch ausspielen kann,

00:12:51: sprich Aufspannung, Bauteil, Maschine muss passen. Vierschneidige Wendeblade von der Bohrungspräzision, die erzeugt werden kann,

00:12:59: sehr stark abhängig von der Maschinensteifigkeit, daher auch etwas größer im Katalog toleriert, mit größeren Bohrungstoleranzen.

00:13:08: Aber das ist halt ein Arbeitstier, einfach da, wo es auf die Masse ankommt, wo ich sagen kann,

00:13:13: ich muss Zeit einsparen, es ist eine Arbeit, die vielleicht jetzt nicht sehr abwechslungsreich ist.

00:13:19: Also gehen wir mal Richtung Flanche, runde Bauteile, Löcher, die sich im Kreis angeordnet haben,

00:13:24: und die werden zu Tausenden gefertigt. In einem automatischen Prozess, da geht es einfach darum, wie schnell kann ich so ein Teil fertigen.

00:13:31: Die Toleranzen, die da gefordert sind, in der Regel auch relativ moderat, von daher passt dann so ein Coup-Trigon runter zu finden.

00:13:39: Und dann ist natürlich noch wichtig, für welche Wendelschneidplatte entscheide ich mich am Ende.

00:13:44: Was muss ich bei der Auswahl beachten?

00:13:46: Also Auswahl gibt es mal so eine Grundsatzempfehlung, Grundsatzauswahl, was auch bei uns auf dem Plakat dargestellt wird.

00:13:53: Also es gibt dann eine Grundsatzauswahl für ein Stahlbereich, was sehr großer Bereich ist.

00:13:58: Grundsatzempfehlung für ein röschfreien Bereich, für Gusswerkstoffe, für Richteisenmethale.

00:14:03: Da kann der Kunde erst mal anfangen, hat dann schon mal die Startparameter erst mal da, um einfach mal beginnen zu können.

00:14:10: Und dann gibt es natürlich nochmal die Auswahl anpassen, andere Schneistoffe, andere Beschichtungen,

00:14:16: sprich ich kann höhere Parameter fahren, kann andere Oberflächen erzeugen, andere Lebensdauer erreichen.

00:14:22: Das ist so, ich gehe mal ein bisschen Richtung Auto.

00:14:26: Es gibt das Auto, das kaufe ich im Laden nach meiner Ausstattung.

00:14:29: Es gibt halt eins von der Stange, dann gehe ich da hin und sage, so ab und zu würde ich doch gerne auf meinem Weg zur Arbeit.

00:14:35: Die eine oder andere Kurve doch noch ein bisschen schneller fahren, damit ich schneller zu Hause bin.

00:14:40: Dann mache ich ein bisschen breitere Reifen drauf.

00:14:42: Das geht dann auch so in die Richtung, ich nehme einen anderen Schneistoff, ich nehme eine andere Geometrie, damit ich da besser arbeiten kann.

00:14:48: Das sind so die Auswahlkriterien. Also auch hier sind wir wieder bei dem Thema Grau.

00:14:53: Wenn der Schneidplatten Tuning.

00:14:55: Könnte man so nähen, wäre aber eher ein Werkzeugtuning, weil die Wendeplatte kann ich nicht mehr verändern.

00:15:01: Die kann ich dann höchstens eine andere nehmen.

00:15:04: Aber ein bisschen vergleich einfach, wo geht es denn hin?

00:15:07: Einmal die Basis, wo Anwender mal beginnen kann, um zu sehen, wie reagiert das Material.

00:15:14: Ich gehe jetzt da auf Firmen, die auch immer wechselnde Bearbeitungen haben.

00:15:18: Wenn es der Firma ist, die jetzt grundsätzlich ein Material bearbeitet, haben die relativ viel Erfahrung darüber.

00:15:25: Und wissen eigentlich schon, wo es hingehen soll.

00:15:27: Jetzt waren wir gerade schon beim Tool Tuning.

00:15:29: Kannst du uns vielleicht noch ein paar spezielle Tipps und Tricks geben, um die Produktivität beim Wendeschneidplattenbohren vielleicht dann doch noch zu steigern?

