00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum CERATICIT Innovation Podcast. Schön, dass ihr auch heute
00:00:13: wieder eingeschaltet habt. Unser Thema heute, die Zukunft der Zersparnungsindustrie,
00:00:19: Branchen Talk mit Markus Pieber von DMG-Mori. Ja, in der heutigen Episode stellen wir uns die Frage,
00:00:25: wie die Zukunft der Zersparnungsindustrie Aussicht eines führenden Maschinenherstellers aussieht und
00:00:32: haben hierfür einen hochkarätigen Gast eingeladen. Markus Pieber, der Bereichsvorstand Vertrieb,
00:00:38: Service und Technologie Excellence bei DMG-Mori, Sales & Service Holding GmbH. Er wirft mit uns
00:00:46: zusammen einen spannenden Blick auf die aktuellen Entwicklungen der Branche und verrät uns, wie sich
00:00:51: DMG-Mori bei solchen wichtigen Themen die Nachhaltigkeit und Digitalisierung aufgestellt hat. Ich freue
00:00:58: mich sehr aufs Gespräch und euch viel Spaß beim Zuhören. Hallo und herzlich willkommen, Markus
00:01:06: Pieber. Hallo Markus. Hey, Harris. Schön, dich zu sehen. Als allererstes Anreise, wie sind
00:01:11: ich in Pfronten bei DMG-Mori, ein absolutes Ideal. Hast du dir das ausgesucht, wo das Werk
00:01:17: steht? Nein, leider nicht, aber wir sind sehr froh, dass es in dieser wunderschönen,
00:01:22: idyllischen Landschaft steht. Also es ist wirklich atemberaubend, alle, die mal in der Nähe sind,
00:01:25: können sich das gerne mal anschauen. Besseren Arbeitsplatz von der Location gibt es wahrscheinlich
00:01:30: in Deutschland kaum. Schwierig, also speziell, wenn man ein bisschen die Berge mag und das vor Alpen
00:01:34: Land ist es ideal. Ja, wirklich wunderschön. Wir dürfen vielleicht an der Stelle ganz kurz
00:01:38: auflösen, wo wir uns kennengelernt haben. Vor einigen Monaten bei CRATICID beim internationalen
00:01:44: Press-Event nannte sich Open Days. Gab es eine sehr interessante Podiumsdiskussion. Wir haben
00:01:49: über spannende Themen gesprochen, Sicherheit von Lieferketten, Nachhaltigkeit, auf jeden Fall
00:01:54: auch technologische Innovationen, Digitalisierung in der Industrie. Und ich war so frei und habe
00:01:59: einfach gefragt, hey, können wir das vielleicht nochmal aufsetzen für unseren Podcast? Und du
00:02:04: hast direkt gesagt, bin ich dabei. Bist du ein Podcast-Profi? Nein, nein, ich höre sehr, sehr gerne Podcast.
00:02:10: Das ist wunderschön, wenn wir an dem Auto fahren, aber ich meine, erster Podcast jetzt. Tatsächlich?
00:02:14: Ja. Okay, du hast vielleicht auch schon mal in den CRATICID Innovation Podcast reingehört?
00:02:19: Selbstverständlich. Dann können wir doch einfach vielleicht mit der ersten Rubrik starten.
00:02:22: Gerne, legen wir los. Der Blickwinkel. Ganz genau, neuerdings gibt es bei uns eine
00:02:30: neue Rubrik, nennt sich der Blickwinkel. Ich gebe einen Satz vor und du vervollständigst den nach
00:02:35: deinem Gusto, wenn du noch eine kleine Erläuterungerklärung hast, freuen wir uns. Okay? Ja. Let's go.
00:02:39: Dieser Moment bei DMG-Mori hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. Mein erster Arbeitstag hier am
00:02:46: Standort Fronten, dieses High-Tech-Werk in dieser Landschaft. Kann ich bestätigen, haben wir
00:02:50: ja auch gerade schon kurz angeteasst, wirklich sehr beeindruckend. Wenn es plötzlich keine
00:02:55: Werkzeugmaschinen mehr gäbe, dann würde ich Bergführer werden. Und was würde das wirtschaftlich
00:03:01: bedeuten? Das wäre sehr schwierig, weil eigentlich nichts auf unserer Welt bestehen würde ohne
00:03:06: Werkzeugmaschine. Diese Initiative im Bereich der Nachhaltigkeit ist weltweit ein absoluter Game-Changer.
00:03:13: Schwierige Frage. Ich würde sagen, die Investitionen und den Aufwand, den wir betreiben, um unseren
00:03:19: Maschinen wesentlich energieeffizienter zu machen. Und wir sprechen hier immerhin von mindestens 30%
00:03:25: zu den Vorgänger-Versionen. Okay, 30%? Ja. Wow, gehen wir gleich im Detail auch noch drauf ein. Das mache
00:03:32: ich, um mal so richtig abzuschalten. In die Berge zu gehen, mit dem Mountainbike, beim Hiking mit
00:03:38: meiner Frau und meiner Familie. Also das sind sozusagen die Highlights, die ich gerne zum
00:03:42: abschalten verwende. Die deutsche Bürokratie ist für mich als deutsch-sprechender, aber
00:03:47: österreicher eine große Herausforderung. Hatten wir auch schon mit dem Herrn Horn das Thema, der sich
00:03:53: doch deutlich über die Bürokratie beschwert hat. Und ich dachte, das nehmen wir hier noch mal mit auf.
00:03:57: Wenn ich für einen Tag Entscheider für die gesamte Branche wäre, ändere ich als erstes...
00:04:04: Ach, das ist eine sehr, sehr schwierige Frage. Das ist... Ist auch die letzte Frage. Ich würde
00:04:09: ändern, dass wir im Punkt der digitale Schnittstellen eine Einheit haben. Wie ist aktuell die Lage,
00:04:15: was die digitalen Schnittstellen angeht? Weil jeder kocht sein eigenes Cypren. Das macht die
00:04:18: Sache natürlich schwieriger. Gibt es da schon Ansätze in dem Bereich, das zu realisieren? Ja, es
00:04:24: gibt auch Industrieansätze, nicht nur in der Werkzeugmaschinenindustrie. Die stecken aber noch
00:04:28: relativ am Anfang. Aber natürlich ist Standardisierung ein Schlüssel zum Erfolge in der
00:04:32: digitalisierung. Okay, dann danke erst mal bis hierhin für den ersten Überblick. Und ich würde
00:04:36: sagen, lass uns direkt ins Thema einsteigen. Wir hatten ja schon die Open Days kurz angeteased. Wir
00:04:41: haben vieles besprochen. Was ist bei dir speziell jetzt aus der Gesprächshunde vielleicht hängen
00:04:46: geblieben? Was war für dich wirklich interessant? Na, das Interessante waren einfach die, sagen wir
00:04:51: für mich drei wesentlichen Gemeinsamkeiten, die wir alle hatten. Das eine ist natürlich der starke
00:04:56: Druck der Energiekosten, die auf uns alle einbrasselt. Der zweite Punkt ist die Herausforderung
00:05:01: speziell getrieben durch Covid der internationalen Lieferketten. Und das dritte ist, wie können
00:05:07: wir das gesamte Geschäft deutlich nachhaltiger gestalten? Ja klar, ist das große Busword,
00:05:12: Nachhaltigkeit in jedem Falle? Ist das für dich persönlich auch ein großes Thema? Weil
00:05:17: gesellschaftlich natürlich ist das gerade ganz oben. Es wird überall besprochen. Wie ist das für
00:05:22: dich persönlich? Nachhaltigkeit? Also Nachhaltigkeit sollte meiner Meinung nach für jeden von uns
00:05:27: wichtig sein. Wir wohnen alle auf einem Planeten und auf den sollte man schützen. Ich bin aber auch
00:05:32: ein Freund des Realismus und nicht des unnötigen übertriebenen Aktionismus. Und ich glaube hier
00:05:38: mehr Fokus auf das Wesentliche, das Machbare und nicht so stark auf Polemik und Politik würde
00:05:44: uns allen wesentlich besser tun. Ich habe mir zu dem Thema auch eine kleine Aussage notiert.
