Ceratizit Innovation Podcast

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zum Seratizid Innovation Podcast. Schön, dass ihr auch heute wieder mit dabei seid.

00:00:14: Unser Thema heute "Krise als Chance" - Strategien für familiengeführte Fertigungsbetriebe in der zerspannenden Industrie.

00:00:24: Ja, erst Inflation, dann Rezession, die schwache Konjunktur setzt vielen Unternehmen in der zerspannenden Industrie stark zu.

00:00:32: Doch den Kopf in den Sand zu stecken ist vor allem für familiengeführte Unternehmen keine Option bzw. keine Lösung.

00:00:40: In dieser Podcast-Episode gehen wir der Frage nach, was Fertigungsbetriebe in Zeiten schlechter Auftragslage tun können, um sich für den Aufschwung bestens zu rüsten.

00:00:51: Ich freue mich ganz besonders auf den Geschäftsführer bei der Firma Hettig German Precision E.K. in Solingen, Lukas Hettig und unseren Berater im Außendienst bei Seratizid Hans Jürgen Hansi Lange.

00:01:05: Und euch viel Spaß beim Zuhören!

00:01:08: Hallo Lukas, Hallo Hansi, schön, dass ich hier heute zu Gast sein darf.

00:01:13: Ja, hi, vielen Dank für die Einladung, ich freue mich.

00:01:16: Du hast uns doch eingeladen, wir sind doch extra zu euch gekommen nach Solingen.

00:01:20: Nee, das stimmt, aber ich bin trotzdem froh, dass man in so einem Format mal dabei sein darf.

00:01:24: Ja, ich freue mich auch. Hansi, Hans Jürgen muss ich an der Stelle sagen, aber wir kennen uns ja jetzt schon seit einer Podcast-Episode.

00:01:30: Ist Hansi okay, weil Lukas sagte auch so ganz selbstverständlich, der Hansi kommt gleich.

00:01:34: Das ist absolut okay. Also die meisten Kunden, nämlich Hansi, ganz einfach.

00:01:38: Okay, man kennt dich unter dem Namen. Ist ja bei mir auch dann letztendlich nicht anders.

00:01:42: Lukas, für dich Podcast ein Thema?

00:01:45: Ja, also ich höre privat sehr gern und sehr oft Podcast.

00:01:48: War aber noch nie bei einem dabei, deswegen umso spannender heute, mal aus der anderen Perspektive.

00:01:53: Das kriegen wir hin. Hast du in den Seratizid Innovation Podcast mal reingehört?

00:01:57: Ja, habe ich mal reingehört. Vor allem unser Außendienstmitarbeiter ist ja der Hansi.

00:02:01: Und der war ja auch schon einmal dabei. Und die Folge habe ich mir selbstverständlich von Anfang bis Ende angehört.

00:02:06: Pass auf, dann kennst du den Podcast einigermaßen, denn es gibt am Anfang eine schöne Rubrik und die nennt sich...

00:02:13: ...der Blickwinkel.

00:02:15: Ganz genau der Blickwinkel und funktioniert wie folgt. Ich habe einige Sätze vorgegeben.

00:02:21: Die dürft ihr gerne ergänzen mit einer Antwort. Und ich freue mich immer, wenn man das noch so ein bisschen begründet.

00:02:26: All right? Wir fangen an. Lukas, das hat mich beim Seratizid-Werksbesuch in Reute ganz besonders begeistert.

00:02:35: Also ich muss ganz ehrlich sagen, die unglaublich vielen Arbeitsgänge, die hinter einem einzigen Werkzeug stecken.

00:02:41: Da geht es ja bei der Hartmetallherstellung bei Seratizid schon los. Und wie lange dann eine Wendeschneidplatte wirklich in den Händen von Menschen ist, ist schon unglaublich.

00:02:49: Was war das für ein Anlass dieser Werksbesuch? Wart ihr da einzeln da oder war das irgendwie...

00:02:54: Genau, also ich war mit meinem Techniker zusammen da. Wir wurden eingeladen, wir wurden auch schon mal eingeladen.

00:02:58: Aber das ist ja immer so eine Sache, die zeitlich auch reinpasst. Und das hat dann ganz gut gepasst.

00:03:02: Und das wollten wir uns gerne mal in Reute ansehen, weil es ja schon was Besonderes ist.

00:03:04: Und das haben wir jetzt einmalig gemacht, das war sehr schön zu sehen.

00:03:07: Normalerweise Wendeschneidplatte ist so ein gängiges Ding, benutzt man einfach und wenn man da mal sieht, wieviel Arbeit da drin steckt, mit den Beschichtungen und so weiter, unterschiedliche Schliffe.

00:03:15: Das ist natürlich auf jeden Fall beeindruckend. Hansi, folgendes Erlebnis mit einem meiner Kunden werde ich niemals vergessen.

00:03:23: Ja, da gibt es ein interessantes Erlebnis. Den Kunden haben, sage ich natürlich nicht.

00:03:28: Ach komm.

00:03:29: Nein, da ist folgendes passiert, da sind Mikrowerkzeuge schon bei der Anlieferung kaputtgegangen.

00:03:36: Und dieses passiert durch falsches Auspacken der Mitarbeiter in der wahren Annahmen.

00:03:41: Und da sind extra in den Dosen so kleine Schleifchen drinne, wo der Bohrer drinne steckt und fest ist.

00:03:47: Und die wurden einfach klipp raus und wenn der Bohrer nur Millimeter Durchmesser hat, bricht er halt ab.

00:03:52: Und da sind viele 1000 Euro in einer Minute zerschossen worden.

00:03:58: Ups.

00:03:58: Also der Kunde hat mich dann angerufen, dann habe ich gebeten, mal vorbeizukommen, warum denn die Bohrer alle kaputt werden.

00:04:03: Und dann haben wir da so ein bisschen miteinander verschoben, dass nicht alles auf den Mitarbeiter hingebieten ist.

00:04:09: Sondern ich habe da so ein paar Werkzeuge auf meine Kappe genommen und dann war die Kosten ein wenig kleiner.

00:04:14: Gab es denn danach in der Auslieferung so ein Zettelchen, wo drauf stand "Achtung, Vorsicht beim Auspacken"?

00:04:19: Ja, der ist aber schon vorher dabei gewesen.

00:04:21: Okay, Lukas nächste Frage.

00:04:24: Nach einem besonders stressigen Arbeitstag mache ich am liebsten?

00:04:29: Ich gehe am liebsten raus in die Sonne, wenn die Sonne noch scheint, das ist immer so eine Sache.

00:04:33: Und sonst gehe ich ins Fitnessstudio die meiste Zeit, wenn ich morgens nicht schon vor der Arbeit da war.

00:04:37: Fitnessstudio, Kraftausdauer?