00:15:36: Da muss man einfach mal auf die Anwendung an sich hören, wenn das Werkzeug arbeitet.

00:15:41: Das Werkzeug, ich bezeichne das einfach so, das redet mit einem die Anwendung.

00:15:45: Die Anwendung wird aber nicht die menschliche Sprache erlernen, sondern wir müssen einfach diese Zeichen, Signale, die es da gibt, verstehen,

00:15:53: verstehen, zu interpretieren und entsprechend auszulegen.

00:15:57: So ein Wendiplattenbohrer zum Beispiel, wenn der in der Bearbeitung ist, man hört in der Regel so ein ganz leichtes Pfeifgeräusch.

00:16:04: Kommt daher, vor angesprochener Vollartmedaillbohrer ist das symmetrische Werkzeug, also zwei Schneiden, absolut symmetrisch aufgebaut.

00:16:11: Der Wendiplattenbohrer an sich hat eine Schnittaufteilung, Innenschneide, Außenschneide.

00:16:16: Das heißt, ich muss das erstmal von vornerein konzipieren, dass die Schnittkräfte entsprechend ausbalanciert sind, dass es eine saubere Bohrung gibt.

00:16:23: Und dann kommen da einfach immer wieder Lastwechsel dazu.

00:16:27: Das heißt, ich habe eine Torsion da drin, die nicht permanent gleich ist und das sind einfach das leugende Pfeifgeräusch.

00:16:33: Wenn das da ist, kann ich so einmal sagen, die Späne kommen perfekt aus der Bohrung raus, die stören nicht bei der Bearbeitung.

00:16:39: Sollte das Geräusch irgendwann mal weggehen, kann man davon ausgehen, wir haben Spänestaus, es gibt Abdrehungen.

00:16:45: Abdrehung heißt, die Bohrung wird zu klein in der Regel.

00:16:48: Das heißt, wenn ich aus der Bohrung rausfahre, hat auch meine Wendiplatin nochmal Kontakt.

00:16:52: Das geht dann auf meine Standzeit mit ein.

00:16:54: Es kommt ein bisschen ein Spezieller rein.

00:16:57: Woher haben wir über ganz normale gerade Ausbohrung geredet?

00:17:00: Es gibt natürlich Bearbeitungen.

00:17:01: Da habe ich mal eine Schnittunterbrechung drin.

00:17:03: Da habe ich ein Werkzeug verlängern müssen.

00:17:05: Ich habe nicht mehr die optimalen Verhältnisse.

00:17:07: Das heißt, mein vielleicht sehr verschleißfester Schneidstoff ist dann umgeeignet.

00:17:12: Ich brauche etwas Zähres, das vielleicht nicht ganz so lange hält, aber dafür kontinuierlich, prozessicher hält.

00:17:17: Das sind solche Dinge.

00:17:19: Da muss ich einfach schauen, wie sieht auch meine Schneide aus.

00:17:22: Was passiert da in den ganzen Zersparenvorgang?

00:17:24: Sehr, sehr interessantes Thema.

00:17:27: Ich finde das toll.

00:17:29: Ein Griff ab und zu mal in die Späne, das hilft auf jeden Fall.

00:17:32: Auch dort kann man sehr viele Hinweise finden, was da gerade passiert.

00:17:36: Die richtigen Späne identifizieren.

00:17:38: Was kann ich aus dem Span ableiten?

00:17:41: Sollte einer Schneide ein kleiner Ausbruch drin sein?

00:17:44: ganz leicht beschädigt ist, sehe ich solche Abbildungen natürlich auf der sparen Fläche,

00:17:49: wo mein Span abläuft. Es gibt extrem viele Parameter. Und vieles ist auch analog tatsächlich,

00:17:55: wenn ich das so höre. Also, wenn das alles wunderbar zu digitalisieren wäre, hätte mit

00:18:01: Sicherheit schon irgendein Rieserbuch drüber geschrieben. Wir würden nicht hier sitzen,

00:18:05: weil ich dann keine Arbeit mehr hätte. Beruht sehr viel auf Erfahrung. Es gibt,

00:18:10: ich sage mal, 15% ist das fachtheoretische Wissen. Der Rest ist einfach, wie wend ich

00:18:18: meine Parameter denn an? Wie interpretiere ich Ergebnisse? Was kann ich aus meinen Ergebnisse

00:18:23: ableiten? Das sind Dinge, da kommt sehr viel Erfahrung. Ein kleines Beispiel, der Kollege,

00:18:30: der war in Mexiko, hat eine Bearbeitung gehabt, gesagt, ich bekomme 90 Teile hin,

00:18:36: aber ich würde dem Kunde gerne 100 Teile geben. Hast du noch eine Idee, was können wir denn machen?