00:05:48: Nachhaltigkeit in der verarbeitenden Industrie ist eine Illusion, solange wir von seltenen und
00:05:54: schwer zu gewinnenden Rohstoffen abhängig sind. Richtig oder falsch? Falsch. Also wir sind von
00:06:00: Rohstoffen abhängig, ja, aber Illusion ist es nicht, weil der Rohstoff alleine ist es ja nicht.
00:06:05: Und wenn Sie heute einfach eine Werkzeugmaschine zum Beispiel anschauen, die auch einen sehr hohen
00:06:10: Energiebedarf hat, wenn Sie hier den Energiebedarf um 20, 30, 40, 50 Prozent reduzieren können,
00:06:17: ist es ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wenn wir über Sercularindustrie sprechen,
00:06:22: also sprich wie kann ich dem wiederverarbeiten, ist es ein ganz wesentliches Kernkomponente,
00:06:27: die man dort reinbringen kann. Deswegen ja, es ist eine Abhängigkeit von speziellen Rohstoffen
00:06:32: da, aber nein, es ist kein Showstopper für nachhaltiges Arbeiten. Okay, also man kann auch in
00:06:37: dem Bereich noch einiges optimieren und ich glaube, da ist das Ende der Fahnenstange auch noch
00:06:40: nicht erreicht. Definitiv nicht. Okay. Was sind aus deiner Sicht die wichtigsten Triebkräfte
00:06:45: in Sachen Nachhaltigkeit? Sind es vielleicht gesetzliche Anforderungen, der gesellschaftliche
00:06:50: Druck, vielleicht sogar der Wettbewerb? Was ist das für dich genau? Also meiner Meinung nach ist es,
00:06:54: wenn es aus dem Drang, was zu verbessern entsteht und politischer Druck aus meiner Sicht hat noch
00:07:00: kein Problem gelöst, wenn wir dem verbessern wollen, so wie wir von dem gemooriern sagen,
00:07:05: wir wollen dieses Thema Nachhaltigkeit buschen, wir wollen unsere Maschinen effizienter gestalten,
00:07:10: wir wollen den Energiebedarf reduzieren, wir wollen die Wiederverarbeitung der verwendeten
00:07:15: Materialien erhöhen. Dann ist das ein Thema, was wir in die Waagschale legen, um uns zu differenzieren,
00:07:21: neben vielen, vielen technischen Highlights natürlich. Also du würdest sagen,
00:07:25: intrinsische Motivation steht ganz oben? Selbstverständlich ja. Aber die äußeren
00:07:30: Einflüsse gehen ja auch nicht an einem vorüber. Das heißt also, man muss natürlich auch ein Auge
00:07:35: auf den Wettbewerb haben, natürlich auch Gesetzgebungen berücksichtigen, aber du würdest
00:07:40: sagen aus der Perspektive, das ist für euch nicht der erste Beweggrund. Nein, weil wir wollen im
00:07:45: Prinzip unseren Planeten auch einen Beitrag machen, um den zu schützen, um den zu verbessern. Und
00:07:50: politische Einflüsse sind für uns keine Treiber, weil wir haben nicht den einen politischen
00:07:54: Einfluss auf der ganzen Welt und dadurch, dass unsere Kunden auf der ganzen Welt sitzen, haben wir
00:07:59: ganz andere Fokusthemen als regionale politische Anforderungen, die wir vielleicht erfüllen
00:08:03: müssen, ja, aber nicht unsere Treiber sind. Vielleicht können wir da mal ein bisschen in die
00:08:07: Tiefe gehen bei dem Gimori und du kannst uns vielleicht ein, zwei Beispiele geben, wie ihr die
00:08:12: Grundsätze der Nachhaltigkeit in die Entwicklung und Herstellung von Werkzeugmaschinen aktuell
00:08:16: stand heute integriert. Was passiert bei euch? Also bei uns beginnt sie im Prinzip in der Forschung
00:08:21: und Entwicklung, welche Materialien dann eingebaut. Und natürlich müssen die technische Kriterien
00:08:27: erfüllen, aber natürlich jetzt auch immer stärker, wie sind die nachhaltig verwendbar. Also gibt
00:08:32: da ein Beispiel. Wir verwenden zum Beispiel Gussmaschinenbetten, die wir dann sozusagen als
00:08:38: Basis verwenden. Guss ist recycelbar. Wir haben jetzt auch in Japan unsere Konzernen unsere
00:08:44: eigene Gisserei, wo wir dann über unsere Circular Economy dann, wenn die Maschinen am Ende ihres
00:08:50: Lebensdauer sind, dort dann die ganzen wieder einschmelzen und dann ein großer davon wieder
00:08:55: verwenden können. Und wenn wir alternative Materialien verwenden würden für unsere Maschinenbetten,
00:09:01: wäre dieses Einschmelzen oder dieses Wiederverwerten bei Weiten nicht so stark nutzbar, um nur eine
00:09:07: Komponente zu verwenden. Und das geht natürlich weiter bis hin zu verwendeten Materialien in
00:09:13: den Maschinengehäusen etc. Und all das ist für uns ganz am Anfang in der Entwicklung eine ganz
00:09:19: wesentliche Komponente. Was würde zu sagen, welchen Stellenwert nimmt Nachhaltigkeit aktuell bei
00:09:24: dem Gimori ein? Ist das ein Thema, worüber ihr täglich nachdenkt? Definitiv, definitiv. Also ist
00:09:30: für uns ein absolutes Schlüsselthema. Also wir haben unter dem ganzen Thema Maschinentransformation,
00:09:36: haben wir mehrere Themen drinnen. Das ist einmal das ganze Thema Technologie. Wie können wir
00:09:41: technologisch uns verbessern? Wie können wir das digital machen? Wie können wir es automatisieren?