00:04:39: Genau, Kraftausdauer, sich ein bisschen verteilen.

00:04:41: Ja, wunderbar.

00:04:42: Hans-Jürgen, wenn ich dem Podcast auf Spanisch anmoderieren müsste, dann würde ich folgendes natürlich auf Spanisch sagen.

00:04:51: Jetzt bin ich gespannt.

00:04:52: Ja, "buenvenido queridos machinesas", "hasta un bueno bir".

00:04:57: Ah.

00:04:58: Heißt herzlich willkommen, liebe Zerspanner und auf einen guten Tag.

00:05:02: Hast du mit Spanisch zu zersparen zu tun?

00:05:05: Warum sprichst du spanisch?

00:05:06: Selten mit zersparen zu tun.

00:05:08: Natürlich mal der eine oder andere Spanisch spricht, weil meine Mutter Sprache ist, meine Mutter ist Spanier.

00:05:14: Ach, tatsächlich?

00:05:15: Ja.

00:05:15: Okay, wow.

00:05:16: Das wusste wahrscheinlich unser Produzent der Norbert.

00:05:18: Lukas letzte Frage bzw. letzter Satz.

00:05:21: Diese eine Sache würde ich ganz sicher mit auf eine einsame Insel nehmen.

00:05:27: Also ich würde tatsächlich ein Schweizer Taschenmesser mitnehmen.

00:05:30: Das ist ja individuell einsetzbar.

00:05:32: Aber dann natürlich am besten mit hergestellten Klingen durch uns.

00:05:35: Weil dann kann ich mir sicher sein, dass das Messer auch lange halten wird.

00:05:39: Klingen von euch.

00:05:40: Jetzt sind wir ja in Solingen.

00:05:41: Klingen statt.

00:05:42: Was habt ihr jetzt mit Klingen zu tun, wenn ich fragen darf?

00:05:44: Genau, also wir hatten immer mal wieder Ansätze mit Klingen.

00:05:47: Wir machen jetzt nicht die Klinge für dieses Messer,

00:05:49: aber es gibt immer mal wieder Projekte, die reinkommen, wo es dann auch tatsächlich um das Thema Klingen und Messer geht.

00:05:54: Tatsache.

00:05:55: Können wir ja gleich vielleicht noch im Detail mal drauf zu sprechen kommen.

00:05:58: Dann erstmal Danke für den ersten Überblick.

00:06:00: Ja Lukas, du bist Geschäftsführer hier bei der Firma Hettig.

00:06:03: Stell doch mal ganz kurz das Unternehmen vor.

00:06:05: Was genau macht ihr?

00:06:07: Genau, also wir sind hier ein familiengeführtes Unternehmen mit 35 Mitarbeitern aus Solingen.

00:06:12: Wir sind im produzierenden Gewerbetätig.

00:06:13: Mein Vater hat das Unternehmen damals gegründet vor über 40 Jahren

00:06:17: und jetzt mittlerweile in zweiter Generation durch mich und meine Schwestern.

00:06:20: Und damals haben wir noch angefangen, Nadelprüfmulkursgruppe herzustellen.

00:06:24: Da hat sich auch schon so ein bisschen dieses Thema Präzision für uns herausgestellt,

00:06:28: wo wir immer noch dran festhalten und das Thema begleitet uns seit Gründung bis jetzt.

00:06:33: Und jetzt sind wir lohntfertiger und konzentrieren uns hauptsächlich auf Drehen, Friesen und Schleifen

00:06:38: und sind da in guten Genauigkeiten unterwegs, sage ich mal bis 5 Mühe, also Mikrometern.

00:06:43: Und wir haben ganz unterschiedliche Branchen, die wir bedienen.

00:06:47: Okay. Was ist euer USP, würdest du sagen?

00:06:49: Was unterscheidet euch jetzt von den Wettbewerbern?

00:06:52: Was könnt ihr besonders gut?

00:06:53: Also tatsächlich, die Genauigkeit steht bei uns im Vordergrund

00:06:56: und dann geht es auch darum, Werkstoffe zu zersparen, die nicht jede Firma gerne hat zersparen,

00:07:01: weil sie eben schwierig sind.

00:07:03: In der Zersparnung kann man die Fertigung nicht voraussehen bei manchen Werkstoffen

00:07:06: und da haben wir uns noch ein bisschen darauf spezialisiert, dass wir uns eben jedes Projekt angucken

00:07:10: und nicht ein Projekt von Anfang an verurteilen, nur weil es ein Werkstoff ist, der jetzt hochfest ist

00:07:15: und dem man an sich nicht gut zersparen kann.

00:07:17: Kannst du mal ein Beispiel geben für ein Werkstoff, wo man sich jetzt nicht unbedingt darum reißt,

00:07:21: den zu zersparen?

00:07:22: Ja, das sind so Legierungen wie Nitronik oder Dublex.

00:07:25: Die kommen bei uns doch häufiger vor.

00:07:27: Hansi, du bist ja jetzt technischer Berater und du wirst auch immer mit diesen Materialien konfrontiert.

00:07:34: Was ist jetzt die Herausforderung bei der Bearbeitung von den Materialien, wie Lukas sie jetzt gerade genannt hat?

00:07:38: Die Herausforderung ist, weil sie halt besonders sind, die Materialien,

00:07:42: kann man die nicht einfach mit normalen Standardwerkzeugen bearbeiten.

00:07:44: Das heißt, man muss sich schon den Prozess sehr genau anschauen, wie ist er bis heute gelaufen

00:07:50: und welche Werkzeuge könnten wir theoretisch zur Verfügung stellen?

00:07:54: Meistens gibt es dann noch eine kleinere Auswahl, als wenn ich normale Stähle bearbeite.

00:07:58: Wo ist da der Unterschied beim Werkzeug? Welche Eigenschaften müssen diese Werkzeuge dann mitbringen,

00:08:02: um solche besonderen Materialien dann prozesslicher zu bearbeiten?

00:08:06: Die Werkzeuge müssen auch äußerst scharf sein, weil auch teilweise rostfreie Stähle mit dabei sind.

00:08:11: Und sie müssen halt begrunthert haben, die das Material überhaupt bearbeiten können.

00:08:15: Durch die Hitzeentwicklung und so weiter muss ein gewisser Prozess erreicht werden, der das auch kann.

00:08:21: Lukas, sag doch mal, welche Branchen sind für euch besonders wichtig? Welche stehen im Fokus?

00:08:25: Bei uns ist es hauptsächlich die Medizintechnik und der Maschinenbau.

00:08:29: Medizintechnik klingt jetzt erstmal sehr interessant.