00:18:40: Ich habe zu ihm gesagt, du pass auf. Ich würde sagen, wir gehen da mit der Drehzahl ein bisschen

00:18:44: runter, da mit dem Frosch über ganz klein ein bisschen hoch, dann müsste man in die Richtung

00:18:47: kommen. Das hat dann halber Tage dauern, sagt noch, Punktlern und genau 100 Teile.

00:18:52: Herr Fahnswert. Ja, geführt aber ein bisschen Glück dazu, bei dem vorher sagen, weil wie gesagt,

00:18:56: diese Glaskugel auch bei mir schon seit Jahrzehnten in Reparatur. Ja. Ja, und dann in der Bearbeitung

00:19:03: spielt auch immer Kühlschmierstoff wahrscheinlich eine große Rolle, oder? Das spielt eine große Rolle.

00:19:07: Einmal natürlich zur Kühlung von meiner Schneide, sprich die Temperatur von der Zerspannung zu senken.

00:19:14: Man muss davon ausgehen, wenn ich jetzt noch eine Kühlung bearbeiten würde, wäre ich irgendwo

00:19:19: bei Zerspanntemperaturen, irgendwo bei 900 bis 1100 Grad. Die Temperatur ist der größte Feind

00:19:26: meiner Schneide. Also das heißt, da entsteht natürlich der Verschleiß. Durch die Kühlung

00:19:32: reduziere ich natürlich die Wärme, habe aber natürlich auch ein Späneabtransport unterstützt,

00:19:37: durch den Kühlmittelfluss, wo ich dann damit nehmen kann. Das Kühlmittel kann aber auch

00:19:43: schädlich sein, wenn es falsch angewendet wird. Also wir gehen hier immer von Flutkühlung aus,

00:19:48: so viel wie möglich. Wenn nicht genügend Kühlung da ist oder auch nur Stoßweise erhitzt sich meine

00:19:55: Schneide, dann kommt wieder kaltes Wasser drauf, vielleicht bekannt schon mal gesehen, ich habe

00:20:00: einen Keramikteil und das erhitze ich und dann leere ich Wasser drüber, dann habe ich einen Scherbenhaufen.

00:20:05: Das sind dann so die Mikroausbrüche, die bei meiner Schneide zur Spannungsrissen führen. Das gibt

00:20:11: dann halt unkontrollierte Standzeiten. Da ist es dann eher wieder schädlich. Und dann gibt es natürlich

00:20:17: mit dem Kühlschmierstoff, gehen wir doch mal voll weiter. Natürlich auch noch die Minimalmengenschmierung,

00:20:22: aber da jetzt zu erklären, das glaube ich, geht dann doch jetzt noch mal zu weit.

00:20:26: Da machen wir eine separate Episode. Ja vielleicht. Okay, also Verschleiß. Apropos Verschleiß,

00:20:33: wie erkenne ich dann letztendlich den Verschleiß an den Wendeschneidplatten? Während eines solchen

00:20:38: Bohrvorgangs ist das dann auch alles nur Erfahrung oder gibt es da Indikatoren? Natürlich spielt

00:20:42: auch da wieder sehr viel die Erfahrung rein. Heute Maschinen, also NC-Maschinen gehe ich jetzt

00:20:48: mal davon aus, also nicht mehr die klassischen manuellen Maschinen, die man früher dann hatte,

00:20:51: ohne Digitale Anzeige, ohne was. Die der Regel ist da irgendwo eine Leistungsanzeige, man sieht

00:20:57: vielleicht sogar einen Drehmoment. Wenn ich einen Werkzeug neu einsetze sehe, ich habe jetzt zum