00:09:46: Und wir können was nachhaltiger gestalten. Wenn wir jetzt mal einen Blick auf die Werkzeugmaschinen
00:09:51: selber werfen. Wir wissen ja, der Energieverbrauch von Werkzeugmaschinen trägt erheblich zum
00:09:56: ökologischen Fußabdruck von Bearbeitungsvorgängen bei. Das ist klar. Welche Initiativen gibt es
00:10:01: dort, um den Energieverbrauch beim Betrieb von den Werkzeugmaschinen vielleicht auch noch zu
00:10:06: senken? Ja, das ist für uns eines der Schlüsselthemen. Das eine sind natürlich gewisse Leistungskriterien,
00:10:12: die Motoren, Hydraulikantriebe und so weiter per se mitbringen. Das Wesentliche ist aber die
00:10:18: Intelligenz. Also sprich, wann ziehen wir diese Leistung? In der Vergangenheit einfach gesprochen,
00:10:25: Maschine wurde eingeschaltet, alle Komponenten waren auf maximal Last. Heute und in Zukunft wird
00:10:31: es immer mehr. Wie können wir schon aufbauend auf die getätigten Programme, auf die verwendeten
00:10:37: Werkzeuge, auf die Anwendungen die Last der einzelnen Module Intelligenz steuern, um somit
00:10:43: den Gesamtstrom oder Energieverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Kannst du das ein bisschen
00:10:48: greifbar machen, was auf ein Minimum aktuell bedeutet? Wie viel Prozent kann man aktuell schon
00:10:52: einsparen? Also wenn Sie heute schauen, Sie hätten eine Werkzeugmaschine gekauft vor zehn Jahren,
00:10:56: Zirkra, und dann nach zehn Jahren jetzt reinvestieren Sie natürlich auch abhängig welche Anwendungen
00:11:02: Sie haben. Aber wir sprechen hier im Schnitt von einer Energieersparnis von rund 30 Prozent. 30 Prozent?
00:11:07: Ja genau. Das ist eine Menge. Aus deiner Perspektive, was ist noch drin? Also ich denke in
00:11:12: engster Zusammenarbeit mit den Komponentenherstellern, allen voran den Werkzeugherstellern, ist mit
00:11:17: Sicherheit nochmal 15 bis 20 Prozent aus heutigen technologischen Wissen möglich. Es wird weiter
00:11:24: entwickelt, vielleicht kommen neue Komponenten, neue Anforderungen, die vielleicht noch mehr
00:11:27: ermöglichen. Ja okay. Wir sind ja hier im Zeratizit Innovation Podcast. Innovationen interessieren
00:11:32: uns ganz besonders. Kannst du uns mal einige Innovationen aus deinem Unternehmen nennen,
00:11:38: die sowohl ökologische, aber auch ökonomische Vorteile mitgebracht haben? Also als Beispiel
00:11:43: auch in der engen Zusammenarbeit mit Zeratizit, zum Beispiel mit der Fritteur an Technologie.
00:11:48: Ja. Haben wir natürlich auf der einen Seite über die Anwendungen, über die intelligente
00:11:52: Ansteuerung der Drehmaschinen, einen riesen Vorteil gehabt in den Energiekosten, aber natürlich auch
00:11:58: im Energieverbrauch und somit natürlich auch in Fußabbrug den wir generieren und gleichzeitig
00:12:04: wurde aber die Bearbeitungszeit, die Effizienz am Produkt, wie viel in einem vergleichbaren Zeitraum
00:12:10: mit reduzierter Energie produziert waren, kann deutlich erhöht und derartige Themen natürlich
00:12:15: zu sagen, wie kann ich mit weniger Energie mehr Output generieren? Stehen natürlich im absoluten
00:12:21: Fokus nicht nur im ökologischen Sinne, natürlich auch im Kosten Sinne, die natürlich auch in
00:12:27: der Profitabilität unserer Kunden sich widerspielen. In jedem Fall. Für uns jetzt schon eine Selbstverständlichkeit,
00:12:32: Free-Turn zu nennen, für alle, die jetzt zuhören und sich fragen, Free-Turn, was ist das? Würde ich
00:12:37: sagen, packen wir nochmal einen Link in die Show Notes und es gibt auch schon einige Episoden,
00:12:40: wo wir Free-Turn beleuchtet haben, dazu gibt es dann auf jeden Fall auch den Link. Was würdest du
00:12:45: generell sagen, was können Unternehmen heutzutage tun, um ein Gleichgewicht zwischen Nachhaltigkeit
00:12:51: und Erschwinglichkeit irgendwie herzustellen? Ich glaube heutzutage ist ein sehr häufiges
00:12:56: Thema. Was kostet mich die Investition, die im Fokus steht? Eigentlich müsste es sein, wie kann
00:13:02: ich meine Investition deutlich besser nutzen? Wohin ziele ich? Wir haben sehr, sehr viele Kunden
00:13:07: weltweit, die unsere Produkte gerade mal einen halb bis zwei tausend Stunden pro Jahr nutzen. Wenn
00:13:13: man jetzt aber weiß, es stehen theoretisch acht einen halb tausend Stunden pro Jahr zur Verfügung,
00:13:18: ist es eine riesige Verschwendung. Und wenn ich jetzt meine Investition nur auf zwei tausend
00:13:24: Stunden umlege, ist mein ROI vielleicht schwierig zu rechnen. Also wie kann ich sozusagen von meinen
00:13:30: zwei tausend Stunden auf drei auf vier vielleicht auf fünf tausend kommen, dann würden viele nicht
00:13:35: auch sagen, na ja, ich habe ja heute schon ein Problem Personal zu bekommen und genau diese
00:13:39: Transformation ist aber der Schlüssel, den wir gemeinsam mit unseren Kunden meistern wollen.
00:13:44: Sprich, wie können wir intelligente Automation einbauen, sodass unsere Kunden Nachtschichten,
00:13:50: Spätschichten vielleicht sogar manlos fahren können und nur während des Tages ihr Bedienpersonal
00:13:55: dort haben, um sozusagen auch den Personal an den Pass und der Kontrolle zu haben und trotzdem die
00:14:01: Ausnutzung der Maschine zu erhöhen und somit wird das Ganze einfach von der Wirtschaftlichkeit,
00:14:06: von der Finanzierbarkeit auf ein ganz neues Level gehoben. Ist natürlich ein ganz, ganz großes
00:14:11: Thema, wird sicherlich auch kritisch beäugt. Darf ich an der Stelle sagen, kannst du uns vielleicht mal
00:14:16: mitnehmen, welche technologischen Verfahren denn in diesem Zusammenhang wegweisend sind für die
00:14:22: Zukunft der Zersparnungstechnik? Gibt es da einen speziellen Ansatz, den ihr verfolgt?