00:08:32: Ich denke direkt an Zahnarzt. Wenn es irgendwie um Präzision geht oder wahrscheinlich der Chirurg,

00:08:37: der braucht auch unglaublich präzises Werkzeug oder Bauteilen. Was macht ihr da genau?

00:08:43: In der Medizintechnik haben wir ein ganz besonderes Produkt.

00:08:45: Das ist auch für uns sehr besonders und das sticht so ein bisschen davor.

00:08:48: Das sind hochkomplexe Nadeln, also die wirklich schwierig sind herzustellen, wo es sehr viele Arbeitsgänge geht.

00:08:54: Die sind aus Titan gefertigt und die werden hinterher in Applikatoren eingebaut von unserem Medizinkunden.

00:09:00: Und durch diese Nadeln fließt am Ende radioaktives Material, das dann tatsächlich der Bestrahlung dient.

00:09:06: Ach, tatsächlich? Wo sich das in der Medizin ist das?

00:09:09: Ja, so man sieht es tatsächlich selber als Krebspatient nicht.

00:09:13: Das ist in den medizinischen Apparaten eben verbaut, so dass man davon gar nicht bekommt.

00:09:18: Aber das ist im Prinzip eine Nadel, die ins Gewebe von den Menschen am Ende eingeführt wird.

00:09:23: Ah, und die muss sehr präzise sein, die ist aus Titan und da wird eine radioaktive Flüssigkeit dann gespritzt oder initiiert.

00:09:29: Und deshalb ist da höchste Präzision gefragt.

00:09:32: Genau, genau. Da geht es auch um Arbeitsschritte wie Lesa Schweißen.

00:09:36: Das sind mehrere Bauteile, die an dieser einen Nadel hängen, die zusammengeschweißt werden.

00:09:40: Und es geht eben darum, genau den Tumor zu bestrahlen und nicht das umlaufende Gewebe zu bestätigen.

00:09:46: Deswegen die Nadel und die Nadel geht wirklich an die Stelle, wo der Tumor dann im Endeffekt auch ist.

00:09:50: Okay, und diese Nadel stellt ihr her.

00:09:52: Gibt es noch andere Anwendungsbereiche für solche Nadel?

00:09:54: Nee, im Prinzip ist es das.

00:09:56: Also wir machen jetzt für diesen Medizinkunden nicht nur diese Nadel, aber diese Nadel sind halt das Besondere, was man sich eben so vorstellen kann.

00:10:02: Okay, habt ihr sonst noch ein Bereich in der Medizin, wo ihr aktiv seid?

00:10:06: Wie du eben auch erwähnt hast, in der Zahnmedizin machen wir ein bisschen was.

00:10:08: Da geht es um Strahlung von 10.

00:10:10: Das ist dann auch eine relativ aufwendige Baugruppe, die bei uns wo die Einzelteile hergestellt werden

00:10:15: und am Ende verbaut wird.

00:10:17: Und das geht dann eben an die Zahnmedizin.

00:10:19: Ach, interessant.

00:10:21: Wenn ich so an Nadel denke, da fällt mir direkt ein, also gibt es da wahrscheinlich auch den Tätowierer, der Nadel braucht?

00:10:25: Oder ist das wieder ein ganz anderes?

00:10:26: Nee, nee, das ist bei uns auch der Fall, aber tatsächlich in viel kleineren Mengen.

00:10:30: Aber das ist auch eine Branche, die wir so ein bisschen mitbedienen.

00:10:33: Okay, seid ihr selber tätowiert?

00:10:35: Hans, hast du noch ein Tätow, aus dem Achtzigang?

00:10:37: Nein, ich habe keins.

00:10:37: Nein.

00:10:38: Wie sieht es bei dir aus, Lukas?

00:10:40: Nee, ich auch nicht.

00:10:40: Nee, noch nicht, aber ich habe es mir immer wieder überlegt.

00:10:43: Vor allem im Urlaub, wenn man da mal die ganzen Tätowierstudios sieht, warum man nicht einfach mal sowas Verrücktes macht.

00:10:47: Aber ich bin dazu fest im Kopf, dass ich dann nach ein paar Jahren das Tätowierstudio nicht mehr sehen kann.

00:10:52: Und ich will mich da irgendwie nicht festlegen.

00:10:54: Das werden vielleicht irgendwann, aber jetzt im Moment noch nicht.

00:10:56: Also die Kollegen, die in meinem Freundeskreis sind, die tätowiert sind, immer der erste Schritt, der erste Tätowierstudio.

00:11:00: Und danach alle Laien los und dann gibt es keinen Ende mehr.

00:11:03: Ja, das ist der Startschuss.

00:11:04: Ein Tätowierstudio, dann habe ich auch gehört, das ist wie bei Kindern, da will man mehr haben.

00:11:08: Ja, okay.

00:11:10: Ganz genau, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, wenn ich zum Tätowierer gehe, dass der eine Nadel von euch hat?

00:11:14: Tatsächlich sehr gering.

00:11:15: Also wir machen das für einen Standort, der auch nicht in unserem NRW-Gebiet liegt.

00:11:19: Also ich denke, du kommst ja auch hierher, ne?

00:11:20: Deswegen denke ich, dass da wirklich die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, ne?

00:11:23: Okay.

00:11:24: Lukas, jetzt müssen wir natürlich mal darüber sprechen.

00:11:27: Die Branche, wir wissen alle, der geht es aktuell nicht so gut.

00:11:31: Wenn ich jetzt so an Medizintechnik denke, das wird doch immer benötigt.

00:11:35: Also gibt es da auch irgendwelche konjunkturellen Schwankungen?

00:11:38: Bemerk dir das?

00:11:39: Ja, die Medizintechnik ist im Moment weniger betroffen, das stimmt schon.

00:11:43: Aber es ist auch rückläufig.

00:11:45: Das hat den Grund, dass so wurde uns das gesagt von unseren Medizinkunden,

00:11:49: dass eben in der Corona-Zeit auch viel auf Lager produziert wurde und trotzdem bestellt wurde,

00:11:53: obwohl es eben Einbruch gab, viele Operationen, die ausgefallen sind und so weiter.

00:11:57: Aber das ist tatsächlich ein kleiner Anteil.

00:11:58: Ich wollte gerade sagen, also wenn weniger Nadel genutzt werden, wäre eigentlich schön,

00:12:02: wenn weniger Menschen krank, ne?

00:12:04: Ja, ja, auf der einen Seite klar.

00:12:05: Ja, ja.

00:12:06: Aber man weiß natürlich auch, wofür man es tut, ne?

00:12:08: Ja.

00:12:08: Okay, also wir halten fest, Medizintechnik gleichbleibend,

00:12:11: vielleicht tendenziell ein wenig rückläufig.

00:12:13: Gibt es ja noch andere Branchen, wo es aktuell nicht so rosig aussieht,

00:12:17: wo ihr es dann wirklich deutlich bemerkt?