00:21:02: Beispiel 25 Prozent von meiner maximalen Maschinenleistung, während dem Bohrvorgang schwankt das

00:21:09: auch nicht hin und her, das bleibt gleichmäßig stabil. Alles gut, kann ich für mich jetzt mal

00:21:14: merken als Nullpunkt, also so praktisch eine Basislinie. Das ist, ich sage es mal, die manuelle

00:21:19: Methode, während Bohrvorgang wird das irgendwann ansteigen und irgendwann werde ich einfach mal

00:21:25: stoppen müssen, nur die Schneide anschauen, wie sieht denn die jetzt aus? Was habe ich denn für

00:21:29: ein Verschleiß? Ja gut, kann man noch weiter bearbeiten oder kann man nicht mehr weiter

00:21:34: bearbeiten? Da muss man sich dann rantaschen und dann hat man irgendwann mal eine Anzahl Bohrungen,

00:21:39: die man gefördigt hat, dann wird man mit Sicherheit noch eine Materialschwankung ein bisschen

00:21:43: mit einrechnen, so ein bisschen Daumen wert und irgendwo dann sagen, so ich kann jetzt so

00:21:48: unsere Bohrungen fertigen. Okay, und wenn die eine Seite der Wenderschneidplatte dann verschlissen

00:21:52: ist, dann kann ich die einfach umdrehen auf die andere Seite? Dann habe ich je nachdem, wie die

00:21:56: Wendeplatte aussieht, wie viel Schneidkanten die hat, drehe ich die, vornehmlich und empfehlenswerter

00:22:02: Weise immer im gleichen Wendeplatten-Sitz, also jetzt in keinen anderen Sitz einbauen, dann kann

00:22:07: ich das tatsächlich so kontrollieren. Ein anderer Weg natürlich nochmal zur Kontrolle wäre so eine

00:22:12: Sache, wie ein Toolscope, eine digitale Überwachung, da bin ich natürlich sehr, sehr flexibel, da kann

00:22:18: ich natürlich schon nochmal 15, 20 Prozent Standzeit aus dem einen Schneiden rausholen, aber das

00:22:25: sind dann schon Dinge, da sind zusätzliche Investitionen nötig, aber für jeden Anwender funktioniert es,

00:22:31: wie das früher auch schon empirisches Ermitteln, Späne anschauen, die sehen die aus und wenn man

00:22:37: einmal schblickende Spänewanne wirft, in der Regel am Anfang sind die Späne ja silberfarben,

00:22:42: wenn die sich dann mal Richtung bräunlich verfarben, merke ich schon, ja, mein Temperatur-Spektrum

00:22:50: ist vorne angestiegen, das heißt mein Kühlmittel bringt es nicht mehr ganz so weit nach unten,

00:22:55: dann sehe ich auch da, ich komme an die Verschleißgrenze hin, dann soll ich doch mal wechseln.

00:23:00: Okay oder wie gerade schon gesagt die Wendeschneidplatte dann umdrehen und das führt uns auch zu

00:23:06: unserer nächsten Rubrik und das ist die Schätzfrage. Ganz genau unsere beliebte Rubrik,

00:23:15: die Schätzfrage, wir haben etwas vorbereitet und das bezieht sich natürlich auf die Wendeschneidplatte

00:23:20: und das umdrehen. Während so eine Wendeschneidplatte also in der Regel nur einmal gewendet werden

00:23:25: kann, sieht das nachts beim Menschen etwas anders aus, mein lieber Achsel, ich möchte

00:23:30: von dir wissen, wie oft drehen und wenden sich Menschen im Schlaf, im Schnitt. Also ich würde

00:23:36: von mir behaupten, ich schlafe auf dem Rücken ein und so war ich auch wieder auf, wenn man das

00:23:40: filmen würde, sähe das bestimmt anders aus. Ich würde mal sagen, so fünf, sechshundert mal.

00:23:45: Ich denke jetzt mal, ich liegt da wahrscheinlich absolut daneben, aber man weiß es ja nicht,

00:23:56: was man da so lange tut. Ich müsste jetzt mal Taschenrechner rausholen, um das durch die Stunden

00:24:00: und Minuten zu teilen, aber eigentlich würde es dich glaube ich dann in einer Tour wenden.