00:14:27: Also wir verfolgen ja zum Beispiel in der Frästechnologie, dass wir mehrere Prozesse integrieren,
00:14:32: zum Beispiel Fräsen, Drehen, aber auch Schleifen, sodass wir einfach in eine Maschine so viel wie
00:14:38: möglich sinnvollerweise Prozesse integrieren, von drei Axts natürlich auch fünf Axts Technologie
00:14:43: switchen und das Ganze dann mit sinnvoller dem Kundenbedürfnissen angepasster Automation
00:14:50: verknüpfen und somit dann natürlich wie gesagt genau diese Verfahren, vielleicht sogar Reduktion an
00:14:56: benötigten Maschinen, aber dafür maximale Nutzung der Maschinen mit möglichen Personal,
00:15:01: das man auch hat, dementsprechend umsetzen kann. Jetzt habe ich gerade schon gesagt,
00:15:05: natürlich wird eine Form der Automation auch immer kritisch betrachtet. Ich musste die Frage
00:15:11: natürlich stellen, welche Auswirkungen haben denn solche technologische Entwicklungen auf die
00:15:15: Jobs innerhalb der Industrie? Kann man sagen so fauschal, mehr Maschinen weniger Arbeiter?
00:15:20: Würde ich so nicht sagen und zwar ich fange mal ganz vorne an, ich glaube nicht, dass es in Zukunft
00:15:26: mehr Maschinen geben wird, weil die Nutzung der Maschinen viel höher sein muss. Das heißt wie
00:15:32: gesagt, wenn ich es schaffe von 2000 und 1500 Stunden auf 3, 4 oder wir haben auch Kunden,
00:15:38: die schon 7000 Stunden im Jahr arbeiten, das zu schaffen, dann brauche ich vielleicht sogar
00:15:42: weniger Maschinen, aber die Nutzung ist deutlich höher. Und wenn man sich jetzt anschaut in
00:15:47: Industrieländern, gibt es ja kaum ein Industrieland, was heute sagt, ich habe ein Problem, dass ich zu
00:15:53: viel Arbeitskräfte habe. Sicher nicht aktuell. Genau, und jetzt stellen Sie dann vor, Sie kommen
00:15:57: aus einer Welt mit 2000 Stunden pro Maschine und schon ein Problem von Arbeitskräften. Und jetzt
00:16:04: schaffen Sie es aber auf 4 oder 5.000 Stunden zu gehen mit der gleichen Anzahl ihrer heutigen
00:16:11: Belegschaft. Und ich glaube, das ist der Ansatz, den wir haben. Wir werden zumindest auf Zeit nicht
00:16:16: mehr Menschen haben, qualifizierte Menschen haben und somit wenn ich schaffe durch intelligente
00:16:20: Automation, Digitalisierung und integrierte Prozesse, die Stunden zu heben, dann komme ich mit
00:16:26: dem Personal, was ich habe, mit viel mehr Stunden aus und somit kann ich meine Kosten reduzieren
00:16:32: in Summe und meine Wirtschaftlichkeit maximal erhöhen. Genau, Produktivität steigt dann an
00:16:36: dieser Stelle. Bei den ganzen Dingen, die du gerade angesprochen hast in der Umsetzung, wie
00:16:41: wichtig ist da die Zusammenarbeit gerade auch mit den Werkzeugherstellern? Du hast gerade schon
00:16:45: Zehratizit genannt, habt ihr dann engen Austausch? Ist das wichtig für euch? Selbstverständlich,
00:16:49: weil wir müssen natürlich wissen, was sind die zukünftigen Entwicklungen unserer Werkzeugpartner,
00:16:54: wohin gehen die? Brauchen die mehr Leistung, brauchen die mehr Drehzahl, gehen die in neue
00:16:58: Materialien? Was schaffe ich damit? Was müssen wir vielleicht in unseren Maschinen berücksichtigen
00:17:03: und das Zusammenspiel der Werkzeugmaschine mit dem Werkzeug ist es um und auf, um diese
00:17:09: Effizienzen überhaupt heben zu können. Und da seid ihr im direkten Austausch mit den Werkzeugherstellern?
00:17:13: Selbstverständlich, ja. Und wenn wir schon gerade über diese Entwicklung sprechen dürfen natürlich
00:17:19: auch Digitalisierung nicht außen vorlassen, das ist natürlich auch ein großes Thema und das
00:17:24: führt uns auch direkt zu unserer nächsten Rubrik und das ist die Schlagzeile.
00:17:32: Ganz genau eine Schlagzeile sozusagen ein Branchenecho, was ich aufgeschnappt habe und
00:17:37: mich interessiert deine Meinung dazu. Und zwar bereits Ende 2023 titelte der M.M. Maschinenmarkt
00:17:44: folgendes. Kontinental will aus Produktionswerken digitale Fabriken machen, also unsere Freunde
00:17:52: aus Hannover. Kontinental leitet dabei ein Konsortium aus acht Partnern, welches die vollständige
00:17:58: Digitalisierung von Produktionsumgebungen zum Ziel hat. Machbar?
00:18:03: Herausforderend, ein heyeres Ziel, sicherlich sehr sehr herausfordernd, aber die durchgängige
00:18:09: Digitalisierung in einem Unternehmen, also von der Auftragsabwicklung, also in unserem Sinne
00:18:14: dann in die Programmierung, in die Vorbereitung, in das Zersparen, in die Planung bis dann im
00:18:20: After Sales rein ist Schlüssel. Die große Herausforderung ist, wie können wir im B2B globale
00:18:26: Standards schaffen, weil die Daten sollten integriert sein. Also große große Herausforderung
00:18:33: und heyeres Ziel, würde ich sagen, in den nächsten zwei, drei Jahren sicherlich schwierig zu schaffen.
00:18:37: Stellt sich die M.G. Murray diesen Herausforderungen, also ist die digitale Fabrik für euch auch ein
00:18:43: großes Thema? Selbstverständlich. Also wir haben von Kleinskunden, die hier durchgängig
00:18:49: digitalisieren wollen, bis hin zu Großkonzernen, das ganze Portfolio. Und man braucht dafür natürlich
00:18:56: am Produkt, was man hat bei uns an der Werkzeugmaschine, die Basis dafür. Und das ist warum wir unsere
00:19:01: eigene Plattform haben mit CELOS X, wo wir die technologische Grundlage überhaupt mitliefern,
00:19:07: dass das überhaupt möglich ist. Und natürlich arbeiten wir hier bei uns beginnen, bei unseren
00:19:12: Kunden ganz am Anfang, wenn die ihre Aufträge bekommen, wie sie sie einplanen in deren Arbeits
00:19:18: Vorbereitung, wie sie sie dann sozusagen an den Shopfloor übergeben, bis natürlich hin, dass wir die
00:19:23: Maschinen im Service monitoren, um zu schauen, dass die Maschinen hohe Abtimes haben, dass sie
00:19:28: wenig ungeplante Ausfälle haben und wir mit unserem Service dann auch sofort unterstützen können.
00:19:32: Okay, ist ein großes Thema, CELOS X sprechen wir gleich auch noch mal im Detail drüber.
00:19:35: Vielleicht nehmen wir uns mal in die Praxis mit von Anfang an, wie hat die Digitalisierung die
00:19:39: Art und Weise verändert, wie dem M.G. Murray Maschinen entwickelt und herstellt? Das war vor 30
00:19:45: Jahren sicherlich ganz anders. Ja natürlich, wir beginnen mal ganz Anfang, auch kreit 30 Jahre,
00:19:49: da haben wir dann schon auch am Computer entwickelt. Das waren die ersten Züge, aber wenn man jetzt
00:19:54: heute schaut, in der Vergangenheit hat man Analysen gemacht, man hat es dann in Prototypen
00:19:59: verproben müssen, wann dann die Automatisierung gekommen ist, wie spielen die Themen zusammen.