00:12:19: Ja, deutlich spielen wir das in den Maschinenbau.

00:12:21: In den Maschinenbau, in der Automobilbranche, ist ja auch im Moment ein bekanntes Thema.

00:12:26: Aber im Maschinenbau haben wir da am meisten Bauchschmerzen.

00:12:28: Ja, tatsächlich.

00:12:29: Wie wichtig ist es denn, als Unternehmen dann auch wirklich ein breites Produktportfolio zu haben,

00:12:35: um letztendlich auch solche Auftragsrückgänge irgendwie kompensieren zu können?

00:12:39: Seid ihr breit aufgestellt oder ist es jetzt tatsächlich die Medizintechnik mit den Nadeln

00:12:43: und dann der Maschinenbau oder seid ihr wirklich breit aufgestellt?

00:12:46: Also sehr breit.

00:12:47: Das hat mein Vater damals auch sehr gut gemacht.

00:12:49: Man muss sich sagen, der hat immer sehr breit gedacht,

00:12:52: auch dass man sich eben nicht abhängig macht von einer Branche.

00:12:54: Und deswegen, wir sind ja Lohnfertiger.

00:12:57: Wir fertigen für alle mögliche Branchen.

00:12:59: Wir kriegen technische Zeichnungen und prüfen dann,

00:13:02: ob wir das Teil technisch herstellen können.

00:13:04: Und demzufolge haben wir eine schöne Streuung, was die Branche betrifft.

00:13:07: Also was ganz Kurioses ist vielleicht, dass wir Pferde Laser duschen bauen.

00:13:12: Moment, muss ich kurz reingehen.

00:13:13: Jetzt sagst du das so selbstverständlich für Pferde Laser duschen.

00:13:17: Genau, das ist quasi so ein Handgerät, wie man sich das vorstellt.

00:13:19: Das besteht aus mehreren Teilen.

00:13:21: Und das wird tatsächlich bei Pferden angewendet,

00:13:23: wenn Pferde durch Blutungsstörung beispielsweise haben.

00:13:26: Hat also auch so einen medizinischen Hintergrund.

00:13:29: Tatsache.

00:13:30: Und ihr baut nicht diese Duschen, sondern Teile, die man für diese Duschen...

00:13:34: ...mötigt.

00:13:34: Genau, das kann jeder in der Hand halten.

00:13:36: Also Laser duschen hört sich jetzt so groß an,

00:13:37: aber das ist tatsächlich was, was auch Hand geführt wird

00:13:40: von dem Therapeut oder dem Arzt der Tiere.

00:13:43: Okay, gibt es noch was anderes?

00:13:45: Gibt es noch eine andere Branche, die du vielleicht hier anführen könntest?

00:13:47: Das ist zum Beispiel ja auch die Lampenindustrie.

00:13:49: Wir sitzen ja gerade hier im Besprechungsraum in Solingen.

00:13:52: Und da siehst du auch die schöne Lampe, die wir hier über dem Tisch haben.

00:13:54: Ja.

00:13:55: Und da fertigen wir auch die Gehäuse für.

00:13:57: Ah, Tatsache.

00:13:58: Genau, das ist ein Premiumhersteller aus Solingen auch.

00:14:00: Wir haben ja sowieso sehr regionale Kunden.

00:14:03: Und da haben wir unsere Füße mit drin.

00:14:04: Darf ich jetzt noch optisch beschreiben?

00:14:06: Sieht nach Edelstahl aus, wenn eine große Lampe mit LED-Technik.

00:14:09: Genau, genau.

00:14:11: Manchmal ist es auch aus Messing, dann kriegt es noch eine Oberflächenbehandlung.

00:14:14: Das sind meistens polierte Sachen, die einfach nach außen hin auch schön aussehen müssen.

00:14:17: Da kommt es nicht auf die Genauigkeit an, da kommt es eben auf die Optik an.

00:14:21: Jetzt möchte ich mal eine Frage stellen,

00:14:23: die mir die ganze Zeit so im Kopf herumschwört.

00:14:26: Was macht man als Familienunternehmen, wenn man plötzlich merkt,

00:14:29: oh, der Branche geht es nicht so gut?

00:14:31: Hat man da direkt einen Anpack, hat man direkt eine Idee?

00:14:33: Wie stellt man sich dann auf?

00:14:35: Ja, solle Phasen, wie es jetzt im Moment auch der Fall ist,

00:14:37: die kennen wir schon aus der Historie.

00:14:40: Vor allem mein Vater kann da auch ein Lied von singen.

00:14:43: Und solche Phasen nutzen wir ganz einfach, um Prozesse zu optimieren.

00:14:47: Bei uns auch in der Fertigung, wenn ein bisschen mehr Zeit ist, weniger Termindruck,

00:14:50: dann sind wir da voll bei, wirklich uns die Prozesse anzugucken,

00:14:53: damit wir auch gerade in die Richtung Wettbewerbsfähigkeit,

00:14:56: weil der Preisdruck ja auch immer globaler und größer wird,

00:14:59: da besser aufgestellt zu sein.

00:15:01: Und viel, was wir dann auch machen, ist Neukundnerquise.

00:15:04: Was wir dann noch aktiver machen, als wir sowieso schon machen.

00:15:07: Okay, dann lass uns doch da noch mal ein bisschen genauer hinschauen.

00:15:10: Welche Maßnahmen habt ihr schon ergriffen,

00:15:12: oder welche ergreift ihr konkret, um euch dann wieder zu stärken am Markt?

00:15:16: Also wir haben da tatsächlich Investitionen auch getätigt,

00:15:19: die eben zugunsten unserer Wettbewerbsfähigkeit sind.

00:15:21: Das heißt, wir haben Investitionen im Bereich Automatisierung, Digitalisierung,

00:15:26: Lagerverwaltung und jetzt seit neuestem auch,

00:15:28: wir haben ein Werkstoffsprüfgerät, das mit Röntgenstrahlen funktioniert.

00:15:31: Und eine Photovoltaikanlage haben wir jetzt auch auf den Dächern.

00:15:34: Ah, Nachhaltigkeit ist auch ein Thema bei euch.

00:15:36: Genau, Nachhaltigkeit und Eigenproduktion natürlich,

00:15:39: das war die Phase, wo auch die Strompreise hochgingen.

00:15:41: Und dann konnten wir jetzt einen kleinen Bedarf, den wir eben erzeugen können,

00:15:44: können wir damit abdecken.

00:15:45: Lukas, jetzt fällt ja immer gerne das Wort Digitalisierung,

00:15:48: du hast es auch gerade genannt.

00:15:49: Kannst du mal ein konkretes Beispiel für ein Digitalisierungsthema geben,

00:15:53: wo ihr euch jetzt stark gemacht habt?