00:24:04: Ich weiß es nicht, ich habe keine, schätzen bin ich total...

00:24:08: Achsel schläft im Rollen. Warum nicht? Nein, ich darf das auflösen, ich hätte ja auch

00:24:16: absolut gar keine Ahnung gehabt, ich hätte jetzt auch vielleicht gesagt so 20 oder 25

00:24:19: Mal. Wir lösen das direkt auf, es ist tatsächlich so, die meisten Menschen bewegen und drehen

00:24:24: sich in der Nacht zwischen 30 und 80 Mal, jetzt warst du ja gar nicht so weit weg. Ja, gut,

00:24:29: das ist die Woche kontingent. Ja, genau, auf die Woche passt das wieder vor allem in den

00:24:33: flachen Schlafphasen, seltener aber im Tiefschlaf. Dieses ständige Drehen und Wenden kann dazu führen,

00:24:39: dass man müde und unausgeruht aufwacht, also nach Möglichkeit nicht so viel wenden und drehen.

00:24:45: Aber das haben wir ja nicht unter Kontrolle. Lass uns nochmal aufs Thema zurückgehen. Was

00:24:49: würdest du denn sagen, müssen Anwender darauf achten, dass die Wendeschneidplatten richtig

00:24:52: gewendet sind? Oder was sind so die häufigsten Fehler, die man überhaupt machen kann mit den

00:24:58: Wendeschneidplatten? Was würdest du sagen? Also, um eine Wende, schon eine Wendeplatte

00:25:02: wenden, dann gehört natürlich die Reinigung von Plattensitz, zwangsläufig dazu auch die

00:25:07: Wendeplatte. Darf man gerne reinigen, das trägt zum richtigen perfekten Sitznachträglich wieder bei

00:25:14: Druckluft wird heute nicht mehr gern gesehen, geht aber meistens nicht ganz einfach. Das ist

00:25:22: halt das Mittel der Wahl, das ich halt eigentlich direkt an der Maschine habe. Beim Wenden von

00:25:27: der Wendeplatte, da gehört auch die Glemschraube mit dazu, die ist ein Verschleißteil, der Schraubenkopf,

00:25:33: der die Wendeplatte bis zum gewissen Punkt in den Sitz sieht, die nutzt sich natürlich auch ab.

00:25:39: Von daher sollte man die auch von Zeit zu Zeit wechseln. Wir sagen in der Regel, so eine Schachtel

00:25:48: Wendeplatte, dann könnte man schon eine Schraube auch mal wechseln. Natürlich kostet die Geld,

00:25:54: aber ein zerstörtes Werkzeug oder vielleicht ein Werkzeug, das dann unwiederbringlich

00:25:59: bis sich mit dem Bauteil vorheiratet hat, also sprich eingeschweißt ist, ist halt erheblich teurer

00:26:05: als so eine Schraube von der Wendeplatte. Gibt es denn da auch manchmal so Kundenanforderungen,

00:26:09: die dir so richtig Kopfzerbrechen bereitet haben? Ja, kommt auf jeden Fall vor, wenn man einfach

00:26:15: sieht, sind gewisse Bedienungen da beim Kunden, also maschinenparkseidig. Auch ja, es spielt natürlich

00:26:22: auch dabei, was habe ich für Personal da? Was sind das für Leute? Sind die eher dann da dafür,

00:26:28: dass ich einschälen kann oder muss das relativ unkompliziert sein? Es sind sehr viele Dinge,

00:26:34: manchmal, die man dann unter einen Hut bringen soll. Also da kommen natürlich schon Dinge zusammen.