00:20:04: machen wir das alles über digitale Zwillinge. Wir können im Prinzip den Großteil vorab simulieren,
00:20:09: was natürlich die Durchlaufzeiten und natürlich auch die Qualität der Prototypen und der erste
00:20:16: Generation Maschinen und Automationskonzepte maximal erhöht. Und das hat bei uns sozusagen in
00:20:22: der Forschung und Entwicklung ist es dagtäglich Brot. Wie beurteilst du das Tempo, welches wir im
00:20:27: Bereich Digitalisierung so in den letzten 10, 20 Jahren hingelegt haben? Diese Progression wird
00:20:32: das so weitergehen, wird sich das Tempo tatsächlich noch erhöhen? Momentan sind wir bei künstlicher
00:20:37: Intelligenz und so weiter und so fort und eigentlich können wir ja tagtäglich miterleben, was sich da
00:20:41: alles tut und manchmal fass ich mir an den Kopf und das kann auch gar nicht sein. Also ich persönlich
00:20:46: glaube, dass das Tempo zulegen wird, das realisierbare Tempo. Ich glaube, wir haben jetzt eine Phase
00:20:51: hinter uns, wo sehr, sehr viel verprobt worden ist, wo auch in der gesamten Industrie auch vieles
00:20:58: wieder verworfen worden ist und ich glaube jetzt aufgrund dieser Erfahrungen werden jetzt viele
00:21:03: Fehler, die vielleicht in den letzten 5 bis 10 Jahren gemacht worden ist, hoffentlich nicht mehr
00:21:06: gemacht. Wir werden mit Sicherheit viel mehr PS auf die Straße bringen in der Industrie,
00:21:11: aus dem gemurrigen kann ich das 100 Prozent sagen und damit wird auch die Geschwindigkeit steigen,
00:21:16: aber die Umsetzungsgeschwindigkeit und auch die Qualität, die man umsetzen wird. Welche Probleme
00:21:21: bringt eine solche Geschwindigkeit mit sich? Das sind ja nicht nur Vorteile. Nein natürlich,
00:21:26: also die großen Probleme sind natürlich, wie kann ich die Menschen, die überall involviert sind,
00:21:31: auch mitnehmen? Wie kann ich den Skill-Level, den man damit braucht, beginnend von der Entwicklung
00:21:37: bis natürlich zum täglichen Arbeiten generieren, weil es natürlich auch andere Anforderungen sind,
00:21:42: auch an unsere Kunden und unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, was sie denn zu tun haben.
00:21:47: Und ich glaube, das ist die große Herausforderung. Wir sprechen sehr oft von Transformation, von
00:21:52: Digitalisierung, von Technologien, aber ich glaube, die Basis wird sein, gelingt es uns,
00:21:57: diese Human Transformation zu machen, um alle Menschen, Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter, Kunden,
00:22:03: Kundinnen dementsprechend abzuholen und mitzunehmen. Traust du das euren Mitarbeiterinnen und
00:22:08: Mitarbeitern zu? Ja, wir haben auch einige Projekte bei uns, wo wir nur das Handwerkzeug
00:22:14: mitgegeben haben. Das eine ist es TULIP zum Beispiel, mit dem wir auch bei uns intern viele
00:22:18: Prozesse in der Produktion deutlich effizienzer gestaltet haben, aber das Aussteuern und
00:22:24: das Auskleiden, wie das gemacht wird, das wird von unseren Kolleginnen und Kollegen gemacht.
00:22:29: Also da sitzt jetzt nicht irgendwo eine IT-Abteilung, die dann monatelang oder jahrelang irgendwas
00:22:34: entwickelt, sondern die machen das wirklich im Daily Doing on the Job und somit braucht man
00:22:40: niemanden überzeugen, weil sie machen es ja für sich, um Themen zu verbessern, zu vereinfachen,
00:22:45: zu verschnellen. Und ich glaube, wenn uns das gelingt auf breiter Front, dann kann das
00:22:50: definitiv gelingen. Und da ist der Schlüssel zum Erfolg wieder die intrinsische Motivation,
00:22:54: wie du es gerade schon sagst, selber motiviert sein, die Dinge anzupacken und zu ändern.
00:22:58: Lass uns vielleicht nochmal da in die Unternehmensperspektive wechseln. Würdest du sagen,
00:23:03: Unternehmen haben heute noch die Chance als Einzelkämpfer erfolgreich am Markt zu sein
00:23:08: bei dieser schnellen digitalen Transformation? In der Gänze nicht. Nein, also wenn man jetzt
00:23:13: auf gewisse Standards schaut, die man braucht, dass ich sage zum Beispiel Cloud Computing
00:23:17: habe, definitiv nicht. Also aus meiner Sicht muss man auf Standards setzen. Es gibt ja
00:23:22: ein paar Auswahlkriterien, aber jetzt zu sagen, als DMG Mori, wir machen unsere eigene Cloud,
00:23:27: das wäre blöd. Wenn es dann um technische Details, die das Produkt, das eigene Produkt,
00:23:32: die eigene Anwendung, die eigene Technologie verbessert, dann sehr wohl. Also wenn ich es
00:23:37: richtig verstanden habe, die Chancen für Unternehmen im Bereich der Digitalisierung,
00:23:41: die keine Partnerschaften suchen, sind eher schlechter. Ja, interessant. Also ganzheitlich
00:23:48: gesehen. Inwiefern sind da strategische Partnerschaften für die Digitalisierung bei DMG Mori wichtig?
00:23:54: Seid ihr der offen nach außen? Ja, natürlich. Also wir haben zum Beispiel, wenn wir das
00:23:58: von mir angesprochene Thema des Cloud Computings, da arbeiten wir natürlich in dem Fall sehr
00:24:02: eng mit Microsoft Asher zusammen, weil wir dann auch sagen, okay, es gibt da jemanden,
00:24:07: der hat die Kompetenz des Know-how, auch das ganze Thema Cyber Security, die ordentlich
00:24:12: zu managen. Wir konzentrieren uns auf das, was wir können, auf die Technologie, am Shop
00:24:18: floor, an unseren Produkten, an der Automation, um die Prozesse und Abläufe für unsere Kunden
00:24:25: zu optimieren. Das können wir, das wollen wir in unseren Händen halten und alles, was
00:24:30: bei ReFair dazuspielt, wollen wir mit Partnerschaften arbeiten und arbeiten wir mit Partnerschaften,
00:24:35: um einfach der Geschwindigkeit mithalten zu können. Du hast ja eben schon ganz kurz
00:24:39: CELOS X gedroppt. Sag uns ganz kurz, was hat es damit auf sich? Mir sagt es erst mal
00:24:43: noch gar nichts. Also du musst dir vorstellen, auf jeder Plattform gibt es unterschiedliche
00:24:48: Kontrolleinheiten, also entweder von Siemens oder von Heidenheim oder von Fanok oder Mitsubishi
00:24:53: oder andere. Die haben all ihre Spezialitäten und wir haben jetzt mit CELOS einfach einen
00:24:58: Leer darüber gelegt. Warte mal ganz kurz. Er geht auch vor den Kameras. Okay, kein Problem.