00:15:55: Ja, ein Beispiel wäre, wir haben vor anderthalb Jahren ein Dokumentenmanagement-System aufgebaut bei uns

00:16:00: und über dieses Dokumentenmanagement-System wird alles digital verwaltet.

00:16:04: Also alles, was wir irgendwie per Papier kriegen, per Post oder per Telefon.

00:16:07: wenn Leute etwas vorbeibringen, das wird einmal digitalisiert und eben in diese Plattform gegeben.

00:16:12: Und da entstehen dann daraus Arbeitsworkflows. Das heißt, wir haben nicht mehr die Prozesse,

00:16:17: der erste Arbeitsschritt macht Person A, dann muss das Papier oder was auch immer weitergeben an

00:16:22: Person B, sondern das läuft automatisch. Sobald eine Bestellung eingefügt ist, läuft automatisch

00:16:28: der Prozess los, dass die jeweiligen Mitarbeiter genau wissen, was sie tun haben, was ihr Arbeitsschritt

00:16:32: ist. Und so wurde alles sehr schlank gehalten und die Wege waren viel kürzer. Und es macht

00:16:36: auch einfach Spaß, damit zu arbeiten. Macht sich das in der Praxis bemerkbar? Tatsächlich

00:16:40: habt ihr einen Zeitgewinn dadurch? Ja, auf jeden Fall. Also das ist sehr effektiv. Also jeder hat

00:16:44: genau seine Liste, was er abzuarbeiten hat und muss nicht darauf warten, dass vielleicht noch mal

00:16:49: heute jemand in der neuen Bestellung reinkommt, weil die automatisch eben digital eingepflegt ist.

00:16:53: Und das wird wahrscheinlich dann zeitweise auch immer optimiert, so ein digitales System.

00:16:57: Genau. Wir haben jetzt mehrere Prozesse da abgebildet und wir können immer Prozesse ergänzen. Aber

00:17:01: wir haben die wichtigsten Verkaufs, Einkaufs und Qualitätsthemen eben damit abgewickelt.

00:17:06: Also du würdest sagen, Digitalisierungsthemen immer vorantreiben. Ja, auf jeden Fall. Bis die

00:17:10: Zukunft. Also wenn ich auch den einen oder anderen Mitarbeiter bei uns sehe, der noch Sachen

00:17:14: ausdruckt, bei manchen Dingen kann ich nochmal verstehen, wenn man genauer hingucken muss und

00:17:17: wenn man das einfach so drin hat. Aber ich sage den auch immer nicht ausdrucken. Guckst

00:17:22: dir auf den Rechnern, du hast doch das gleiche Ergebnis und die meisten bei uns haben sowieso

00:17:24: zwei oder drei Monitor. Und das ist doch einfach einfacher. Muss man sich auch erst mal reinarbeiten

00:17:29: wahrscheinlich, für den einen oder anderen schwierig. Aber am Ende hat das viele Vorteile.

00:17:32: Genau. Jetzt hast du eben schon kurz eingeworfen, wir optimieren Prozesse. Wie geht ihr da vor?

00:17:38: Schaut ihr euch die selber an oder ist dann auch der Hansi hilfreich, der mit reinkommt und sagt,

00:17:43: hey, ich habe eine Idee, benutzt du mal dieses Werkzeug oder überlegt euch mal so zu arbeiten?

00:17:47: Genau. Also es ist meistens so Projekte, die einem schon länger in einem Dorne im Auge sind. Wo man

00:17:52: selber weiß, okay, da ist Optimierungsbedarf und wenn man mal Zeit hat, dann geht man da dran.

00:17:56: Das sind meistens so Dinge, die nicht schnell schnell sind. Dann gibt es tatsächlich auch Produkte,

00:18:01: wo wir von Anfang an merken. Der Werkstoff sagt uns nicht zu, so wie wir das eben gedacht haben

00:18:05: und kalkuliert haben. Und dann ja, hoffe ich auch mal öfters den Hansi eben an. Genau. Und dann kommt

00:18:10: der Hansi ins Spiel und dann schaust du dir diese Prozesse an. Beispielhaft, wo unterstützt du

00:18:15: jetzt die Firma Hättig bei den Optimierungen? Das ist meistens so, Lukas gibt mir dann eine

00:18:21: Zeichnung im Vorfeld und ich mache mir schon Gedanken im Büro darüber und fahre dann in

00:18:26: den nächsten Tagen dort hin und versuche eine Strategie zu entwickeln, wie können wir den

00:18:31: Prozess verschlanken oder schneller machen. Okay. Wie gehst du da vor? Nimm uns mal mit.

00:18:35: Ich mache grundsätzlich eigentlich immer erst eine Istaufnahme, wie wird das Bauteil heute

00:18:40: fertig? Und dann mache ich mir Gedanken, welche Werkzeuge könnten wir einsetzen und welche Strategien

00:18:45: einzusetzen sind. Lukas, hast du denn da auch schon immer bestimmte Vorstellungen, wie so ein Prozess

00:18:51: optimiert werden sollte, damit er auch letztendlich lange erfolgreich läuft? Also meistens geht es darum,

00:18:57: dass man optimiert im Bereich Werkzeugauswahl, dass wir tatsächlich dann mit Werkzeugen arbeiten,

00:19:03: die wir oft in Verwendung haben. Und das sind dann zum Beispiel Werkstoffe, die sich damit eben

00:19:07: nicht mehr verarbeiten lassen. Da wissen wir natürlich Werkstoffe, da klingelt es und Werkzeuge,

00:19:12: da müssen wir uns an den Hansi mal wenden. Hansi, hast du ein Beispiel, was du hier schon erfolgreich

00:19:18: optimiert hast bei der Firma hätt ich? Ja, wir hatten zuletzt eine Drehwelle im Prinzip, wo ein sehr

00:19:24: tiefer Schlitz eingefräsden musste. Da gab es eine Vorgabe zeitlich, ich glaube, von 15, 16 Minuten,

00:19:29: mein ich. Und der Prozess konnte durch trochidales Fräsen deutlich verkürzt werden. Klar war das

00:19:37: Werkzeug ein bisschen teurer als das Standardwerkzeug, aber es hat auch eine Riesenmenge an Spanvolumen

00:19:42: erzeugt, was vorher mit den normalen Fräsen halt auch nicht passiert ist. Ja, jetzt würde der

00:19:47: Laie sagen, wenn ich solche Zahlen höre, Zeit ist Geld, von 16 Minuten auf 4 Minuten, dann könnte man

00:19:53: auch am liebsten wirklich jeden einzelnen Prozess nehmen und sagen, Hansi, optimier mir das.