00:26:38: Man möchte zum Beispiel eine große Bohrung fertigen, also mit einem Werkzeug. Die Leistung von der

00:26:44: Maschine reicht halt nur für 50 Prozent vom Durchmesser. Da hilft es dann auch nichts,

00:26:49: dass ich das haben möchte. Es wird einfach dann nichts. Man kann ja schlecht sagen,

00:26:54: Jungen, du hast keine Ahnung. Man sollte es dann halt schon auf den diplomatischen Weg erklären,

00:27:00: dass dadurch ein paar Parameter noch angepasst werden müssten. Da gibt es ein Beispiel, das ich

00:27:05: jetzt vielleicht auch mal bekannt geben möchte. Wir haben eine Anwendung gehabt. Es sind Walzen,

00:27:10: die nachher exzentrisch gedreht werden, für Gesteinsbrecher. Da kommen Gewinde im 24,

00:27:16: 25-sternseilig eingebracht. Material ist ein hochmanganhaltiger Stahl, der die Eigenheit hat.

00:27:22: Wenn man das vorbearbeitet, speziell dann ohne Kühlung, was beim Drehen oftmals passiert,

00:27:28: das Material sich verfestigt bei jedem Spanen, der da drüber geht. Das heißt, ich habe eine

00:27:32: verfestigte Randschicht, die in dem Bereich dann schon geht von gehörterter Material. Die Dicke

00:27:39: von der Randschicht kann man einfach nur mal versuchen, wie dick die ist. Also berechnen lässt

00:27:45: sie es nicht. In diesem angesprochen Fall war das so eine Randschicht. Die geht von 6 bis 8

00:27:50: Millimeter, die aber nicht gleichmäßig reingegangen ist. Statt der Kundin danach die Kernlochborung

00:27:55: für den Gewinde im 24 gesetzt, kam dann auf eine Standzeit von 6 Borungen bei Pro Bauteil 24.

00:28:02: Es ist natürlich eine sehr uneffektive Art und Weise, wie das Ganze bearbeitet wird. Wir wurden

00:28:08: gefragt, ob wir hier eine Abhilfe schaffen könnten. Und habt ihr eine Lösung dafür gefunden

00:28:13: letztendlich? Ja, es gab eine Lösung, allerdings nicht, indem man einfach ein Bohrwerkzeug

00:28:19: gegen anderes Bohrwerkzeug und andere schneiden austauscht, sondern einfach den Prozess mal

00:28:25: analysieren, was passiert, wo sind die Schwierigkeiten und haben letztendlich einen Prozess im Kunden

00:28:30: die angeboten und auch realisiert, dass wir oben die Randschicht erst mal durch Fräsbearbeitung

00:28:36: entfernen und nachfolgen dann wieder immer homogenen Material mit dem Wendeblattenbohrer

00:28:41: arbeiten und hatten natürlich Gott sei Dank ein Rieser folgt, Faktor 10 höher, also sprich

00:28:47: von 6 Bohrungen Lebenszeit pro Schneigkwande auf 60 Bohrungen hoch. Grund dafür ist es einfach,

00:28:54: ich kann mit dem Wendeblattenbohrer schon auch hochfestere Materialien bohren, muss halt

00:28:59: meine Schnittparameter anpassen, das heißt langsam mit Rätzahl, auch kleinere Fruschübe.

00:29:03: Schwierig wird es dann, wenn ich so einen Übergang habe von einem harten Material in

00:29:08: Weiches Material, theoretisch wenn das eine lineale, gezogene Linie wäre, könnte ich

00:29:13: ja die Parameter jetzt da ändern, da das aber so ein schleichtender Übergang ist, müsste

00:29:18: ich jetzt in jedem Sehntel praktisch irgendwas verändern, das funktioniert nicht und wenn

00:29:23: ich die gleiche Parameter weiter hinten benutze, dann ist das kein Schneiden mehr, dann wird

00:29:27: es eher ein Gequetsche, ein Material verdrehen, kein Schneiden und hier sind wir den Wegegang,

00:29:34: das wir gesagt haben, wir nehmen Fräser, der geeignet ist für die Zerspannung von

00:29:38: gehärtneter Material, der kann auch mal weiches Material zerspannen, weil er nicht den permanenten

00:29:44: Kontakt von der Schneide zum Material hat, sondern immer wieder ins Reihe fährt und

00:29:49: haben dann gesagt, wir machen den oberen 8 mm weg, das haben wir ermittelt, da werden wir

00:29:53: auf jeden Fall wieder weich und homogen und gleichmäßig und haben dann praktisch die

00:29:58: optimierten Parameter vom Wendeblattenbohrer eingesetzt, hat noch den schönen Nebeneffekt,

00:30:03: der Gewindebohrer hält jetzt auch länger, da er nicht mehr erst oben durchs Gehärtete

00:30:07: durch muss, dort haben wir ein bisschen größer bearbeitet, kundisch zufrieden.