00:25:06: Ja so ist das. Wir befinden uns ja hier mit dem Studio mitten in der Produktion, oder?
00:25:11: Genau, es ist links und rechts vom Studio ganz normale Produktionen, wo ganz normal
00:25:17: tagtäglich unsere Produkte gebaut waren. Und da kann das auch mal passieren, dass einer
00:25:20: von den Maschinenbedienern oder wer auch immer kurz durchs Fernsehstudio kommt. Ja, der hat
00:25:24: jetzt einfach den Short Track genommen, um schneller von A nach B zu kommen. Auch wenn
00:25:28: das On Air Schild draußen leuchtet, ist das kein Grund hier nicht durchzugehen. Wir versuchen
00:25:33: den roten Faden wiederzufinden. Markus, wir haben gerade über CELOS X gesprochen. Nimm
00:25:38: uns dann nochmal ganz kurz mit, was hat es damit genau auf sich? Ja, wir haben einfach
00:25:42: eine DMG Mori-Plattform sozusagen steuerungsneutral über die Steuerungen gelegt. Man kann sich
00:25:47: das ein bisschen vorstellen wie beim iPhone oder beim Android Handy. Sie haben eine Benutzerbasis,
00:25:53: die ist iOS oder Android, die wird mitgelevert. Aber darüber hinaus gibt es eine Vielzahl
00:25:59: von Apps, die das tägliche arbeiten mit dem Mobile-Telefon, mit dem iPad und so weiter,
00:26:04: einfach erleichtern. Und wir haben nichts anderes gemacht mit CELOS X. Wir haben sozusagen
00:26:09: diese Plattform drübergelegt, wo wir von uns aus, von DMG Mori aus, Apps anbieten, die
00:26:14: dem Kunden das tägliche arbeiten, deutlich erleichtern, ohne jetzt große Programmierkenntnis
00:26:19: zu haben, einfach das tägliche Arbeiten an der Maschine optimieren. Das beginnt von
00:26:24: Self-Service, wenn man sagt, ich habe eine Frage, wie kann ich mir die leichter beantworten?
00:26:28: Geht dort hin bis zur Integration sozusagen ins Netzwerk, wo wir dann Preventive und Predictive
00:26:34: Maintenance anbieten können. Aber auch mit Partnern wie zum Beispiel Ceratizid, die dann
00:26:39: auch dort ein third-party Anbieter Apps entwickeln können, die dann auch für ihre Anwendungen,
00:26:45: ob das Werkzeuge sind, Vorrichtungen sind oder anderes, das tägliche Arbeiten unserer
00:26:50: Kunden einfach, einfachst erleichtern können.
00:26:53: Für mein Verständnis bedeutet das, dass ihr mit CELOS X eine Art Betriebssystem anbietet,
00:26:58: sozusagen als Plattform. Und third Anbieter können Apps programmieren, die bei euch nochmal
00:27:03: durch ein Kontrollprozess laufen, wahrscheinlich Qualitätsmanagement. Wenn die freigegeben
00:27:09: werden, kann das natürlich dann letztendlich dem Kunden höfreich sein.
00:27:13: Absolut, ganz genau.
00:27:14: Und ihr vergebt, glaube ich, auch bei diesen Partnerschaften ein Label. Ich habe das mal
00:27:18: nachgeschaut. Das ist das DMG Qualified Partner Label. Was hat es damit auf sich, wie du gerade
00:27:24: schon gesagt hast, Ceratizid ist auch dabei? Was muss man erfüllen, um letztendlich dann
00:27:28: auch dieses Label zu bekommen?
00:27:29: Na ja, erstens einmal muss das Produkt oder die Dienstleistung, die dort angeboten wird,
00:27:35: zu DMG Mori, unseren Produkten und vor allem den Bedarf unserer Kunden massen. Und dann
00:27:40: muss man einfach gewisse Qualitätskriterien. Weil wenn jemand bei DMG Mori was kauft, erwartet
00:27:45: er auch eine gewisse Premiumqualität. Und das müssen natürlich diese Produkte auch mitbringen.
00:27:50: Und die werden dann von uns zertifiziert nach einem gewissen Prozess. Und dann ist man
00:27:55: so genannt der DMQB Partner, DMG Mori Qualified Partner. Und dann wird es auch von uns dementsprechend
00:28:01: beworben. Man ist dann vertreten. Und man kann dann natürlich auch Apps bauen. Man kann
00:28:06: aber auch Apps bauen, als nicht DMG Mori Qualified Partner. Aber die Apps werden von uns trotzdem
00:28:11: qualifiziert, um auch dem Kunden höchste Qualität sicherstellen zu können.
00:28:15: Okay, also da gibt es dann ein Qualitätssicherungsprozess auf eurer Seite und die Partner, mit denen
00:28:20: ihr vertrauensvoll zusammenarbeitet, die auch das entsprechende Skillset und auch die Produkte
00:28:24: haben, die bekommen dann noch dieses Label. Und da kann man sich dann auch sicher sein,
00:28:28: dass was da angeboten wird, funktioniert in sich auch auf der Plattform.
00:28:31: Genau.
00:28:32: Ja, sehr interessant. Wenn wir jetzt mal ein bisschen in die Automobilbranche vielleicht
00:28:38: schielen, da wird das ja auch schon mal so ein bisschen anders gemacht, ist das für
00:28:42: dem DMG Mori grundsätzlich denkbar, vielleicht auch strategische Partnerschaften mit dem
00:28:47: Wettbewerb einzugehen, so wie wir das vielleicht tatsächlich aus dem Automotivebereich kennen.
00:28:53: Also Plattform Sharing, gibt es sowas schon? Ist das eine Option?
00:28:55: Ich sag mal so, also als Plattform Sharing bis bei den anderen Automobilherstellern
00:29:00: gemacht, haben wir so nicht. Es gibt Zusammenarbeiten in diversen Gremium, ob das jetzt über zum
00:29:07: Beispiel den VDW, den VDMA ist oder ob das dann so Themen ist wie bei Manufacturing X,
00:29:13: wo man an gewissen Standards zusammenarbeitet, aber jetzt klassisches Plattform Sharing
00:29:18: oder ähnliches. Da sind die Produkte, die Dimensionen, die Technologien einfach zu unterschiedlich
00:29:24: und die Volumens auch, wie soll ich sagen, nicht wie in der Automobilindustrie, wo ich
00:29:28: jetzt ein bisschen flappsig sage, jedes Auto hat vier Räder und eine Bodenplatte, das
00:29:32: ist dann bei uns doch ein bisschen komplexer.
00:29:34: Lass uns doch einfach mal ein praktisches Beispiel nehmen. Könnte man nicht gemeinschaftlich
00:29:38: Teile produzieren, wie zum Beispiel Maschinenbetten oder Maschintische, wäre eine Möglichkeit?