00:19:58: Wirtschaftlich wäre das ein großer Erfolg. Ja, natürlich. Also das ist jetzt natürlich auch ein

00:20:03: Extremfall, das war auch ein Neuteil. Und ich bin aber der Meinung, dass wir viele Prozesse auch

00:20:07: schon gut in der Hand haben. Also es gab auch schon Projekte, da hat der Hansi auch mal drüber

00:20:10: geguckt, weil uns das lange vorkam, aber da gab es dann keine bessere Lösung für. Ja, also das ist

00:20:15: nicht automatisch bei jedem Prozess, Hansi, dass man immer optimieren kann. Es gibt auch welche,

00:20:19: wo du sagst, nee, hier sind wir schon am Limit, da fällt auch mir nichts ein. Da gibt es Prozesse,

00:20:24: sicherlich sind all eingesetzende Prozesse, die wirklich auch schon lange sehr gut laufen und

00:20:28: auch keine Zeit mehr rauszuholen. Aber an einem Thema kann man immer arbeiten, das ist die Werkzeugbeschaffung.

00:20:35: Habt ihr die auch bei euch geändert, Lukas? Genau, die Werkzeugbeschaffung, die haben wir schon vor

00:20:39: einiger Zeit geändert. Da haben wir auch von Zehratizid, ein Tulumat. Da stehen schon seit vielen Jahren,

00:20:44: ich glaube, wir waren sogar einer der ersten Kunden, die diesen Automaten stehen hatten, ein

00:20:49: MyLock, ein MyTom und mit Selbstverwaltung. Okay, das sagst du jetzt so ganz selbstverständlich,

00:20:54: ein Tulumat mit MyTom und Selbstverwaltung. Hansi, für alle, die die Podcast-Episode zum Thema noch

00:21:00: nicht gehört haben, verrat doch mal ganz kurz, was ist ein Tulumat und was ist in Ergänzung auch

00:21:05: nochmal das System MyTom? Ein Tulumat ist ein Werkzeug-Ausgabesystem im Prinzip aufgebaut wie ein

00:21:10: Konzilager beim Kunden. Das heißt, alle Ware, die an Werkzeug im Schrank ist, wird erst bezahlt,

00:21:18: wenn gezogen wird. Das ist ganz wichtig. Das heißt, man hat die Nachkalkulationsmöglichkeiten

00:21:23: später. Und der Tulumat hat einen riesen Vorteil, wenn ich so ein Automaten habe, 24 Stunden,

00:21:29: 7 Tage die Woche, kann ich auf jedes Werkzeug, was im Standard ist, zurückgreifen. Okay, und wer

00:21:35: bestückt diesen Automaten dann, wenn dieses Lager mal erschöpft ist? Das Lager erschöpft sich eigentlich

00:21:40: in der Regel nie, kann nicht ganz ausschließen, aber 99 Prozent würde ich sagen nie. Entweder

00:21:46: macht das einem der Tulumat Fahrer oder ich selber. Okay. Bin dafür verantwortlich. Jetzt hast du

00:21:50: gerade gesagt, Konzilager, also Konzignationslager. Lukas, was war das schlagende Argument, das ihr

00:21:56: gesagt habt? Okay, also Tulumat macht für uns absolut Sinn. Auf jeden Fall durch das Konzilager,

00:22:01: weil unser Kapital ist nicht gebunden. Wir haben immer alles 24/7 im Haus verfügbar. Wenn wir

00:22:08: einen Werkzeugbruch an der Maschine haben, dann ist es quasi wie ein Snack-Automat für die Leute.

00:22:12: Also es ist auch in der Bedienung sehr einfach. Und wir bezahlen wirklich nur das, was wir rausnehmen

00:22:15: und haben halt auch immer die Kontrollmöglichkeit, dass man Auftragsbezogen nimmt. Man gibt immer

00:22:21: eine Auftragsnummer ein und da haben wir im Nachgang eben die Möglichkeit, die Nachkalkulation

00:22:25: authentisch wie möglich eben zu vollziehen. Okay, jetzt haben wir ja eben noch über Mai Tom mit

00:22:30: Selbstverwaltung gesprochen. Das musste ich jetzt nochmal ein bisschen genauer erklären. Das ist

00:22:35: eine Ergänzung. Das ist ein System oder ein Automat, der daneben steht. Was mache ich damit? Warum

00:22:39: brauche ich die Ergänzung? Ja, im Prinzip ist es ein Automat, der tatsächlich daneben steht in

00:22:43: verschiedenen Formen. Es gibt große Varianten, kleinere Varianten mit Schubladen. Der ist eigentlich

00:22:48: dafür geeignet, sag ich mal, für die Produkte, wenn ich Werkzeuge habe nachschleifen lassen,

00:22:53: kann ich die dort auch wieder sauber für mich ablegen. Das heißt, in dem Automat Tulumat kann

00:22:59: ja nur neues Werkzeug rein. Da kann kein Narkes schlüpfen, deswegen kommt die Ergänzung dazu.

00:23:04: Des Weiteren geht es darum, Fremdprodukte dort abzulegen, die zum Beispiel nicht über die

00:23:09: Firma Zeraticyk laufen und von anderen Lieferanten kommen. Die werden dann an die Firma Hättich

00:23:13: geschickt und lagern das dann selber ein. Also auch ein Rechner dran, der das alles komplett verwaltet.

00:23:19: Okay, also die Plattform mit Mai Tom ist ein bisschen offener. Das heißt, also auch Fremdwerkzeuge

00:23:23: können damit genutzt werden. Habt ihr bei euch auch implementiert? Das heißt, also Mai Tom Tray ist

00:23:28: bei euch auch fester Bestandteil. Genau, genau. Auch seit kurzem muss man sagen. Also den Tulumaten,

00:23:34: den haben wir ja schon seit vielen Jahren wie eben gesagt, und der Mai Tom und der Mai Loc,

00:23:37: die kam jetzt vor kurzem dazu. Jetzt Lukas, haben wir viel darüber gesprochen, welche

00:23:41: Maßnahmen ihr ergriffen habt, um am Markt dann auch stabil darzustehen. Gibt es eigentlich in dem

00:23:46: Kontext, wenn die Marktlage nicht so gut läuft, staatliche Förderung oder Hilfprogramme,

00:23:51: worauf man sich letztendlich dann auch stützen kann als Unternehmer? Also genau in der Branche,

00:23:55: in der wir sind, eher weniger. Es gibt viel in Forschung, in Entwicklungsrichtungen. Das sind

00:24:00: wir aber nicht. Also wir helfen durchaus mal Kunden, ein Produkt zu entwickeln, aber werden

00:24:04: dafür auch nicht entlohnt. Unsere Entlohnung ist dann, wenn das Produkt bei uns dann auch platziert

00:24:07: wird. Aber sonst, wir haben auch was in IT-Sicherheit-Themen gemacht. Und da gibt es auch eine Förderung,

00:24:14: die heißt Mittelstand Innovativ Digital. Die haben wir damals beantragt, das klingt relativ

00:24:18: unkompliziert. Ich meine, IT-Sicherheit weiß jeder, wird immer wichtiger, auch in Deutschland. Und da

00:24:23: wollten wir uns noch ein bisschen absichern und da so ein bisschen entgegenwirken. Und diese

00:24:26: Förderung wurde tatsächlich auch bewilligt und dann bis zu 80 Prozent der Kosten wurden übernommen.