00:30:11: Klingt so, Standzeiterhöhung von 6 auf 60 Bohrungen, da spart man sicherlich schon so

00:30:16: ein bisschen Zeit und Geld?

00:30:18: Ja, auf jeden Fall, sind aber natürlich auch Ausnahmenfaktoren besser zu werden, klar,

00:30:23: so eine Standzeiterhöhung 15%, das ist dann schon eine Herausforderung, je nachdem was

00:30:28: wir haben, aber hier war es einfach so, es ging nicht nur um Schnittparameter und Schneidstoff,

00:30:33: sondern auch um Bearbeitungsstrategie.

00:30:35: Würdest du denn sagen, dass solche Optimierungen eher selten sind oder kann man grundsätzlich

00:30:40: aus den meisten Bohrprozessen dann noch Verbesserungen rausholen?

00:30:43: Also eigentlich ist immer ein bisschen Luft nach oben, oder?

00:30:46: Also ich würde es nicht sagen, die meisten Bohrprozesse, aber es gibt sehr, sehr viele

00:30:50: Bearbeitungen, die werden einfach so gemacht, wie sie jetzt gemacht werden, die sind einfach

00:30:55: aus einer Historie, aus einer Erfahrung so gewachsen, das ist ja immer das so, jeder von

00:31:00: uns macht irgendwie was und das macht es so, weil es immer schön so macht, jetzt kommt

00:31:04: einfach der Nachbarn sagt, schau doch mal einfach durch eine andere Tür ins Haus und

00:31:09: dann kommt vielleicht auch mal eine Idee her.

00:31:11: Also ich habe sehr oft Erfolge verbrühen können und die Firmen mal weiterbringen,

00:31:16: wenn wir einfach mal gesagt haben, wenn das Blatt mal wendet, dann schau das einfach von

00:31:19: der anderen Seite an, also sprich mit anderen Augen und einfach mal analysiert, was passiert

00:31:24: denn da gerade? Das 1 zu 1 ausgetauscht, das ist eine einfache Geschichte, da gibt es

00:31:30: genügend, die das einfach so machen können, das ist auch eine gängliche Praxis, was auch

00:31:35: oftmals Kunden fordern, ich habe jetzt ein Werkzeug von Hersteller ABC, ja ich brauche

00:31:41: hier was Besseres, ja ich mache aber schon das und das und ich bekomme die und die Ergebnisse,

00:31:45: aber ich möchte noch besser werden.

00:31:47: Erst mal der Wunsch da, am Telefon sehr schwierig, wenn ich dann eine Möglichkeit habe, dass

00:31:52: ich nochmal mal sage, was macht ihr denn überhaupt, was ist denn die Problematik, einfach die

00:31:56: Problematik erkennen, dann kann ich auch entsprechend ansetzen.

00:31:59: Lass uns noch vielleicht mit Blick auf die Uhr zum Ende des Gesprächs kommen, aber ich

00:32:04: habe noch eine Frage. Mit Blick in die Zukunft, wie sieht denn die Entwicklungen von neuen

00:32:09: WSP Boranbauch aus? Gibt es etwas, was du uns schon verraten kannst aus der Forschung,

00:32:15: habt ihr was in der Schublade?

00:32:16: Es läuft was, ja aber momentan ist es noch nicht spruchreif.

00:32:20: So gar nicht spruchreif?

00:32:22: Ja, das müssen wir einfach noch mal so stehen lassen. Es ist eine Entwicklungsgeschichte

00:32:28: und Entwicklung heißt Fortschritt und auch mal Rückschritt. Also ich möchte da jetzt

00:32:33: nicht mal weggreifen und vielleicht irgendwelche Erwartungen entwecken. Es ist was am Werden,

00:32:40: aber das muss noch ein bisschen warten bis man da mal die ersten Themen sagen kann.