00:29:42: Theoretisch ja, aber ich sage jetzt mal gemeinsam ein Maschinentisch oder zum Beispiel Maschinenbett,
00:29:48: alleine wir bei DMG Mori haben eine dreistellige Menge an unterschiedlichen Betten. Zwar könnte
00:29:54: man theoretisch die Lieferanten oder so gemeinschaftlich qualifizieren, aber die sind alle der Technologie
00:30:00: geschuldet unterschiedlich und somit ist es deutlich herausfordernd daher.
00:30:04: Okay, also halten wir fest grundsätzlich denkbar, aber in der Praxis wird es so noch nicht gespielt.
00:30:09: Genau. Wenn wir jetzt schon über Digitalisierung im Detail sprechen, dann muss man natürlich
00:30:15: auch, und das haben wir auch im Podium besprochen, über Datensicherheit sprechen. Kannst du uns
00:30:19: vielleicht mal sagen, welche Anstrengungen DMG Mori getroffen hat, um die Datensicherheit
00:30:24: und auch den Datenschutz gerade für den Kunden zu gewährleisten? Ich glaube, das ist eines
00:30:28: der größten Themen in der Digitalisierung. Wie kann ich meine Daten schützen?
00:30:33: Ja, also erstens einmal, ja wir haben sehr, sehr viel Aufwand in das Thema gesteckt. Zum
00:30:37: einen Teil natürlich was unser Unternehmen betrifft, also bei uns intern mit Cybersecurity,
00:30:42: aber jetzt wenn ich zum Kunden schaue, an die Maschinen schaue, also all unsere Maschinen
00:30:46: sind vollumfänglich offline, also ohne Connectivity nutzbar. Es gibt dann auf CELOS X das eine
00:30:53: andere App, wo man dann sagt, da brauche ich Connectivity, weil sonst kann ich es nicht
00:30:57: lösen. Das ist aber für die Basisverwendung der Maschine nicht notwendig.
00:31:01: Da muss ich ganz kurz reingehen. Welchen Nachteil habe ich, wenn ich eine Maschine betreibe,
00:31:04: die wirklich gar keine Konnektivität hat? Updates funktionieren?
00:31:08: Updates funktionieren nicht zum Beispiel. Oder wenn wir sagen, wir bieten Preventive
00:31:12: Maintenance an, müssen wir natürlich wissen, in welchen Zustand ist die Maschine? Also
00:31:16: das kann ich natürlich auch nicht machen. Aber wir haben natürlich Kunden, die im militärischen
00:31:20: Umfeld sind, die in Luft und Raumfahrt sind, die sehr, sehr strikte Polices haben und
00:31:25: da werden die einfach lokal genützt oder über lokale Kundennetzwerke, die dann dementsprechend
00:31:32: das öffnen. Oder wir bieten auch die Möglichkeit, über 4G oder 5G-Module sozusagen dann die
00:31:40: Maschine auch vom lokalen Netz zu entkoppeln und uns dann sozusagen über diese, ja,
00:31:45: wireless Connections dann Zugang zu gewähren. Okay, also diesen Anwendungsbereich gibt es
00:31:49: auch, aber wünschenswert wäre natürlich ans Netz angeschlossen, aber dann so sicher,
00:31:56: dass da an der Stelle nichts passieren kann. Genau, deswegen haben wir auch in dem Fall
00:31:59: mit Microsoft und Asher diesen Partner gewählt, weil ich weiß es nicht genau, wie viele 1000
00:32:04: Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen bei Microsoft alleine das Thema Cybersecurity bearbeiten
00:32:09: und das könnten wir als mittelständisch geprägter DMG Morini und NIMA leisten. Und deswegen haben
00:32:15: wir hier diese Partnerschaft gewählt, um auch hier bestmögliche Sicherheit unseren Kunden
00:32:20: geben zu können und dann nehme ich gerne eine Aussage eines unserer Kunden mit, wo wir das
00:32:25: diskutiert haben und zwar Bodeumsdiskussion, Kunden sprechen zu Kunden und dann hat auch
00:32:30: ein Kunde aus der Audienz sozusagen gefragt, warum wählst du deine Maschine an die Cloud?
00:32:36: Ist es nicht viel zu unsicher? Und dann hat dieser Kunde gesagt, naja, hast du in deinem
00:32:41: Betrieb irgendeinen Computer, der ans Internet angeschlossen ist? Ja, selbstverständlich
00:32:46: war die Antwort. Jeder. Jeder. Und dann sagt er, dann du glaubst jetzt, dass deine Cyber-Sicherheit
00:32:51: in deinem 10, 15, 20, 100 Mann Unternehmen besser ist als die Tick-Tick-1000 von Microsoft,
00:32:59: die sich hier in der Asher-Cloud-Prumm kümmern. Und das kann ich eigentlich nur so weitberggeben.
00:33:04: Das ist eigentlich die beste Antwort, was man auf dieses Thema einfach geben kann. Nix ist
00:33:07: 100 Prozent. Aber wir versuchen hier mit strategischen Top-Partner zu arbeiten und das Risiko zu minimieren.
00:33:13: Und wenn wir über Digitalisierung sprechen, dann müssen wir auch über KI sprechen. Großes
00:33:17: Buzzword aktuell überall. Inwieweit setzt ihr KI über die Entwicklung von Maschinen ein? Also
00:33:23: welche spezifischen Ziele oder Ergebnisse wollt ihr durch den Einsatz von KI erreichen? Ist das
00:33:29: schon ein großes Thema? Es ist selbstverständlich ein Thema. Ich glaube, dass an vielen Bereichen
00:33:34: in der Industrie das Thema ein bisschen evolutionär geworden ist. Und jeder spricht nur mehr von KI.
00:33:40: Und wenn man dann fragt, was habt ihr denn, wird es sehr häufig dünn. Aber natürlich, wir bauen
00:33:46: gerade noch Hautdatenbank auf, die heißt Vino, wo wir dann sozusagen von der Forschung und Entwicklung
00:33:52: darauf zugreifen, in die Service-Abteilungen drauf zugreifen und dann in weiterer Folge auch bei
00:33:57: dem Kunden über Self-Service-Anwendungen dann das Thema machen oder unseren Service-Technikern
00:34:03: weltweit unterstützen oder eben Anwendungen, Entwicklungen global einfacher und besser
00:34:08: koordinieren können. Es ist für unser riesiges Thema mit Sicherheit noch ein bisschen in den
00:34:14: Kinderschuhen, aber mit riesigen Potenzialen noch vornehmend. Oftmals ist es ja auch die Definition
00:34:19: von KI. Was ist überhaupt KI? Jeder benutzt das Wort, aber keiner kann es genau definieren, wann
00:34:25: fängt es an, wann hört es auf. Aber dass man in dem Bereich mitziehen muss, glaube ich, steht
00:34:29: außer Frage. Welche ethischen Richtlinien gelten für den Einsatz von KI in eurem Unternehmen?