00:24:30: Tatsächlich. Also da wird schon letztendlich in dem Bereich auch gefördert. Jetzt muss ich eine

00:24:36: Sache noch ansprechen, die ja in der Branche auch immer kursiert und das ist Fachkräftemangel. Wie

00:24:41: macht ihr das, dass ihr die entsprechenden Mitarbeiter rekrutieren könnt für euer Unternehmen? Oder

00:24:45: wie macht ihr das attraktiv? Ist sicherlich bei euch auch ein Problem, oder? Ja, auf jeden Fall. Also

00:24:49: bei uns ist das auch ein sehr großes Thema. Wir müssen natürlich auch die digitalen Medien

00:24:53: mittlerweile nutzen, weil da läuft viel auch bei jungen Leuten. Wir haben auch Azubis im Haus und

00:24:58: wir müssen halt genau da sein, wo die jungen Leute auch sind. Und das ist eben bei Instagram,

00:25:02: bei LinkedIn und bei Stepstone. Da sind wir viel unterwegs. Und wir versuchen denn darüber so ein

00:25:07: bisschen anzusprechen. Und dann gibt es noch Events von Schulen, wo wir uns mitbeteiligen,

00:25:11: dass wir da auch mal mit ausstellen und einfach, wenn die Leute noch so jung wie möglich sind,

00:25:15: eben da anzuknüpfen. Was habt ihr für Erfahrungen? Gibt es Interesse für die Jobs, die ihr anbietet?

00:25:22: Oder ist es eher so, dass ihr die auch wirklich schmackhaft machen müsst? Weil ich glaube manchmal,

00:25:26: vielleicht fragt Hansi, ist das ja auch so, dass man immer noch denkt, ja, da stehe ich dann im

00:25:30: Öl in der Maschinenhalle und da riecht es nicht gut und da muss ich körperlich arbeiten. Ich glaube,

00:25:35: der Job ändert sich doch aktuell auch. Der Job ändert sich schon, alleine, wenn man den

00:25:40: Namen Digitalisierung in den Mund nimmt, auch die Maschinen werden alle digitaler und auch ist

00:25:46: einmal der Betrieb wie früher, der ist eigentlich nicht mehr da. Nicht jeder muss mehr die Werkstücke

00:25:50: anfassen, legen Automationen. Es ist einfach anders. Aber eigentlich aus meiner Sicht sehe

00:25:56: sehr viel deutlich interessanter als früher sogar noch, weil die Technik hat keinen Ende.

00:26:02: Lukas, was würdest du sagen, um jetzt jemanden zu überzeugen, der sich noch nicht so ganz

00:26:05: schlüssig ist? Warum sollte er vielleicht den Beruf des Zersparners mal ein bisschen genauer

00:26:08: unter die Lupe nehmen? Also vor allem junge Leute, die gerne auch was mit den Händen tun und nicht

00:26:13: im Schreibtisch eben mal sitzen, die sollen es einfach mal ausprobieren oder ein Praktikum machen

00:26:17: in dem Bereich, weil es ist echt spannender, als man vielleicht denkt von außen, wenn man da noch

00:26:21: keine Erfahrung hat. Wir sind ja eben kurz bevor wir jetzt hier sozusagen in die Zentrale gegangen

00:26:25: sind, bei euch durch die Maschinenhalle, durch den Shopfloor gegangen. Das sieht ja auch alles sehr

00:26:29: ordentlich aus. Hightech-Maschinen stehen da und das ist jetzt nicht so, dass da hier wird mit der

00:26:35: Flex gearbeitet, hier wird geschweißt, sondern die meisten beschäftigen sich dann doch sehr digital

00:26:40: mit den Themen an den Maschinen, oder? Ja, genau. Also Digitalisierung ist halt so mit das Thema

00:26:46: und Automatisierung. Da kommen immer neue Techniken mit ins Spiel. Wir haben auch vor einem Jahr jetzt

00:26:50: angefangen mit dem ersten Roboter, der einfach auch so monotone Arbeit, die die Mitarbeiter früher

00:26:54: gemacht haben. Das sind bei uns Bolzen, die in hohen jährlichen Stückzahlen laufen, dass dieser

00:26:59: Roboter eben diese Arbeit übernimmt und die Bolzen entsprechend in der Maschine einlegt für den

00:27:03: zweiten Arbeitsgang. Okay, aber der Roboter muss auch gesteuert werden, dann von einem Mitarbeiter

00:27:07: und auch überwacht werden. Genau, aber das ist ja gerade auch das Spannende und die Herausforderung

00:27:10: für die Leute, mal eine neue Technik sich anzugucken, Robotik. Und das ist gerade so ein Thema, wo jetzt

00:27:16: auch die jungen Azubis ein bisschen bei uns mitgenommen wurden. Und das ist sehr spannend. Der Roboter

00:27:20: wird einmal angelernt, das ist auch einfacher, als man jetzt vielleicht denkt, der wird angelernt auf

00:27:24: diesen Arbeitsgang und ist auch einfach umzustellen auf andere Bolzensorten zum Beispiel. Okay,

00:27:28: können wir also festhalten, in der Zukunft gibt es viele spannende Themen auch in eurem Bereich,

00:27:32: die natürlich auch die Jugendlichen und auch die Azubis ansprechen könnten. Ja, nach der Krise ist

00:27:38: vor der Krise, Lukas, welche langfristigen Strategien sollen Unternehmen verfolgen, um zukünftig

00:27:44: dann auch besser für Krisen gewappnet zu sein? Also breites Produktportfolio haben wir ja gerade

00:27:48: schon angesprochen, ist sicherlich eine gangbare Lösung. Was würdest du noch sagen, in welche

00:27:51: Richtung sollte man da arbeiten? Also man soll generell diese Einstellungen haben, dass man

00:27:56: niemals stehen bleibt, weil man kann nicht stehen bleiben, wenn sich alles um einen herum eben bewegt.