00:32:44: Wir machen es einfach so, wenn wir dürfen, würden wir dich mal zu einem spontanen Anrufe

00:32:47: einladen. Das ist so eine Rubrik bei uns im Podcast und wenn du dann schon was sagen kannst,

00:32:51: dann kannst du uns vielleicht ein bisschen was verraten. Sollen wir das so machen?

00:32:54: Ja, können wir das so machen. Also ich verspreche aber nichts.

00:32:58: Du meldest dich bei uns, wenn du News hast, die du dann auch öffentlich machen darfst.

00:33:02: Und zu guter Letzt, wir hatten es ja eben schon kurz angesprochen. Ein Hard and Heavy

00:33:06: Fan, das passt natürlich gut zum Podcast. Eben schon kurz Halloween gewünscht oder

00:33:11: vielmehr besprochen und auf die Playlist gepackt. Aber jetzt dein Wunsch für unsere

00:33:16: Zeratizid Innovation Playlist. Welchen Song möchtest du draufpacken? Keine falsche Bescheidenheit.

00:33:21: Da sind Metal Songs drauf, Schlager, Hip Hop. Alles ist dabei. Bitte.

00:33:26: Schrenzspontan, Master of Puppets Metallica. Großartiger Song und nochmal ein Riesenhype

00:33:32: gewesen. Schaust du Serien auf Netflix? Stranger Things? Da kam der Song nochmal vor. Tatsächlich.

00:33:39: Und auch plötzlich haben dann die jungen Leute den Song nochmal für sich entdeckt und der

00:33:43: ist dann nochmal so richtig durchgechartet. Also Master of Puppets Riesending und ich

00:33:46: glaube Metallica kommen ohne den Song auch gar nicht wirklich aus. Wenn Lars Ulrich den

00:33:50: noch auf dem Schlagzeug spielen könnte, aber das werden wir in einem anderen Podcast gerne

00:33:54: besprechen. Danke für diesen wunderbaren Song. Packen wir natürlich direkt drauf. Danke

00:33:59: für deinen Besuch. Das hat großen Spaß gemacht, Axel. Ja, mir auch. War mal eine neue Erfahrung.

00:34:05: Ich glaube, du solltest öfter zu uns kommen. Norbert nickt. Ich würde mich freuen. Danke

00:34:08: für den Besuch. Bleib gesund und bis zum nächsten Mal. Tschüss. Tschüss.

00:34:13: Das war's auch schon wieder für unsere heutige Episode vom "Zeratizid Innovation Podcast".

00:34:19: Dankeschön nochmal an Axel Giel für die ganzen spannenden Insights und das wirklich sehr launige

00:34:25: Gespräch. Sollte euch unser Podcast auch Spaß machen, lasst uns gerne eine positive Bewertung

00:34:31: auf den gängigen Streaming-Portalen da. Empfehlt unseren Podcast, abonniert ihn. Wir würden uns

00:34:36: darüber freuen. Solltet ihr noch Ideen und Anregungen haben oder Themen, die wir auf jeden Fall

00:34:42: mal besprechen sollten, schreibt uns gerne eine E-Mail an teamcuttingtools@zeratizid.com. Und alle

00:34:50: relevanten Informationen und Links zum heutigen Podcast findet ihr selbstverständlich in den

00:34:56: Shownotes. Ich freue mich auf die nächste Folge. Ich hoffe, ihr seid wieder mit dabei. Bis dahin.

00:35:01: Dankeschön fürs Zuhören. Bleibt gesund. Tschüss und bye bye.

00:35:04: [Musik]

Über diesen Podcast

Wir brennen für die Zerspanung! Daher möchten wir uns am liebsten ständig über innovative Werkzeuglösungen, zukunftsweisende Anwendungsverfahren und Bearbeitungsstrategien, beeindruckende Werkzeugmaschinen, smarte Digitallösungen oder einfach über die aktuellen Trends und Neuheiten in der Branche austauschen! Und genau das machen wir – im CERATIZIT Innovation Podcast. Wir sprechen mit Experten aus der Branche über Visionen, Innovationen und technologische Errungenschaften und lassen die Späne einfach im Podcast fliegen.

von und mit CERATIZIT Deutschland GmbH

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