00:34:36: Ist sicherlich auch ein großes Thema. 100 Prozentig. Bei uns ist, wie soll ich sagen, der Lied ist der
00:34:41: Mensch, der hier sozusagen die Daten auch verprobt. Wir wollen dann auch Algorithmen drüberlegen,
00:34:47: die dann einfach das tägliche arbeiten, sowohl bei uns im Unternehmen als auch bei den Kunden
00:34:51: optimiert. Und die große Herausforderung wird sicher noch vorne sein. Wie können wir das
00:34:56: nachhaltig monitorn und kontrollieren? Ich glaube, zum jetzigen Zeitpunkt, also zumindest in unserer
00:35:01: Industrie, noch kein großes Thema. Aber sicher, wenn man die breite Masse anschaut, ein Thema,
00:35:06: was jedes Monat, was es ins Lande zieht, immer bedeutender werden wird. Und würdest du sagen,
00:35:12: dass es möglich ist, ein Gleichgewicht zu schaffen zwischen dem menschlichen Fachwissen und der
00:35:19: KI-Automatisierung, also ein gesundes Gleichgewicht? Also ich sage, wo ein Wille da ein Weg und wenn der
00:35:25: Wille da ist, dann ist es sicherlich möglich. Also es wird maximal am Willen scheitern und wenn der da
00:35:30: ist oder auch Regulatorien es gibt, dann wird es auch so sein oder hoff ich zumindest. Also können wir
00:35:35: festhalten, KI ist tatsächlich die Zukunft und nicht nur irgendein Add-on unserer Zeit. Ich glaube,
00:35:42: dass wir es brauchen, um das, was wir alle gemeinsam so bändigen wollen oder ledigen wollen in den
00:35:48: nächsten Jahren und Jahrzehnten, mit denen dafür verfügungstehenden Menschen, auf die wir zugreifen
00:35:54: können mit dem jeweiligen Skills, gar nicht anders geht. Also entweder gehen wir mit dem Output auf
00:35:59: die Bremse oder der Output fährt weiter maximal durch und dann braucht man Hilfe rein, so wie es am
00:36:05: Anfang gesagt hat mit der Automation, weil wir es sonst gar nicht mehr schaffen. Ja. Mit Blick auf
00:36:10: die Uhr ist das auch eigentlich ein ganz schönes Schlusswort. Ich habe aber noch eine Frage an dich,
00:36:14: mit Blick in die Zukunft. Wenn wir uns in 15 oder in 20 Jahren wiedersehen würden, wie glaubst du,
00:36:22: hätte sich die Zersparnungsindustrie bis dahin verändert. Wird sie sich grundsätzlich verändern?
00:36:28: Ich glaube ja. Also drehen wird drehen bleiben, fräsen wird fräsen bleiben, schleifen wird schleifen
00:36:34: bleiben, aber wie wir das gemacht wird, es wird sie verändern. Ich glaube, diese einzelnen Maschinen,
00:36:40: die nicht automatisiert, ein paar hundert Stunden, vielleicht 1000 oder 1500 Stunden im Jahr genutzt
00:36:46: werden, die werden mit Ausnahme vielleicht von Lehrlingswerkstätten ausstellen. Es wird egal,
00:36:52: ob Großbetrieb oder Kleinbetrieb über die Automatisierung, über die durchgängige Integration
00:36:58: und Technologie-Transformation sich alle spielen. Es wird hoffentlich so sein, dass die Maschinen
00:37:04: 24/7 rennen, aber dafür nur in einer moderaten Tagschicht personalnotwendig ist, so dass man auch,
00:37:10: so geht es einmal, das Thema Work-Live-Balance oder wofür bekommt man heute noch Mitarbeiterinnen und
00:37:17: Mitarbeiter auch regeln können. Und es wird hier auch keine dramatischen Unterschiede mehr geben
00:37:22: in den Kontinenten. Also Asien, Europa, Amerika wird hier sich relativ stark angeglichen haben.
00:37:28: Afrika ist dann vielleicht noch an Zacken hinten, aber so wird sie es definitiv ändern, weil ich
00:37:34: glaube, wenn diese Änderungen nicht funktionieren, wird es sehr, sehr schwierig sein, wettbewerbsfähig
00:37:38: zu bleiben. Markus, halten wir es einfach so. Wir haben jetzt in vier Jahren fast an die 100 Podcast-Episoden
00:37:43: gemacht. In 15 Jahren werden es einige mehr sein und dann treffen wir uns nochmal und dann gucken
00:37:49: wir mal, was wir ja 2024 so prognostiziert haben, wie es im Bereich der Zerspannung aussehen wird.
00:37:55: Eine Sache darf ich nicht vergessen, wir haben noch eine C-Ratizid Innovation Playlist und da dürfen
00:38:01: sich unsere Gäste und Gästen immer ein Song wünschen und keine falsche Bescheidenheit. Da
00:38:06: ist von Schlager über Heavy Metal alles mit dabei und Hip Hop gibt es einen Song, den du dir wünschen
00:38:10: möchtest, dann packen wir den gerne da drauf. Also ich würde jetzt sagen, aufgrund des heutigen
00:38:15: Termins des Podcasts und des gestrigen 3 zu 2 von Österreich gegen Holland, für mich als Österreicher
00:38:23: würde ich mal "I am from Austria" vom Reinhard Fenrich wünschen. "I am from Austria" und ich schreibe
00:38:29: das eben auf. Fenrich kommt natürlich auf unsere Liste. Ja, wir sind aktuell alle im EM-Fieber,
00:38:37: das dürfen wir verraten. Ich weiß noch nicht ganz genau, wann der Podcast ausgestrahlt wird.
00:38:41: Wahrscheinlich wird dann der Europameister schon feststehen und das wird für dich sein, mein
00:38:45: lieber Markus. Österreich. Das lassen wir mal gerne so stehen und vielleicht, wer zuletzt lacht,
00:38:56: wissen wir mehr zu dem Zeitpunkt, wenn Ausstrahlung ist. Markus, mir hat es großen Spaß gemacht.
00:39:00: Dankeschön, dass ich bei euch in eurem wunderschönen Studio sein durfte, in dieser
00:39:04: wunderschönen Location und ich werde gleich die Rückfahrt wieder genießen. Dann geht es nach
00:39:08: Kempten für mich zur nächsten Aufnahme und wir sehen uns auf der AMB, oder? Selbstverständlich,
00:39:12: sehr, sehr gerne. Dankeschön bis hierhin. Dankeschön. Wir sind am Ende unserer heutigen
00:39:17: Podcast-Episode angelangt. Sollte euch unser Podcast gefallen, lasst uns gerne eine positive
00:39:22: Bewertung auf den gängigen Streaming-Portalen da. Sollte die Anregungen, Inspirationen für
00:39:27: Gäste und Themen haben, schreibt uns gerne eine E-Mail an teamcuttingtools@ceratizid.com.
00:39:34: Ich wiederhole nochmal teamcuttingtools@ceratizid.com. Ich freue mich sehr auf die nächste Episode.
00:39:40: Hoffe ihr seid auch wieder mit dabei. Bis dahin, bleibt gesund, tschüss und bye bye.
00:39:44: *Musik*