00:28:01: Und da muss man einfach auch was Innovationen angeht, offen für sein, auch mal wenn es um eine

00:28:07: Investition geht, klar muss man das Geld dafür übrig haben, aber da muss man einfach rein in das

00:28:12: Thema, dass man sich weiterentwickeln und nicht sagt nach dem Motto, das haben wir immer so gemacht,

00:28:17: dass es gut gelaufen, das zieht nicht mehr, so wird man nicht mehr auf dem Markt bestehen bleiben

00:28:21: können. Und weiter ist natürlich wichtig auch, wie ich eben gesagt habe, die digitalen Medien,

00:28:25: die sozialen Medien zu nutzen, um Reichbarkeit eben zu generieren, das ist halt ein wichtiges

00:28:30: Thema mittlerweile. Okay, ich darf das vielleicht mal ganz kurz zusammenfassen, also bei schlechter

00:28:34: Auftragslage erstmal Prozesse prüfen, bestenfalls mit Zeratizid oder dem Hansi dann auch optimieren.

00:28:41: Haben wir ja gerade schon so eine Success Story gehabt, sinnvoll in die Zukunft investieren,

00:28:46: das heißt also Digitalisierung wichtig, Automation wichtig und auch Werkzeugbeschaffung

00:28:50: wichtig und auch die sozialen Medien nicht aus den Augen lassen. Man denkt ja manchmal so oder

00:28:54: vielleicht, wenn man etwas ältere Generation ist, würde man sagen, ach das brauche ich alles nicht,

00:28:58: das ist für Lefans. Aber letztendlich gibt es da viele Unternehmen, die gerade in dem Bereich sehr

00:29:02: erfolgreich sind und auch in der Rekrutierung sehr erfolgreich sind, weil da halten sich halt die

00:29:07: jungen Menschen auf und da muss man was machen. Habt ihr da auch vor in der Zukunft noch weiter

00:29:10: zu investieren, gerade was die sozialen Medien angeht, wird es dann von euch demnächst irgendwie

00:29:14: eine YouTube-Show geben oder ein TikTok-Kanal oder Instagram täglich bespielt? Ja, also wir sind ja

00:29:20: mittlerweile auch sehr aktiv bei Instagram, da kann jeder natürlich gerne auch mal reingucken. Da geben

00:29:24: wir so intime Einblicke, was wirklich bei uns in Erfertigung läuft und da muss man natürlich

00:29:28: erstmal beibleiben. Man muss da so ein bisschen reinkommen und wir haben auch gemerkt, das ist

00:29:31: nicht so einfach immer, Content zu finden, die auch für die Allgemeinheit eben beliebt ist. Und

00:29:37: deswegen, wir wollen unsere sozialen Kanäle im Moment ein bisschen nach vorne treiben, da sind wir

00:29:41: auch aktiv, aber das ist jetzt erstmal so der Einstieg und dann wollen wir mal sehen, was passiert.

00:29:44: Ja, auf jeden Fall in Zukunft am Ball bleiben, würde ich mich auch darüber freuen. Wir können

00:29:48: das ja in die Shownotes packen, wo man euch auf Instagram und auf den sozialen Medien findet.

00:29:53: Ja, Mitblick auf die Uhr, vielleicht noch Last but not least, unsere Schlussfrage. Ich hoffe,

00:29:59: ich überrasche euch nicht, denn wir haben ja eine Zehratizid Innovation Playlist,

00:30:02: der darf sich jeder einen Song wünschen. Lukas, das ist wie gesagt eine sehr bunte Playlist,

00:30:07: da findest du von Hip Hop über Rock bis Metal alles. Was wünschst du dir für unsere Liste?

00:30:12: Ich bin sehr gespannt. Dann gehe ich mal in den Rockbereich. Ich wünsche mir von Kings of Liyan,

00:30:17: Use Somebody. Ja, gute Nummer. Wie alt ist das Album schon? 10 Jahre. Mindestens. Riesenalbum.

00:30:25: Aber die sind noch auf Tour, habe ich gesehen. Sind noch auf Tour? Ich bin auch großer Musikfan,

00:30:29: Kings of Liyan, habe ich direkt auf der ersten Tour gesehen, fand ich großartig und danach

00:30:33: hatte ich das Gefühl, die haben kein Lust mehr. So live. Dann haben die so viel gespielt und

00:30:37: irgendwann sah das so aus, als müssten sie das machen. Hörst du die aktuellen Alben auch noch?

00:30:41: Nee, tatsächlich so die alten Sachen, die man kennt. Die sind auch einfach classic und die

00:30:45: kann man immer wieder hören, egal in welcher Lebensphase man gerade steckt. Okay, Hansi,

00:30:48: hast du ein Lieblingssong? Du hast ja damals wahrscheinlich auch schon was gewünscht. Was darf

00:30:52: es denn jetzt sein? Ich würde "One Republic" beten. Okay. Passt so ein bisschen in die Zeit,

00:30:58: weil das Lied geht um Hoffnung und um Mut. Okay. Das brauchen wir beides. Und das brauchen wir beides.

00:31:04: Genau. Okay, packen wir auch gerne auf unsere Playlist. Ja, Lukas, Hansi, ich sage Dankeschön,

00:31:10: dass ich hier heute zu Gast sein durfte. Und ich würde sagen, bei nächster Gelegenheit sehen

00:31:15: wir uns wieder. Hansi, dich sich ganz bestimmt mal wieder. Bestimmt. Okay, Lukas, alles Gute.

00:31:18: Ja, vielen Dank dir. Bis dann. Bis dann. Ciao. Wir sind am Ende unserer heutigen Episode angelangt.

00:31:25: Euch vielen Dank fürs Zuhören. Wie gehabt, wenn ihr Fragen, Anregungen habt, gerne eine E-Mail an

00:31:30: teamcuttingtools@zeratizid.com. Sollte euch der Podcast gefallen, freuen wir uns über eine positive

00:31:38: Bewertung auf den gängigen Streaming-Plattformen. Alle relevanten Infos findet ihr in unseren Shownotes.

00:31:44: Ich freue mich auf die nächste Episode. Hoffe ihr seid wieder mit dabei. Bis zum nächsten Mal.

00:31:48: Bleibt gesund. Tschüss und bye bye.

00:31:50: [Musik]

00:32:13: Copyright WDR 2021

Über diesen Podcast

Wir brennen für die Zerspanung! Daher möchten wir uns am liebsten ständig über innovative Werkzeuglösungen, zukunftsweisende Anwendungsverfahren und Bearbeitungsstrategien, beeindruckende Werkzeugmaschinen, smarte Digitallösungen oder einfach über die aktuellen Trends und Neuheiten in der Branche austauschen! Und genau das machen wir – im CERATIZIT Innovation Podcast. Wir sprechen mit Experten aus der Branche über Visionen, Innovationen und technologische Errungenschaften und lassen die Späne einfach im Podcast fliegen.

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